Sigma Force 03 - Der Genisis Plan
die Maschine wieder hoch. Der kräftige Wind erschwerte das Manövrieren. Mit kreischenden Rotoren verlor der Helikopter wieder an Höhe. Die Welt kippte und drehte sich. Lisa wurde herumgeschleudert und klammerte sich an den Armlehnen fest. Dann prallten die Kufen schräg auf dem Boden auf. Lisa wurde nach vorn geschleudert, doch der Gurt hielt. Der Rotor wirbelte den Schnee auf, und der Helikopter schwankte auf den Kufen zurück und stand still. Schnell raus, rief Painter, als Gunther den Motor drosselte. Die Luken sprangen auf, und die Passagiere taumelten ins Freie.
Painter tauchte an Lisas Seite auf und fasste sie beim Arm. Anna und Gunther folgten ihnen. Zahlreiche Menschen eilten ihnen entgegen. Lisa blickte zum Grat hoch. An der Einschlagstelle stieg eine Rachwolke auf. Offenbar waren nach der Explosion alle aus den Zelten gestürzt.
Ein Sprachengewirr prasselte auf sie ein. Halb betäubt vom dem Lärm des Helikopter fühlte Lisa sich allem ganz fern. Auf einmal drang eine vertraute Stimme an ihr Ohr. Lisa! Sie drehte sich um. Eine Gestalt in schwarzer Schneehose und grauem Thermohemd schob sich rücksichtslos durchs Gewühl. Josh! Painter lenkte seine Schritte dem Unbekannten entgegen, und die anderen folgten ihm. Dann schloss Lisa ihren Bruder in die Arme. Er roch leicht nach Yak. Noch nie hatte sie etwas Besseres gerochen. Vorsicht, knurrte hinter ihnen Gunther. Eine Warnung. Ringsumher wurde laut gerufen. Sämtliche Blicke schwenkten in eine Richtung. Arme wurden gehoben.
Lisa löste sich von ihrem Bruder. Zwei Kampfhubschrauber schwebten über den Sattel und verteilten den von der Einschlags stelle aufsteigenden Rauch. Sie verharrten vollkommen reglos – wie zwei tödliche Raubtiere. Was wollen die, fragte jemand.
Lisa brauchte sich nicht extra umzudrehen. Das war Boston Bob gewesen, ihr Fauxpas. Sein Dialekt und sein winselnder Tonfall waren unverkennbar. Der alte Plagegeist war Josh offenbar wie eine Klette gefolgt. Sie beachtete ihn nicht. Josh aber spürte die ihre Anspannung. Lisa …
Sie schüttelte den Kopf, fixierte unverwandt die beiden Hubschrauber. Sie musste ihre ganze Konzentration aufbieten, um sie zum Abschwenken zu bewegen. Es nutzte nichts. Beide Helikopter kippten leicht nach vorn und jagten den Hang hinab. Die Bug-MG´s spuckten Feuer. In zwei parallelen Linien wurden Schnee und Eis empor geschleudert. Die Linien wanderten immer weiter den Hang hinunter und zielten unmittelbar aufs Basislager. Nein, stöhnte Lisa. Boston Bog wich zurück. Was zum Teufel hast du angestellt?
Die Zuschauer, die eben noch schreckstarr das Schauspiel beobachtet hatten, spritzten auf einmal auseinander und flüchteten schreiend in alle Richtungen. Painter fasste Lisa wieder beim Arm. Zusammen mit Josh, der Lisa in der Zwischenzeit nicht losgelassen hatte, zog er mit sich. Sie wichen zurück, doch nirgendwo gab es Deckung. Ich brauche ein Funkgerät, schrie er Josh an. Wo ist das Funkgerät?
Ihr Bruder blickte wortlos zum Himmel hoch. Lisa rüttelte am Arm ihres Bruders zwang ihn, sie anzusehen. Josh, wie brauchen ein Funkgerät. Painter hatte recht. Wenn sie schon nicht ihr Leben retten konnten, mussten sie wenigstens eine Nachricht an die Außenwelt übermitteln. Ihr Bruder hustete, fasste sich und zeigte zu einem großen rotem Zelt. Da drüben … nach dem Rebellenangriff auf das Kloster wurde eine Funkstation aufgebaut. Sie rannten los.
Lisa bemerkte, dass Boston Bob sich ihnen anschloss und sich ständig über die Schulter umsah. Offenbar spürte er die Autorität, die von Painter ausging. Vielleicht lag es aber auch an Gunthers Sturmgewehr. Der Deutsche hatte die Abschussvorrichtung mit einer Granate bestückt. Er war bereit zum letzten Gefecht und würde sie verteidigen, während sie den Funkspruch absetzten. Bevor sie das Zelte jedoch erreicht hatten, rief Painter: Hinlegen. Er riss Lisa mich sich auf den Boden. Alle bis auf Bob folgten seinem Beispiel. Josh versetzte ihm einen Stoß, sodass auch er zu Boden ging. Ein lautes Kreischen hallte von den Bergen wider. Painter musterte den Himmel.< Was ist los? < , fragte Lisa. Warten Sie, antwortete Painter und runzelte die Stirn.
Dann tauchten über dem Hang des Mount Lhotse auf einmal zwei Militärjets auf, die zwei parallele Kondensstreifen hinter sich herzogen. Die Bordgeschütze unter den Flügeln spuckten Feuer. Raketen. Oh nein!
Das Basislager aber war nicht ihr Ziel. Die Jets schossen über sie hinweg und
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