Sigma Force 02 - Feuermönche
sich auf ein Knie nieder und untersuchte das Gerät. » Verdammter Mist. «
Gray blickte zur geschlossenen Rampe. Vielleicht hatte Raouls Sperrfeuer sie gar nicht verscheuchen, sondern in die Falle treiben sollen.
Er sah die Bombe an.
Jetzt, da der Feuerstern auf der Hämatitplatte erloschen war, spendete nur noch der LCD-Timer der Brandbombe ein wenig Licht.
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V igor hatte gespürt, wie der Druck plötzlich nachließ. Die elektrischen Entladungen, die den Gips von der Kuppel abgesprengt hatten, erloschen in Sekundenschnelle. Die Energie verflüchtigte sich wie ein gespenstisches tiefblaues Spinnennetz.
Im Petersdom aber herrschte nach wie vor Chaos. Nur wenige hatten bemerkt, dass die Lichterscheinungen aufgehört hatten. Die Hälfte der Messteilnehmer hatte sich inzwischen in Sicherheit gebracht, doch das Gedränge an den Ausgängen erschwerte die weitere Räumung. Die Schweizergarde und die Vatikanpolizei taten ihr Bestes.
Einige Leute waren unter den Kirchenbänken in Deckun g g egangen. Dutzende Gläubige waren von herabfallenden Gipsbrocken getroffen worden und pressten sich die blutigen Finger auf die Kopfwunden. Eine Hand voll Unerschrockene halfen ihnen – wahre Christen.
Die Schweizergarde hatte den Papst in Sicherheit bringen wollen. Er aber hatte sich wie der Kapitän eines sinkenden Schiffes standhaft geweigert, die Kirche zu verlassen. Kardinal Spera war bei ihm geblieben. Allerdings hatte man sie unter dem Funken sprühenden Baldachin hervorgeholt und in die Clementina-Kapelle gebracht.
Vigor ging zu ihnen hinüber und blickte sich in der Kirche um. Das Chaos ließ allmählich nach. Dann schaute er zur Kuppel hoch. Sie hatte standgehalten – sei es durch die Gnade Gottes oder das architektonische Genie Michelangelos.
Als Vigor sich näherte, zwängte sich Kardinal Spera durch die Reihen der Schweizergardisten. » Ist es vorbei? «
» Ich … ich weiß es nicht «, antwortete Vigor aufrichtig. Er hatte im Moment eine ganz andere Sorge.
Die Gebeine waren gezündet worden. Das war offenkundig.
Aber was bedeutete das für Rachel und die anderen?
Eine befehlsgewohnte Stimme meldete sich zu Wort. Vigor wandte sich um und erblickte einen breitschultrigen silberhaarigen Mann in schwarzer Uniform, der einen Hut unter den Arm geklemmt hatte. General Joseph Rende, Freund der Familie und Leiter der Parioli-Wache. Auf einmal begriff Vigor, weshalb die Ordnung so schnell wiederhergestellt worden war. Die Carabinieri hatten in voller Stärke eingegriffen.
» Wieso ist Seine Heiligkeit denn noch hier? «, wandte Rende sich an Vigor. Er nickte dem Papst zu, der von einer Traube schwarz gewandeter Kardinäle umringt war.
Vigor hatte keine Zeit für Erklärungen. Er fasste den General am Arm. » Wir müssen runter. Zu den Scavi. «
Rende runzelte die Stirn. » Ich habe gerade eine Nachricht von der Wache bekommen … von Rachel … anscheinen d w urde dort unten irgendwas geraubt. Und dann passierte das alles. «
Vigor schüttelte den Kopf. In seiner Panik hätte er am liebsten gebrüllt, doch seine Stimme klang entschieden und ruhi g » Sammle möglichst viele Männer. Wir müssen dort runter Sofort! «
Es war dem General hoch anzurechnen, dass er augenblicklich reagierte und knappe Befehle erteilte. Schwarz uniformierte, mit Sturmgewehren bewaffnete Männer kamen herbeigeeilt.
» Hier entlang! «, sagte Vigor und wandte sich zur Tür der Sakristei. Bis zu dem an deren Rückseite gelegenen Eingang zu den Scavi war es nicht weit. Dennoch konnte es Vigor nicht schnell genug gehen.
Rachel …
2 2:07
G ray kniete bei Monk. Mit einem von Kats Messern hatte er die Handfesseln seines Teamkameraden durchtrennt. Monk hatte sich Grays Nachtsichtgerät ausgeliehen.
» Bist du sicher, dass du das Ding nicht entschärfen kannst? «, fragte Gray.
» Wenn ich mehr Zeit hätte … besseres Werkzeug … und eine gottverdammte Lampe … « Monk sah ihn an und schüttelte den Kopf.
Gray beobachtete die Leuchtziffern des Timers.
02:22
02:21
Er richtete sich auf und trat zu Kat und Rachel, die auf der anderen Seite der Höhle standen. Kat untersuchte gerade den Rampenmechanismus mit dem geübten Blick einer Ingenieurin. Als Gray sich ihr näherte, sah sie sich nicht um.
» Es handelt sich um eine simple Druckplatte «, sagte sie. » Um eine Art Schalter. Die Rampe bleibt unter Druck geschlossen. Nimmt man das Gewicht weg, öffnet sich die Rampe mittels eines Getriebes
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