Sigma Force 02 - Feuermönche
eine Pistole fallen, dann senkte er die andere und zielte damit auf den Boden.
Der General grinste triumphierend.
Painter drückte ab. Ein heller Lichtbogen brach aus dem Lauf der zweiten Waffe. Die Taser-Nadeln trafen den General am Knie. Der Stromstoß warf Rende von den Beinen. Er landete auf dem Rücken, seine Waffe flog in hohem Bogen davon.
Er schrie.
» Tut weh, nicht wahr? «, sagte Painter, hob die andere Pistole auf und zielte damit auf den General.
Die Polizisten umzingelten den auf dem Rücken liegenden Mann.
» Sind Sie unverletzt? «, fragte einer der Polizisten .
» Ja. « Painter richtete sich auf. » Aber verdammt noch mal, es tut richtig gut, mal wieder im Einsatz zu sein. «
0 7:57
D as Feuerwerk unten in dem Gewölbe hatte kaum länger als eine Minute gedauert.
Vigor lag auf dem Rücken und blickte nach oben. Die Schreie hatten aufgehört. Er hatte die Augen geöffnet und spürte instinktiv, dass es vorbei war. Die Kugel aus kohärentem Licht drehte sich ein letztes Mal um die eigene Achse, dann fiel sie in sich zusammen wie eine sterbende Sonne.
Über ihnen war leerer Raum.
Zusammen mit dem Stern war die ganze Kathedrale flackernd verschwunden.
An seiner Seite richtete sich Seichan auf. Den Blick hatte sie ebenfalls nach oben gerichtet. » Alles weg. «
» Falls es überhaupt jemals da war «, sagte Vigor, geschwächt vom Blutverlust.
0 7:58
G ray löste sich aus Rachels Umarmung. Zusammen mit dem Licht war auch seine überscharfe Wahrnehmung wieder verblasst. Doch er schmeckte noch immer ihren Kuss auf den Lippen. Das reichte.
Einstweilen.
Als er sich umblickte, nahm er noch ein Nachglimmen wahr. Die anderen rappelten sich gerade benommen auf. Rachel bemerkte, dass auch Vigor sich aufzusetzen bemühte.
» O Gott … «, sagte sie und eilte zu ihrem Onkel. Auch Monk war bereits zu ihm unterwegs, um erste Hilfe zu leisten.
Gray blickte weiterhin wachsam in die Höhe.
Es waren keine Schüsse zu hören. Die Söldner waren verschwunden … zusammen mit der Bibliothek. Es war, als sei der ganze Raum entkernt worden. Nur die Terrassen waren übrig geblieben.
Wohin war das alles verschwunden?
Ein Stöhnen veranlasste ihn, den Blick zu senken.
Raoul lag in der Nähe am Boden. Er hatte sich um den von der herabgestürzten Säule eingeklemmten Arm zusammengekrümmt. Gray trat über ihn hinweg und kickte die Pistole beiseite. Sie schlitterte über den geborstenen Glasboden.
Kat kam herüber.
» Den können wir erst mal liegen lassen «, meinte Gray . » Der läuft uns nicht mehr weg. Wir sollten möglichst viele Waffen aufsammeln, denn wir wissen nicht, wie viele noch da oben sind. «
Kat nickte.
Raoul wälzte sich auf den Rücken.
Gray rechnete mit einem Fluch oder einer Drohung, doch Raouls Gesicht war schmerzverzerrt. Tränen strömten ihm über die Wangen. Offenbar war jedoch nicht der zerschmetterte Arm der Grund für seine Qualen. Etwas in Raouls Gesicht hatte sich verändert. Die Härte und die Verachtung waren daraus verschwunden. Etwas Weicheres, Menschlicheres war an ihre Stelle getreten.
» Ich habe nicht um Vergebung gebeten «, sagte er gequält.
Gray runzelte die Stirn. Wer sollte Raoul vergeben haben? Plötzlich musste er an die Empfindungen denken, die das Licht bei ihm ausgelöst hatte. Ursprüngliches Licht . Etwas, das sich dem Verständnis entzog, das vom Anfang der Schöpfung stammte. Es hatte Raoul verwandelt.
Er dachte an die Untersuchungen, welche die Marine an Supraleitern durchgeführt hatte. Das Gehirn kommunizierte auf geheimnisvolle Weise mit supraleitendem Material. Supraleitung war auch am Gedächtnis beteiligt. Die Erinnerungen wurden in Form von Energie oder möglicherweise auch Licht gespeichert.
Gray betrachtete den geborstenen Boden. War im supraleitenden Glas vielleicht noch etwas anderes gespeichert gewesen als Licht? Er vergegenwärtigte sich seine eigenen Empfindungen. Er hatte das Gefühl gehabt, etwas Größeres als er sei im Spiel.
Raoul schlug die Hände vors Gesicht.
War vielleicht seine Seele neu verdrahtet worden? Gab es für ihn Hoffnung?
Eine Bewegung lenkte Gray ab. Er erkannte die Gefahr sofort und machte Anstalten, ihr zu begegnen.
Ohne sich von ihm aufzuhalten zu lassen, hob Seichan Raouls Waffe auf und zielte damit auf den eingeklemmten Mann.
Raoul blickte in die Mündung. In seinem gequälten Gesicht flackerte nackte Angst auf. Gray begriff, was es mit Raouls Entsetzen auf sich hatte – es galt
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