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Sigma Force 02 - Feuermönche

Titel: Sigma Force 02 - Feuermönche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Passagiere stiegen aus. Kat und der Monsignore verschwande n i m Gate. Mit besorgter Miene bedeutete Painter dem Techniker, die Verbindung zu beenden. Er bedankte sich und ging hinaus. Wo zum Teufel steckte Gray?
     
    0 1:04
    Genf, Schweiz
     
    G ray saß in der Business Class des Flugzeugs der Egypt Air. Das musste man dem Drachenorden lassen, lumpen ließ er sich jedenfalls nicht. Er blickte sich in der engen Kabine um. Acht Sitze. Sechs Passagiere. Einer davon sollte vermutlich ein Auge auf ihn haben.
    Egal. Er kooperierte – jedenfalls einstweilen noch.
    Das Ticket und die gefälschten Papiere hatte er einem Schließfach im Busbahnhof entnommen und war anschließend zum Flughafen gefahren. Der Vierstundenflug zog sich endlos hin. Er hatte das Gourmetgericht verspeist, zwei Gläser Rotwein getrunken, sich einen Film mit Julia Roberts angeschaut und sogar rund vierzig Minuten lang geschlafen.
    Er sah aus dem Fenster. Der goldene Schlüssel verrutschte an seiner Brust.
    Das schwere Metall hatte sich an seinem Körper erwärmt, fühlte sich aber immer noch kühl an. Zwei Menschenleben hingen daran. Er dachte an den stets gut gelaunten, großherzigen Monk. Und an Rachel. Eine Mischung aus Stahl und Seide, faszinierend und kompliziert. Ihre gequälte, panische Stimme am Telefon ging ihm immer noch nach. Dass sie bei einem von ihm geleiteten Einsatz gefangen genommen war, konnte er einfach nicht verwinden.
    Während die Maschine aufgrund der Nähe der Alpen vor der Landung in einen steilen Sinkflug überging, sah Gray aus dem Fenster.
    Weit unten funkelten die Lichter von Genf. Der Mondschein versilberte die Berggipfel und den See.
    Die Maschine flog über die Rhône hinweg, die mitten durc h d ie Stadt floss. Sirrend fuhr das Fahrgestell aus. Kurz darauf setzten sie auf der Landebahn des Genfer Flughafens auf und wurden zum Gate eskortiert.
    Gray wartete, bis die Kabine sich geleert hatte. Erst dann nahm er die sorgfältig gepackte Reisetasche aus dem Fach. Hoffentlich hatte er an alles gedacht. Er schulterte die Tasche und stieg aus.
    Als er aus der Kabine trat, hielt er aufmerksam Ausschau nach Gefahren.
    Und das galt noch für eine weitere Person. Seine Reisebegleiterin.
    Sie hatte in der Economy Class gesessen, trug eine blonde Perücke, ein konservatives marineblaues Businesskostüm und eine dunkle Sonnenbrille. Sie bewegte sich vorsichtig und trug den linken Arm in einer Schlinge, halb unter der Jacke verborgen. Einer genauen Musterung würde die Verkleidung nicht standhalten. Andererseits rechnete hier niemand mit ihrem Auftauchen.
    Alle hielten Seichan für tot.
    Sie stieg aus, ohne ihn eines Blickes zu würdigen.
    Gray reihte sich ein paar Fluggäste hinter ihr in die Warteschlange ein. Im Terminal zeigte er seine falschen Papiere vor und ließ den Pass abstempeln, dann war er durch. Er hatte nur Handgepäck dabei.
    Er schritt auf die hell erleuchtete, selbst zu dieser späten Stunde noch belebte Straße hinaus. Reisende eilten zu den wartenden Privatwagen und Taxis. Er hatte keine Ahnung, was von ihm erwartet wurde. Er musste warten, bis Raoul wieder Kontakt mit ihm aufnahm. Langsam näherte er sich dem Taxistand.
    Seichan war nicht zu sehen, doch er spürte, dass sie in der Nähe war.
    Er hatte eine Verbündete gebraucht. Von der Kommandozentrale in Washington und seinen Teamkollegen abgeschnitten, hatte er einen Pakt mit dem Teufel geschlossen. Er hatte Seichan mit der Bügelsäge befreit, nachdem er ihr ein Versprechen abverlangt hatte. Sie würden zusammenarbeiten. Anschließend würden sich ihre Wege wieder trennen. Dann wären sie quitt. Sie hatte eingewilligt.
    Als er ihre Wunde versorgte und verband, hatte sie ihn eigentümlich gemustert. Obwohl sie bis zur Hüfte nackt war, schämte sie sich nicht. Sie betrachtete ihn wie eine Kuriosität, wie einen fremdartigen Käfer. Sie sprach nur wenig, denn sie war erschöpft und stand ein wenig unter Schock. Aber sie erholte sich rasch, eine erwachende Löwin, die Augen funkelnd vor Gerissenheit und Belustigung.
    Gray wusste, dass sie weniger aus Verpflichtung denn aus Wut auf Raoul in die Zusammenarbeit eingewilligt hatte, denn das entsprach ihrer gegenwärtigen Interessenlage. Man hatte sie einem langsamen, qualvollen Tod überlassen. Dafür sollte Raoul bezahlen. Was immer der Orden und die Gilde vereinbart hatten, für sie galt es nicht mehr. Ihr ging es nur noch um Rache.
    Aber war das wirklich alles?
    Gray dachte an die dunkle Neugier in ihrem Blick,

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