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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Ausdehnung wird geringer, sie wird dichter. Nicht jedoch das Wasser. Wasser erreicht seine maximale Dichte bei vier Grad Celsius. Kurz bevor es gefriert. Da Wasser tatsächlich gefriert, bildet dieses komische gekrümmte Molekül eine ungewöhnliche kristalline Gestalt mit viel zusätzlichem Leerraum darin.«
    »Eis«, murmelte Safia.
    »Eis ist weniger dicht als Wasser, viel weniger. Deshalb schwimmt es auf Wasser. Ohne diese Tatsache gäbe es kein Leben auf der Erde. Eis, das sich auf Seen und Ozeanen bildet, würde beständig nach unten sinken und alles Leben unter sich begraben. Die frühen Lebensformen hätten also nie die Gelegenheit gehabt, sich zu entwickeln. Schwebendes Eis isoliert jedoch das darunter liegende Wasser und schützt das Leben eher, als es zu zerstören.«
    »Aber was hat das alles mit Antimaterie zu tun?«, fragte Omaha.
    »Dazu komme ich noch. Ich musste nur zuerst die merkwürdigen Eigenschaften des Wassers erläutern und seine Neigung, sonderbare Konfigurationen zu bilden. Denn es gibt noch eine andere Variante, wie Wassermoleküle sich strukturieren können. Es passiert die ganze Zeit in normalem Wasser, hält sich aber dort nur Nanosekunden. Auf der Erde ist diese Konfiguration zu instabil. Aber im Weltraum nimmt Wasser diese ungewöhnliche Form an und behält sie auch.«
    Coral deutete auf die nächste Zeichnung. »Das hier ist eine zweidimensionale Darstellung von zwanzig Wassermolekülen, die diese komplexe Konfiguration bilden. Man nennt es ein pentagonales Dodekaeder.«

    » Es lässt sich am besten in drei Dimensionen darstellen.« Coral tippte auf die dritte Zeichnung.

    »Sieht aus wie eine große hohle Kugel«, sagte Omaha.
    Coral nickte. »Ist es auch. Das Dodekaeder ist auch eher unter dem Namen Buckyball bekannt. Benannt nach Buckminster Fuller. «
    »Und diese Buckyballs findet man im Weltraum«, sagte Safia. »Aber hier unten halten sie sich nur kurz.«
    »Es ist ein Stabilitätsproblem.«
    »Und warum erzählen Sie uns davon?«, fragte Kara.
    Danny trippelte hinter ihnen aufgeregt auf und ab. Er deutete zum See. »Das Wasser ist voll mit diesen Buckyballs, und sie sind stabil und verändern sich nicht.«
    »Sie bilden einen großen Teil des Wassers«, ergänzte Coral.
    »Wie ist das möglich?«, fragte Safia. »Was hält sie stabil?«
    »Das, weswegen wir hier sind«, sagte Coral und schaute auf das Wasser hinaus. »Antimaterie.«
    Omaha beugte sich über den Bildschirm.
    Coral drückte ein paar Tasten. »Antimaterie und Materie ziehen sich an, da sie gegensätzlich geladen sind, und das ist der Grund, warum man auf der Erde keine Antimaterie findet. Materie ist überall. Antimaterie würde sich sofort annihilieren. Im CERN-Institut in der Schweiz haben Wissenschaftler Antimateriepartikel erzeugt und in einem magnetischen Vakuum für gewisse Zeit stabil gehalten. Buckyballs tun genau das Gleiche.«
    »Inwiefern?« Omaha beugte sich über Corals Schulter, als sie eine neue Zeichnung auf den Bildschirm holte.

    »Weil Buckyballs in der Lage sind, sich wie mikroskopisch kleine Magnetkammern zu verhalten. In dieser Kugel befindet sich ein vollkommener Leerraum, ein Vakuum. Und da drin kann Antimaterie überleben.« Sie deutete auf das A in der gezeichneten Kugel. »Und von der Antimaterie profitiert wiederum der Buckyball. Ihre Anziehungskraft auf die Wassermoleküle zieht die Kugel dichter zusammen, gerade genug, um den Buckyball zu stabilisieren. Und da das Antimaterieatom vollkommen von Wassermolekülen umgeben ist, hängt es völlig kontaktfrei genau in der Mitte und kann so nicht mit Materie in Berührung kommen.«
    Coral drehte sich zu der Gruppe um.
    »Stabilisierte Antimaterie«, sagte Omaha.
    Coral seufzte. »Stabil, bis sie einen starken elektrischen Schlag abbekommt oder mit einem starken Magneten oder Strahlung in Kontakt kommt. Beides destabilisiert das Gleichgewicht. Der Buckyball bricht zusammen, Antimaterie kommt in Kontakt mit einem Wassermolekül, annihiliert sich selbst und setzt dabei eine exponentielle Menge an Energie frei.« Sie schaute die schwelenden Überreste ihres Geräts an. »Die Quelle unbegrenzter Energie.«
    Ein langes Schweigen folgte.
    »Und wie kam all diese Antimaterie hierher?«, fragte Kara schließlich.
    Danny nickte. »Darüber haben wir gesprochen, kurz bevor ihr zurückkamt. Haben versucht, Puzzleteile zu einer Theorie zusammenzusetzen. Omaha, weißt du noch, wie wir kürzlich über die ›Wackler‹ der Erde gesprochen haben, die aus

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