Sigma Force 02 - Feuermönche
anderen Arm. Mit einem stummelläufigen Automatikgewehr zielte er auf Monks Gesicht.
» Oh, wohl eher nicht. «
Grays Halswirbel drohten zu brechen.
Raoul drückte ihn nieder; das eine Knie hatte er ihm mitten auf den Rücken gepflanzt, das andere auf den Hals. Mit einer Hand packte er Grays Haar und riss ihm den Kopf zurück. In der anderen Hand hielt er die Harpune und zielte damit auf Vigors linkes Auge.
Der Monsignore kniete am Boden, flankiert von zwei Tauchern, die ebenfalls bewaffnet waren. Ein dritter hielt ein Messer in der Hand. In ihren Augen funkelte blanker Hass. Grays Finte hatte fünf ihrer Kameraden das Leben gekostet.
Aus dem blutigen Tunnel drang immer noch Stöhnen heraus, doch für die Opfer gab es keine Rettung. Nur Rache.
Raoul beugte sich vor. » Schluss mit den Spielchen. Was haben Sie in … «
Ein lautes Schwirren ertönte.
Raoul ließ die Harpune fallen, brüllte auf und fiel von Gray herunter.
Gray wälzte sich über den Boden, packte die herrenlose Harpune und schoss auf einen der Männer, die Vigor festhielten.
Der Schaft bohrte sich durch den Hals des Tauchers und schleuderte ihn nach hinten.
Der andere Mann richtete sich auf und zielte auf Gray, doch bevor er abdrücken konnte, schoss eine Harpune aus dem Tümpel hervor und bohrte sich ihm in den Bauch.
Unwillkürlich drückte er ab, doch der Schuss ging daneben, während er rückwärts taumelte.
Vigor warf die noch nicht abgefeuerte Harpune Gray zu, dann ließ er sich zu Boden fallen. Gray fing die Waffe auf und schwenkte sie zu Raoul herum.
Der Hüne rannte zum ersten Tunnel, der zum Grab Alexander des Großen führte. Im Laufen hielt er das linke Handgelenk fest, das von einem stählernen Speer durchbohrt worden war.
Kat hatte ihn mit einem präzisen Schuss gleichzeitig entwaffnet und kampfunfähig gemacht.
Der letzte Ordensmann, der mit dem Dolch, rannte als Erster in den Tunnel hinein. Raoul folgte ihm.
Gray rappelte sich hoch, zielte auf Raouls Rücken und drückte ab.
Die Harpune schwirrte durch den Tunnel. Raoul würde die erste Biegung nicht mehr rechtzeitig erreichen. Der Speer traf den Hünen mit einem klirrenden Geräusch am Rücken.
Die Harpune fiel zu Boden, ohne Schaden anzurichten.
Gray fluchte. Er hatte die Brandbombe getroffen, die Raoul sich umgeschnallt hatte. Die verdammte Bombe hatte dem Hünen das Leben gerettet.
Raoul verschwand hinter der Biegung.
» Wir müssen machen, dass wir hier wegkommen «, sagte Kat. » Ich hab die beiden Wachen am Tunneleingang mit einem Tauchschlitten angegriffen und sie getötet. Aber ich weiß nicht, wie viele noch da draußen sind. «
Gray blickte zum Tunnel, zögerte.
Vigor war bereits im Wasser. » Was ist mit Rachel …? «
» Sie ist mit Monk zusammen mit einem zweiten Tauchschlitten geflüchtet. Inzwischen müssten sie das Ufer erreicht haben. «
Vigor umarmte Kat rasch, die Augen voller Tränen. Dann zog er sich die Tauchermaske übers Gesicht.
» Commander? «
Gray überlegte, ob er Raoul nachsetzen sollte, doch ein in die Ecke getriebener Hund war gefährlich. Vielleicht hatte Raoul ja noch eine wassergeschützte Pistole oder eine andere Waffe dabei. Auf jeden Fall aber hatte der Mistkerl eine Bombe. Die konnte er notfalls wie eine Handgranate werfen und sie alle damit töten.
Er wandte sich vom Tunnel ab.
Sie hatten, was sie wollten.
Er klopfte auf die Schenkeltasche mit dem goldenen Schlüssel.
Zeit zu verschwinden.
Gray setzte die Tauchermaske auf und schloss sich den anderen an. Der Mann mit dem Halsschuss war bereits tot. Der mit dem Bauchschuss stöhnte noch. Eine Blutlache breitete sich auf dem Steinboden aus. Entweder eine Niere oder eine Schlagader war getroffen. In wenigen Minuten würde auch er tot sein.
Gray empfand nicht das geringste Mitleid. Dafür standen ihm die Grausamkeiten, welche die Männer in Köln und Mailand begangen hatten, noch zu deutlich vor Augen. » Machen wir, dass wir von hier wegkommen. «
R aoul riss die Harpune aus seiner Hand. Stahl schabte am Knochen. Ein sengender Schmerz schoss durch den Arm bis in die Brust. Er atmete zischend aus. Blut strömte. Er riss den Handschuh herunter und verband die Wunde mit dem Neopren, um die Blutung zu stillen.
Knochen waren keine gebrochen.
Dr. Alberto Menardi besaß genug Erfahrung, um ihn wieder zusammenzuflicken.
Raoul blickte sich in der Grabkammer um, die von seiner am Boden abgestellten Taschenlampe erhellt wurde. Was zum Teufel sollte das alles?
Die
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