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Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Zeichen mal in den Sarkophag auf der Insel Bardsey eingemeißelt. Bevor sie entfernt wurden, hat ein Mönch sie kopiert und dann in Bleiglas nachgearbeitet.«
    »Können Sie das lesen?«, fragte Gray in der Hoffnung, dass hier ein Hinweis auf den Schlüssel zu finden sei.
    Wallace streifte die Staubschicht ab. »Hier ist Meritaten bestattet,
Tochter des Königs Echnaton und der Königin Nofretete. Sie überquerte die Meere und brachte den Sonnengott in die kalten Länder.«
    Als der Professor geendet hatte, zitterten ihm Hände und Stimme. »Die dunkelhäutige Königin.« Bestürzt wandte er sich um. »Sie war eine ägyptische Prinzessin.«
    »Wäre das denn möglich?«, fragte Rachel.
    Gray spähte durch das Bleiglas. Pfarrer Rye hatte erzählt, der Legende nach sei der Zauberer Merlin in einem Glassarg bestattet. War dies hier der Ursprung des Mythos? Hatte man in der Vergangenheit vielleicht den Namen Meritaten mit Merlin verwechselt?
    Gray vergegenwärtigte sich die Geschichte der Britischen Inseln. Der Priester hatte über den Krieg der Kelten gegen einen Stamm schwarzhäutiger Monster, die sogenannten Fomoren, gesprochen. Den Kelten mussten die Ägypter fremdartig und Angst einflößend erschienen sein. Der Überlieferung zufolge hatten die Fomoren ihr umfassendes landwirtschaftliches Wissen weitergegeben, eine Fertigkeit, welche die Ägypter entlang des Nils zur Blüte gebracht hatten.
    Wallace richtete sich auf, tief in Gedanken versunken. »Einige Historiker glauben, die Erbauer der Steinkreise in England könnten Ägypter gewesen sein. Bei einer neolithischen Begräbnisstätte in Tara, Irland, hat man einen mit Fayenceperlen geschmückten Leichnam gefunden – diese Technik war zu der damaligen Zeit dort unbekannt. Die Perlen glichen denen, die im Grab Tutenchamuns gefunden wurden. Und in England wurden in einem Torfmoor nahe der Stadt Hull große Boote entdeckt. Die Bauweise war eindeutig ägyptisch und datierte aus der Zeit um 1400 vor Christus, lange bevor die Wikinger und andere seefahrende Völker an unsere Küsten kamen. Ich selbst habe im Britischen Museum einen Stein gesehen, der von einem walisischen Farmer ausgegraben wurde. Darauf ist eine
Person mit ägyptischer Kleidung abgebildet, und im Hintergrund sieht man Pyramiden.«
    Wallace schüttelte den Kopf, als könnte er es noch immer nicht glauben. »Aber… hier ist der Beweis.«
    »Und der Schlüssel?«, fragte Seichan und hustete; sie presste sich noch immer das blutige Taschentuch an die Wange.
    In dem Glasbehältnis lag ein Toter. Der mit Scharnieren befestigte Deckel war mit einer Bronzeschließe verschlossen. Gray bedauerte, dass sie die Totenruhe der ägyptischen Prinzessin störten, doch das ließ sich nicht ändern. Er öffnete den Deckel und kippte ihn hoch.
    Ein süßlicher Geruch strömte hervor.
    »Mein Gott!«, rief Rachel aus.
    Der Leichnam war zwar ausgetrocknet und verhutzelt, aber noch erstaunlich gut erhalten. Langes schwarzes Haar umrahmte die liegende Gestalt. Die dunkle Haut war straff gespannt. Sogar die Wimpern waren noch erhalten. Fein gewebter Stoff umschloss die Tote vom Hals bis zu den Zehen. Auf dem Kopf saß eine ägyptische Goldkrone mit Verzierungen aus Lapislazuli.
    Außer dem Gesicht waren nur die Hände unbedeckt. Sie waren auf der Brust gefaltet und hielten einen mit Hieroglyphen geschmückten Steinkrug umfasst. Der Krug war mit einem goldenen Deckel in Form eines Falkenkopfs verschlossen.
    »Seht euch mal die rechte Hand an«, sagte Rachel.
    Gray fiel auf, dass der Zeigefinger fehlte.
    Wallace konzentrierte sich auf den Steinkrug mit dem Golddeckel. »Das könnte eine Kanope sein. Darin wurden die einbalsamierten Organe eines Königs oder einer Königin aufbewahrt. «
    Sie würden nicht umhin kommen, einen Blick in den Krug zu werfen. Der Doomsday-Schlüssel war mit dem Leichnam der schwarzen Königin verknüpft. Gray langte in den Sarkophag
und löste das schwere Behältnis aus den verhutzelten Fingern der Königin.
    »Ich würd das lieber lassen«, brummte Kowalski und wich einen Schritt zurück. »Finger weg. Das Ding ist bestimmt verflucht. «
    Oder es befindet sich das Heilmittel darin.
    Die landwirtschaftlich kundigen Ägypter hatten vermutlich einen Pilzparasiten entdeckt, der ganze Dorfgemeinschaften auslöschen konnte. Eine frühe Form biologischer Kriegsführung. Aber waren sie auch im Besitz des Gegenmittels gewesen?
    Gray hielt den Krug mit einer Hand fest, fasste den Falkenkopf und nahm den

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