Sigma Force 02 - Feuermönche
unklar, warum er das tat. Ein bestimmter Grund war nicht zu erkennen.
Dann bemerkte er eine Bewegung, im grellen Schein der Taschenlampen kaum zu erkennen. Ein Teil des Steinbodens kippte nach oben, so dass eine schmale Rampe entstand, die unter das Grab führte. In der Tiefe flackerte ein kobaltblaues Licht. Raoul trat vor die Kamera und verdeckte Gray die Sicht. Er schritt die Rampe hinunter und ließ die beiden Wachposten zurück.
Dorthin war er also verschwunden.
Gray sprang zur aktuellen Kameraansicht vor. Aus der Tiefe kamen Blitze, gleißend helle Lichteruptionen. Kamerablitze. Raoul fotografierte, was er dort sah.
Kurz darauf stieg Raoul wieder die Rampe hoch.
Ein zufriedenes Lächeln spielte um die Lippen des Mistkerls.
Er hatte gewonnen.
2 1:59
B äuchlings auf dem Dach des Mausoleums liegend, war es Rachel gelungen, den Mann zu erschießen, der Monk das Gewehr an den Kopf hielt. Ein weiterer Erdstoß aber verriss den nächsten Schuss. Der zweite Mann zögerte nicht. Aus der Fallrichtung seines Kameraden schloss er auf Rachels Position.
Er duckte sich und rammte Monk den Metallgriff eines Jagdmessers gegen den Kopf, dann benutzte er ihn als Schutzschild und drückte Monk die Klinge an den Hals.
» Kommen Sie raus ! «, rief der Mann auf Englisch. Dem Akzent nach zu schließen war er Deutscher. » Sonst ist er seinen Kopf los. «
Kat schloss die Augen. Auf einmal befand sie sich wieder in Kabul. Zusammen mit Captain Marshall hatte sie zwei gefangene Soldaten retten wollen, Kameraden. Ihnen war mit Enthauptung gedroht worden. Sie hatten keine andere Wahl gehabt. Obwohl sie einer dreifachen Übermacht gegenüberstanden, griffen sie mit Messern und Bajonetten an. Einen Wachposten, der sich in einem Alkoven versteckt hatte, übersahen sie jedoch. Ein Schuss fiel, und Marshall brach zusammen. Daraufhin schleuderte sie den Dolch auf den letzten Wachposten, doch für den Captain kam jede Hilfe zu spät. Sie hatte ihn gehalten, als er seinen letzten Atemzug tat, vor Schmerzen um sich schlagend, den flehenden, wissenden, ungläubigen Blick unverwandt auf sie gerichtet. Dann wurde n s eine Augen glasig. Ein vitaler Mann, ein zärtlicher Mann, verweht wie Rauch.
» Kommen Sie raus! «, schrie der Mann durch die Nekropole.
» Kat? «, flüsterte Rachel, die flach neben ihr auf dem Dach lag, über Funk und berührte sie am Ellbogen.
» Bleib in Deckung «, sagte Kat. » Versuch eines der Seile zu erreichen, die aus den Löchern in der Decke hängen. « Sie hatten vorgehabt, von Dach zu Dach zu springen, an einem der von der oberen Ebene herabhängenden Seile hochzuklettern, Alarm zu geben und Verstärkung anzufordern. Dieser Plan durfte nicht scheitern.
Rachel wusste das ebenfalls.
Kat musste sich der Herausforderung allein stellen. Sie wälzte sich vom Dach des Mausoleums herunter und landete geschmeidig auf den Zehen. Um dem Gegner ihre ursprüngliche Position zu verschleiern und Rachel Gelegenheit zur Flucht zu geben, schlich sie noch zwei Reihen weiter, dann trat sie zehn Meter von dem Ordensmann und Monk entfernt ins Freie. Sie hob die Hände, warf die Pistole weg, verschränkte die Finger und legte die Hände auf den Kopf.
» Ich ergebe mich «, sagte sie kaltblütig.
Der kniende Monk, der in der Dunkelheit nichts sehen konnte und noch vom Schlag gegen den Kopf benommen war, wehrte sich, doch der Mann hielt ihn mühelos fest und drückte ihm die Klinge an den Hals. Als Kat vortrat, beobachtete sie aufmerksam Monks Augen.
Drei Schritte.
Ihr Gegner entspannte sich. Kat bemerkte, dass die Messerspitze ein wenig verrutschte.
Weit genug.
Sie warf sich nach vorn und zog gleichzeitig den Dolch aus der Scheide am Handgelenk. Sie nutzte den Schwung, um die Klinge zu schleudern, und traf den Mann ins Auge. Er fiel zurück und riss Monk mit sich.
Kat drehte sich herum, zog ein weiteres Messer aus de m S tiefel und schleuderte es in die Richtung, in die Monk andeutungsweise geblickt hatte. Im Schatten war ein dritter Gegner verborgen. Er schrie abgehackt auf und brach im Hals getroffen zusammen.
Monk richtete sich auf und tastete nach dem Messer seines verletzten Gegners. Doch er hatte die Nachtsichtbrille verloren, und Kat hatte keine Ersatzbrille dabei. Sie würde ihn führen müssen.
Sie half Monk auf die Beine und legte ihm die Hand auf die Schulter.
» Bleib dicht bei mir «, flüsterte sie.
Als sie sich umdrehte, flammte vor ihr eine Taschenlampe auf. Die von der Nachtsichtbrille
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