Sigma Force 02 - Feuermönche
an.
Gray schüttelte den Kopf. » Je weniger wir von jetzt an voneinander wissen, desto besser. « Er schulterte seinen Rucksack. » Sobald Rachel frei ist, melde ich mich. «
Er ging hinaus.
Mit einer einzigen Hoffnung.
1 7:55
S eichan war von Dunkelheit umgeben. In der Hand hielt sie eine abgebrochene Messerklinge.
Aufgrund des Speers, der ihre Schulter durchbohrt hatte, war sie noch immer an der Wand fixiert. Die zwei Zentimeter dicke Lanze war unter dem Schlüsselbein eingedrungen und an der Schulter wieder ausgetreten. Größere Blutgefäße und das Schulterblatt waren nicht getroffen worden. Dennoch floss ständig Blut in ihren Taucheranzug.
Jede Bewegung schmerzte.
Aber sie war am Leben.
Als die letzte Taschenlampe erlosch, verstummte auch der letzte von Raouls Männern. Die Wirkung der Brandbombe, die Raoul in der Grabkammer gezündet hatte, hatte nicht bis hierher gereicht. Die Hitzeentwicklung allerdings war mörderisch gewesen. Jetzt aber wünschte sie sich die Hitze zurück.
Trotz des Taucheranzugs fröstelte sie. Das umliegende Gestein saugte ihr die Wärme aus, und der Blutverlust tat ein Übriges.
Seichan aber wollte nicht aufgeben. Sie betastete die Klinge in ihrer Hand. An der Stelle, wo das scharfe Ende des Speers in die Wand einrastete, hatte sie am Steinblock geschabt. Wenn es ihr gelänge, den Schaft zu lockern …
Der Boden war übersät mit Steinsplittern. Dort lag auch das Heft des Dolchs. Es war abgebrochen, kurz nachdem sie mit dem Schaben angefangen hatte.
Jetzt blieb ihr nur noch die acht Zentimeter lange Klinge. Ihre Finger bluteten bereits. Im Grunde war es nutzlos.
Kalter Schweiß bedeckte ihr Gesicht wie eine Ölschicht.
Plötzlich tauchte am Rande ihres Gesichtsfelds ein Licht auf. Sie schrieb es der Einbildung zu, drehte aber dennoch den Kopf. Der Eingangstümpel leuchtete. Das Licht wurde heller.
Die Wasseroberfläche kräuselte sich. Jemand näherte sich.
Voll banger Hoffnung umklammerte Seichan die abgebrochene Klinge.
Wer mochte das sein?
Eine dunkle Gestalt tauchte im Tümpel auf. Ein Taucher. Als er herauskletterte, wurde sie von einer Taschenlampe geblendet.
Sie legte die Hand vor die Augen.
Der Taucher senkte die Lampe.
Als er die Maske abnahm und näher trat, erkannte Seichan sein Gesicht. Commander Gray Pierce.
In der Hand hielt er eine Bügelsäge. » Wir sollten uns mal unterhalten «, sagte er.
Vierter Tag
14
Gotik
2 7. Juli, 18 :02
Washington , D. C.
D irektor Painter Crowe wusste, dass ihm eine weitere schlaflose Nacht bevorstand, denn aus dem Osthafen von Alexandria waren bewaffnete Auseinandersetzungen gemeldet worden. War Grays Team daran beteiligt gewesen? Da sich gerade keine Satelliten in der Gegend befunden hatten, lagen ihnen keine Beobachtungsdaten vor.
Und noch immer keine Nachricht von den Agenten. Die letzte Meldung war vor zwölf Stunden erfolgt.
Jetzt bedauerte Painter, Gray Pierce nicht in seinen Verdacht eingeweiht zu haben. Aber zu dem Zeitpunkt war es eben nur ein bloßer Verdacht gewesen. Painter hatte Zeit gebraucht, um weitere Informationen einzuholen. Und Gewissheit hatte er noch immer nicht. Wenn er energischer vorginge, würde der Verräter spitzkriegen, dass er entdeckt worden war. Das hätte das Risiko für Gray und dessen Team noch weiter vergrößert.
Deshalb verfolgte Painter seine Ziele allein weiter.
Ein Klopfen an der Tür veranlasste ihn, vom Bildschirm aufschauen.
Er schaltete den Monitor aus, denn niemand sollte sehen, woran er gerade arbeitete. Dann erst entriegelte er die Tür.
Logan Gregory trat ein. » Die Maschine befindet sich im Landeanflug. «
» Noch immer mit Kurs auf Marseille? «, fragte Painter.
Logan nickte. » Landung in achtzehn Minuten. Kurz nach Mitternacht Ortszeit. «
» Warum Frankreich? « Painter rieb sich die müden Augen . » Und es gibt noch immer keine Funkverbindung? «
» Der Pilot hat das Ziel bestätigt, mehr nicht. Über den französischen Zoll habe ich die Passagierliste herausbekommen. Es sind zwei Passagiere an Bord. «
» Nur zwei? « Painter straffte sich und runzelte die Stirn.
» Ausgestattet mit Diplomatenpässen. Anonym. Ich könnte versuchen, mehr herauszubekommen. «
Painter musste vorsichtig sein. » Nein «, sagte er. » Das könnte Misstrauen erregen. Das Team will verdeckt vorgehen. Den Freiraum lassen wir ihm. Einstweilen jedenfalls. «
» Jawohl, Sir. Es liegen auch Anfragen aus Rom vor. Der Vatikan und die Carabinieri werden
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