Sigma Force 02 - Feuermönche
nicht der Waffe, nicht dem Todesschmerz, sondern etwas anderem.
» Nicht! «, rief Gray.
Seichan drückte ab. Raouls Kopf wurde gegen das Glas zurückgeschleudert. Das Knacken war ebenso laut wie der Pistolenschuss.
Die Zuschauer erstarrten.
» Warum? «, fragte Gray und trat vor.
Seichan rieb sich mit dem Pistolenknauf die verletzte Schulter. » Vergeltung. Erinnern Sie sich, Gray, wir haben eine Abmachung getroffen. « Sie nickte zu dem Leichnam hin . » Außerdem war es ihm nicht um Vergebung gegangen. Das hat er selbst gesagt. «
0 7:59
E in Pistolenschuss hallte durch den Palast. Painter bedeutete den französischen Polizisten, stehen zu bleiben. Es wurde immer noch gekämpft.
War das sein Team?
» Vorsichtig «, sagte er und winkte die Polizisten weiter . » Seid auf der Hut. «
Sie drangen tiefer in den Palast ein. Er war auf eigene Faust nach Frankreich geflogen. Nicht einmal Sean McKnight war eingeweiht. Aufgrund seiner Beglaubigungsschreiben hatte er in Marseille die nötige Unterstützung bekommen. Während des Flugs war er damit beschäftigt gewesen, General Rende ausfindig zu machen, erst in einem Lagerhaus außerhalb von Avignon, dann im Papstpalast. Painter hatte daran denken müssen, dass sein Mentor gesagt hatte, der Platz eines Direktors sei hinter dem Schreibtisch, nicht vor Ort.
Das aber war Seans Einstellung.
Painter sah das anders.
Sigma war jetzt seine Organisation, und er hatte seine eigene Methode, Probleme zu lösen. Mit der Pistole zeigte er in den Gang.
Gleich als Gray davon gesprochen hatte, es gebe möglicherweise eine undichte Stelle, hatte Painter eine Schlussfolgerung gezogen: Wenn jemand Informationen weitergab, dann unabsichtlich.
Dann hatte er den nächsten logischen Schritt getan: Er war dem Informationsfluss nachgegangen.
Von Gray zu Sigma … und weiter zu ihrem Verbindungsmann bei den Carabinieri in Rom.
General Rende war ständig über alle Einzelheiten des Einsatzes im Bilde gewesen.
Behutsam hatte er die Wege des Mannes nachverfolgt und war schließlich auf einige verdächtige Reisen in die Schweiz gestoßen. Schließlich hatte Painter eine schwache Verbindung zum Drachenorden ausfindig gemacht. Ein entfernter Verwandter von Rende war vor zwei Jahren verhaftet worden, weil er mit gestohlenen Antiquitäten gehandelt hatte, die hauptsächlich aus Oman stammten. Aufgrund einer Intervention des Drachenordens war der Dieb wieder freigekommen.
Als er weitere Nachforschungen anstellte, hatte er Logan kaltgestellt, so dass Rende seine Rolle als Verbindungsmann von Sigma weiterspielen konnte. Solange er nicht absolute Gewissheit hatte, wollte er Rende nicht misstrauisch machen.
Jetzt, da sein Verdacht bestätigt worden war, hatte Painter eine ganz andere Sorge.
Waren sie zu spät gekommen?
0 8:00
R achel und Monk verbanden Vigor mit Grays Hemd provisorisch den Bauch. Ihr Onkel hatte ziemlich viel Blut verloren, doch es handelte sich um einen glatten Durchschuss. Monk glaubte, es lägen keine schweren inneren Verletzungen vor. Trotzdem brauchte Vigor dringend ärztliche Versorgung.
Als Rachel fertig war, tätschelte er ihre Hand, dann zog Monk ihn auf die Beine und stützte ihn.
Rachel hielt sich dicht an seiner Seite. Gray legte ihr den Arm um die Hüfte. Sie lehnte sich leicht an ihn an, denn seine Nähe verlieh ihr Kraft.
» Vigor wird wieder gesund «, versprach Gray. » Er ist ein zäher Bursche. Schließlich hat er bis jetzt durchgehalten. «
Sie lächelte zu ihm auf, war jedoch zu müde, um viel Gefühl hineinzulegen.
Bevor sie auch nur die erste Terrasse erreicht hatten, schallte ihnen eine Stimme über Megaphon entgegen: » SOR T EZ AVEC VOS MAINS SUR LA TÊTE! « Der Befehl, die Hände über den Kopf zu nehmen, verhallte.
» Déjà vu «, seufzte Monk. » Entschuldigt meinen Akzent. «
Rachel hob das Gewehr.
Plötzlich sprach man sie auf Englisch an. » COMMANDER PIERCE, WIE SIEHT ES BEI IHNEN AUS? «
Gray wandte sich zu den anderen um.
» Das kann nicht sein «, sagte Kat.
» Das ist Direktor Crowe «, bestätigte Gray überrascht. Er blickte wieder nach vorn und rief: » ALLES KLAR HIER UNTEN! WIR KOMMEN RAUF! «
Mit leuchtenden Augen wandte Gray sich Rachel zu.
»Ist es vorbei?«, fragte sie.
Statt zu antworten, zog er sie an sich und küsste sie. Diesmal leuchtete kein geheimnisvolles Licht, sondern es gab nur die Stärke seiner Arme und die Süße ihrer Lippen. Sie sank ihm entgegen.
Mehr Magie brauchte es
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