Sigma Force 02 - Feuermönche
Plus- und Minuspolung. Ohne den Schalter betätigt zu haben, zwirbelte sie die Drähte zusammen und hielt ihr Werk anschließend hoch.
» Sie sollten besser zurücktreten «, meinte Kat warnend.
Sie beugte sich vor und hielt die Drähte an den Bauxit, der ein schwacher Stromleiter war. Dann schaltete sie den Strom ein.
Ein Lichtbogen sprang auf den Stein über. Es ertönte ein tiefer Ton wie von einer großen Trommel.
Während der Ton verhallte, wich Kat eilig zurück. Sie stellte sich zu Vigor an die Wand.
Am Rand der Feuergrube breitete sich ein Leuchten aus, bis es die ganze Grube umspannte.
» Ich glaube, die Steinblöcke wurden mit geschmolzenem Glas im m-Zustand verfugt «, murmelte Kat.
» So wie die Ägypter beim Leuchtturm von Pharos geschmolzenes Blei verwendet haben. «
» Und jetzt wird die im Glas aufgespeicherte Energie freigesetzt. «
Weitere Feuerspuren zuckten über die Feuergrube hinweg und ließen jeden einzelnen Stein überdeutlich hervortreten. Das Leuchten flammte immer heller, malte ein Zickzackmuster auf Kats Netzhaut. Ein Hitzeschwall wehte ihnen entgegen.
Kat schlug die Hände vor die Augen. Der Spuk hielt jedoch nicht lange vor. Als das Leuchten verblasste und die Fugen pulverisiert waren, lösten sich die Bauxitblöcke voneinander und fielen in eine unter der Feuerstelle verborgene Höhlung.
Kat hörte, wie Stein auf Stein prallte. Polternd fielen die Steine in die Tiefe. Schließlich konnte sie ihre Neugier nicht länger bezähmen, trat vor und leuchtete in die Grube. Dort, wo sich die Feuerstelle befunden hatte, führte jetzt eine Treppe in die Tiefe.
Sie drehte sich zu Vigor um. » Wir haben es geschafft! «
» Gott steh uns bei «, sagte er.
03:52
Lausanne, Schweiz
E inen halben Kilometer von der Burg entfernt setzte Raoul das Handy ab und ging ein paar Schritte vom Wagen weg. Vor lauter Wut sah er nur noch Sternchen. Aus einer Schädelverletzung tropfte Blut. Das asiatische Miststück hatte ihn verraten. Aber er würde es ihr schon zeigen. Seine Hunde würden kurzen Prozess mit der ganzen Bande machen.
Und wenn nicht …
Er ging zum zweiten Wagen und zeigte auf zwei Männer . » Ihr beide kehrt zur Burg zurück. Zu Fuß. Postiert euch am Fallgitter und schießt auf alles, was sich bewegt. Niemand darf den Hof lebend verlassen. «
Die beiden Männer stiegen aus und gingen zu Fuß zur Burg zurück.
Raoul näherte sich dem ersten Wagen.
» Was hat der Imperator gesagt? «, erkundigte sich Alberto, als Raoul auf den Beifahrersitz kletterte.
Raoul steckte das Handy in die Tasche. Der Verrat der Gilde hatte den Imperator ebenso überrascht wie ihn. Raoul hatte ihm jedoch verschwiegen, dass er das Miststück in der Grabfalle in Alexandria zurückgelassen hatte. Eigentlich hätte er sich das denken können. Er schlug sich mit der Faust aufs Knie. Als sie ihm den Amerikaner ausgeliefert hatte, war er leichtsinnig geworden.
Blöd.
Aber das ließ sich wieder in Ordnung bringen.
Und zwar in Avignon.
Raoul sagte: » Der Imperator wird in Frankreich zu uns stoßen und Verstärkung mitbringen. Wir machen weiter wie geplant. «
» Und die anderen? « Alberto sah sich zur Burg um.
» Die sind unwichtig. Sie können uns nicht mehr aufhalten. «
Raoul gab dem Fahrer ein Zeichen, er solle losfahren. Si e w ollten zum Flugplatz in Yverdon. Kopfschüttelnd vergegenwärtigte sich Raoul, was er verloren hatte. Die Männer waren ihm egal, nicht jedoch die Schlampe. Rachel Verona. Er hatte so blutige Pläne mit ihr gehabt …
Aber wenigstens hatte er ihr ein kleines Abschiedsgeschenk dagelassen.
0 3:55
R achel, Gray und Seichan sammelten sich auf der Burgtreppe, mit dem Rücken zum Fallgitter. Langsam wichen sie vor dem Hunderudel zurück.
Sie hatten nur noch eine Waffe. Und sechs Kugeln.
Gray hatte auf dem Hof die Waffen der Toten aufsammeln wollen, aber nur zwei beschädigte Gewehre gefunden. Immerhin hatte er Seichans Waffe. Sie war mit dem GPS-Gerät beschäftigt und verließ sich darauf, dass Gray ihr Rückendeckung gab.
Was machte sie da nur?
Rachel stand einen Schritt von Seichan entfernt, näher bei Gray. Mit einer Hand hielt sie sich an seinem Gürtel fest. Sie hatte keine Ahnung, wann sie danach gegriffen hatte, aber sie ließ nicht los. Das allein hielt sie auf den Beinen.
Einer der Kampfhunde tappte zum Fuß der Treppe. Er schleifte den Arm eines toten Soldaten mit. Zwanzig der Monsterhunde streiften auf dem Hof umher, zerrten an Leichen,
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