Sigma Force 02 - Feuermönche
jemand auf Deutsch.
Raoul stürmte vor und zog Gray mit sich. Vigor blieb unter der Bewachung eines mit einer Harpune bewaffneten Tauchers am Tümpel zurück.
Der von den Taschenlampen der Taucher erhellte Tunnel hatte eine Länge von nur dreißig Metern und war leicht gebogen. Das Ende war verdeckt, nur die beiden hinteren Männer und Seichan waren als Silhouetten zu sehen.
Auf einmal fürchtete Gray, er könnte sich hinsichtlich des goldenen Schlüssels geirrt haben. Vielleicht gehörte er ja zu der Tür.
» Die Tür geht auf! «, wurde gerufen.
Gray vernahm ein Klicken.
Es war zu laut.
Seichan hatte es anscheinend ebenfalls bemerkt. Sie fuhr herum und rannte ihnen entgegen. Doch es war bereits zu spät.
Stahllanzen mit scharfen Spitzen sch oss en in schiefem Winkel aus verborgenen Nischen und Spalten. Sie durchbohrten Fleisch und Knochen und rasteten an der gegenüberliegenden Tunnelwand in gebohrte Löcher ein. Die tödliche Lanzenattacke setzte am Ende des Gangs ein und pflanzte sich binnen zwei Sekunden nach außen fort.
Die Taschenlampen fielen zu Boden. Durchbohrte Menschen schrien.
Seichan schaffte es fast bis zum Ausgang, dann wurde auch sie von der Falle erfasst. Eine Lanze bohrte sich durch ihre Schulter. Sie kam ruckartig zum Stehen und verlor den Halt unter den Füßen.
Aufgespießt wie ein Spanferkel ließ sie ein gequältes Stöhnen vernehmen, mehr nicht.
Raouls Griff lockerte sich.
Gray nutzte die Gelegenheit, riss sich los und rannte zum Tümpel. » Jetzt! «, rief er Vigor zu.
Er war noch keine zwei Schritte weit gekommen, da bekam er einen Schlag gegen den Hinterkopf. Er sank auf ein Knie nieder und steckte einen weiteren Schlag ein, diesmal gegen die Kopfseite, entweder von einem Pistolengriff oder einem Harpunenschaft.
Er hatte die Schnelligkeit des Hünen unterschätzt.
Ein Fehler.
Raoul trat Gray ins Gesicht und setzte ihm den Stiefel auf den Hals, drückte ihn mit seinem ganzen Gewicht nieder.
Noch während er nach Luft schnappte, beobachtete Gray, wie Vigor wieder aus dem Tümpel gefischt wurde. Jemand hatte den Monsignore am Fuß gepackt und so seine Flucht verhindert.
Raoul bückte sich und grinste Gray höhnisch an.
» Ein mieser kleiner Trick «, sagte er.
» Ich hatte keine Ahnung … «
Der Stiefel drückte fester zu, machte Gray das Sprechen unmöglich.
» Aber Sie haben mir ein Problem abgenommen «, fuhr Raoul fort. » Endlich ist dieses Miststück von der Bildfläche verschwunden. Jetzt aber gibt es Arbeit zu erledigen … und zwar von uns beiden. «
R achel strampelte sich nach oben und stieß mit dem Kopf gegen den Bootsrumpf. Sie schluckte Wasser und erreichte endlich die Oberfläche. Hustend übergab sie sich mehrmals hintereinander. Ihre Arme und Beine zitterten.
Plötzlich fiel eine Klappe herab, und sie erblickte einen splitternackten Mann in mittleren Jahren. » Tudo bem, Meninha? «
Portugiesisch. Er wollte wissen, ob sie verletzt sei.
Rachel schüttelte den Kopf.
Er bückte sich und streckte den Arm nach ihr aus. Sie ließ sich aufs Boot ziehen und richtete sich schwankend auf. Wo war Monk?
Sie bemerkte, dass das Tragflügelboot abdrehte und aufs Meer hinausfuhr. Der Grund lag auf der Hand. Vom gegenüberliegenden Pier legten zwei Schnellboote der ägyptischen Polizei ab und nahmen die Verfolgung auf. Das Chaos im Hafen hatte sie offenbar aufgehalten, aber besser spät als nie.
Erleichterung machte sich in ihr breit.
Als Rachel sich wieder umdrehte, stellte sie fest, dass die Frau oder Gefährtin des Mannes ebenfalls nackt war.
Abgesehen von der Pistole.
M onk surfte ums Heck des Hausboots herum und hielt Ausschau nach Rachel. Weiter draußen im Hafenbecken jagte ein Polizeiboot mit gellender Sirene übers Wasser. An der Seite flammten rote und weiße Lichter. Das Tragflügelboot beschleunigte, die Kufen hoben sich aus dem Wasser.
Es flüchtete.
Die Polizei hatte keine Chance, es einzuholen. Das Tragflügelboot steuerte aufs offene Meer hinaus … in internationale Gewässer.
Monk konzentrierte sich wieder auf die Suche nach Rachel. Er fürchtete, sie bäuchlings im verschmutzten Wasser treiben zu sehen. Dicht am Rumpf entlang bog er ums Heck.
Auf einmal machte er auf dem Achterdeck des Hausboots eine Bewegung aus.
Rachel … Sie stand mit dem Rücken zu ihm, wirkte aber entkräftet. Der nackte Mann stützte sie.
Monk wurde langsamer. » Rachel … alles in Ordnung? «
In ihrem Blick lag panisches Entsetzen. Der Mann hob den
Weitere Kostenlose Bücher