Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen
hochhob, knallte es hinter seinem Rücken. Er wandte den Kopf. Eine schwarze Bolzenspitze schaute aus der Holztür hervor.
Verdammter Mist …
Painter stieß den Senator durchs Fenster und folgte ihm dicht auf den Fersen. Das war wortwörtlich zu verstehen, denn der Absatz eines Schuhs traf ihn am linken Auge. Das allerdings war zu verschmerzen, denn im nächsten Moment detonierte die Sprengladung.
Flammen und Rauch schlugen aus dem Fenster.
Die heiße Druckwelle fegte über sie hinweg.
Painter machte sich vom Senator los. Während die Flammen erloschen, wandte Painter sich um, riss das Fenster herunter und drückte das Gitter wieder zu.
Sollten sich die Angreifer ruhig wundern, wie es ihnen gelungen war, aus einem verschlossenen Raum zu flüchten.
Wenn sie Glück hatten und die Killer zunächst das Hotel durchsuchten, würden sie ein paar Minuten Vorsprung bekommen.
Painter lief zu Senator Gorman zurück. »Zwei Straßen weiter steht mein Wagen.«
Sie rannten los.
Gorman fasste sich an die geprellte Schulter. Eine Straße weiter stellte er Painter eine grundlegende Frage. »Wer zum Teufel sind Sie?«
»Ein ganz gewöhnlicher Beamter«, brummte Painter zerstreut. Er rückte das Kehlkopfmikrofon zurecht und schaltete es ein. »Monk, wie läuft’s bei euch?«
Monk hörte ein paar verrauschte Wortfetzen, doch da er die Atemmaske verloren hatte, war sein Mund voller Schaum. In der Hoffnung, die Tür würde sich auf wundersame Weise öffnen, drückte er dagegen. Offenbar hatte sie sich automatisch verriegelt, als der Schaum versprüht worden war.
Vielleicht gab es noch einen anderen Ausgang.
Plötzlich strömte von oben heißes Wasser herab. Der Schaum fiel in sich zusammen. Der ganze Vorgang dauerte kaum dreißig Sekunden.
Monk blickte zu Creed hinüber. Sein Partner wirkte wie ein nasser Hund, der sich jeden Moment schütteln würde. Der Schock stand ihm ins Gesicht geschrieben.
»Biologische Gefahrenbekämpfung«, erklärte Monk. »Der Schaum sollte pathogene Spuren in der Raumluft binden. Ich denke, wir haben’s überstanden.«
Wie aufs Stichwort klickte neben Monks Ellbogen das Schloss. Offenbar war das Labor nur für die Dauer des Sterilisierungsvorgangs verriegelt worden. Er drückte die Klinke und trat auf den Flur.
Jemand unterhielt sich in der Nähe. Monk hatte freie Sicht auf die Lobby mit den Aufzügen. Die Tür stand halb offen, und jemand redete norwegisch. Monk machte den Arm eines uniformierten Wachmanns aus.
Das Sicherheitsprogramm hatte die Wachleute alarmiert.
Monk erstarrte. In das Pilzlabor konnten sie nicht ausweichen. Dort würden die Männer als Erstes nachsehen. Es blieb nur eine Möglichkeit. Er eilte über den Flur und legte die Hand auf das Lesegerät neben der Tür. Mit angehaltenem Atem wartete er darauf, dass der Scanvorgang zum Ende käme, behielt die Tür zur Lobby im Auge und hoffte, dass die Wachleute sich nicht umdrehen würden.
Endlich entriegelte sich die Tür. Mit einem schweren Seufzer der Erleichterung drückte Monk sie auf und stürmte zusammen mit Creed ins Labor.
Monk ließ die Tür angelehnt, damit er den Flur im Auge behalten konnte.
Vier Wachleute näherten sich mit einem Techniker im weißen Kittel. Der Mann sah aus, als habe man ihn soeben aus dem Schlaf geholt. Offenbar benötigte man besondere Befugnisse, um Zugang zu dieser Ebene zu bekommen.
Monk ließ die Tür sachte zufallen, blieb aber davor hocken. Die gegenüberliegende Labortür öffnete und schloss sich wieder. Die Männer blieben auf dem Flur und unterhielten sich halblaut. Monk konnte nicht feststellen, wie viele es waren. Vermutlich waren sie mindestens zu dritt.
Was nun?
»Machen Sie mal Platz«, sagte Creed hinter ihm.
Monk wandte den Kopf. Sein Partner hatte den Parka abgelegt und den Laborkittel übergestreift. Außerdem hatte er sich das Haar abgetrocknet und mit den Fingern notdürftig gekämmt. Creed trat in den Vorraum. Während Monk an der Tür Wache gehalten hatte, war er ins Labor mit den Bienenstöcken gegangen.
»Was haben Sie vor?«, fragte Monk erstaunt.
Creed trat beiseite. Hinter der geschlossenen Innentür machte Monk eine Bewegung aus. Im Labor wogte ein Bienenschwarm.
»Was haben Sie getan?«, fragte Monk.
Creed hob den Arm. In der Hand hielt er die mit Fliegendraht verschlossene Schublade. »Ich habe die Königin geraubt.« Er deutete nach links. »Und ich habe den Verschluss geöffnet.«
Monk runzelte die Stirn. An der Stelle, wo sich die Schublade
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