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Sigma Force 03 - Der Genisis Plan

Titel: Sigma Force 03 - Der Genisis Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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an. Ich vermute, dass wir inzwischen wesentlich bessere Resultate erzielen würden, wenn wir das Projekt Sonnenkönig fortsetzen würden. Warum haben Sie es nicht getan?
     
Anna zuckte mit den Achseln. Bei den Mäusen tritt immer noch Demenz auf. Das bereitet und Sorge. Vor allem aber haben wir die Menschenversuche deshalb eigestellt, weil sich unser Interesse in der vergangen Dekade eher wissenschaftlichen Themen zugewandt hat. Wir sehen uns nicht als Geburtshelfer einer neuen Herrenrasse. Wir sind wirklich keine Nazis mehr. Vielmehr glauben wir, dass unsere Arbeit irgendwann der ganzen Menschheit nutzen wird. Warum kommen Sie dann nicht aus der Deckung, fragte Lisa.
     
Um uns den Gesetzen zu unterwerfen und uns von Ignoranten Vorschriften machen zu lassen? Die Wissenschaft ist kein demokratischer Prozess. Willkürliche moralische Beschränkungen würden die Entwicklung verlangsamen. Das ist unannehmbar. Painter musste sich beherrschen, um nicht zornig zu schnauben. Offenbar hatte man die Naziideologie doch nicht ganz hinter sich gelassen.
     
Was wurde auf den Sonnenkönigen, fragte Lisa. Das ist eine tragische Geschichte. Viele starben an degenerativen Effekten, andere wurden aufgrund ihres geistigen Verfalls euthanasiert. Einige wenige haben überlebet. Zum Beispiel Klaus, den Sie ja bereits kennengelernt haben.
     
Painter dachte an den hünenhaften Kämpfer, seinen gelähmten Arm und die unbewegliche Gesichtshälfte, alles Anzeichen von Degeneration. Seine Aufmerksamkeit wandte sich Gunther zu, auch er ist ein Sonnenkönig. Gunther war der letzte der hier geboren wurde. Anna gab dem Hünen ein Zeichen. Gunthers Stirnrunzeln vertiefte sich. Dennoch krempelte er gehorsam den Hemdsärmel hoch und entblößte den Oberarm. Eine schwarze Tätowierung kam zum Vorschein.
     
Das Symbol der Sonnenkönige, sagte Anna. Ein Zeichen des Stolzes, des Pflichtbewusstseins und der Vollkommenheit. Gunther ließ den Ärmel wieder herunter.

 
Painter musste an die höhnische Bemerkung denken, die nach der gestrigen Schlittenfahrt einer der Männer Gunther hinterher geschleudert hatte. Welchen Ausdruck hatte er gleich noch mal verwendet? Lepraköning. Offenbar genossen die ehemaligen Ritter des Sonnenkönigs nicht mehr viel Respekt. Gunther war der letzte einer aussterbenden Art. Wer würde um ihn trauern? Annas Blick verweilte einen Moment auf Gunther, dann wandte sie sich wieder Lisa und Painter zu. Vielleicht würde es ja doch eine Trauerrede geben. Lisa, die immer noch Painters Hand hielt, ergriff   wieder das Wort. Eines ist mir noch unklar. Auf welche Weise bewirkt die Glocke all diese Veränderungen? Sie haben gemeint, es handelt sich nicht um Zufallsmutationen. Anna nickte. So ist es. Wir haben nicht nur die Wirkung der Glocke erforscht, sonder auch ihre Funktionsweise. Und Sie haben dabei Fortschritte erzielt, fragte Painter. Natürlich. Eigentlich sind wir uns ziemlich sicher, dass wir die grundlegenden Prinzipien inzwischen verstanden haben.
     
Painter blinzelte überrascht. Tatsächlich? Anna runzelte die Stirn. Ich dachte, dass wäre offensichtlich. Sie blickte zwischen Painter und Lisa hin und her. Die Glocke steuert den Evolutionsprozess.
     

     

     

     

     

     

     

     

     

     
05:45
     

     
Tierreservat Hluhluwe-Umfolozi
     

     
Wer ist da, wiederholte Khamisi an der Schwelle seines Hauses. Irgendjemand hielt sich im hinteren Schlafzimmer versteckt. Vielleicht war es auch nur ein Tier. Ständig drangen Affen in die Häuser ein und hin und wieder auch größere Tiere. Trotzdem wagte er es nicht, den Raum zu betreten. Er bemühte sich, etwas zu erkennen, doch die Vorhänge waren zugezogen. Nach der Fahrt im blendenden Sonnenschein war es in dem Haus so dunkel wie im tiefsten Dschungel.
     
Khamisi, der weiterhin auf der Veranda stand, langte um die Ecke herum zum Lichtschalter. Schließlich hatte er ihn gefunden und schaltete das Licht ein. Eine einzelne Lampe erhellte den karg möblierten Raum und die Kochnische. Trotzdem konnte er noch immer nicht erkennen, was da im Schlafzimmer auf ihn wartete.
     
Irgendwas raschelte dort hinten. Wer?
     
Plötzlich verspürte er einen Sich am Hals. Verblüfft, taumelte er ins Zimmer hinein. Er tastete nach dem Einstich und berührte etwas Gefiedertes, das in seinem Hals steckte. Er zog es heraus und starrte es verständnislos an. Ein Pfeil. Ähnliche Pfeile benutze er, um größere Tiere zu betäuben. Der hier war anders. Der Pfeil entglitt seinen Fingern. Das

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