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Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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langsamer. Immer häufiger hielt er an, wandte den Kopf hin und her, hob witternd die Nase und winselte verunsichert. Dann trottete er jedoch wieder weiter, manchmal den gleichen Weg zurück, sodass er zwischen den Beinen der Pferde hindurchmusste.
    Irgendwann ging er nicht mehr weiter. Vor ihnen lag ein ausgetrocknetes Flussbett, eine flache, gewundene Rinne. Obwohl keine unmittelbare Gefahr auszumachen war, schnürte der Hund an der Uferböschung auf und ab. Zögernd drang er in die Rinne vor, dann besann er sich und wich wieder zurück. Irgendetwas machte ihm Angst. Schließlich kehrte er zu den Ponys zurück. Sein leises Winseln machte furchtsamem Jaulen Platz.
    Gray schaute sich um. Ringsumher drang das Schwelfeuer allmählich an die Oberfläche und zeigte sein wahres, feuriges Gesicht. Ganz in der Nähe kippte eine große Kiefer um und riss mehrere kleinere Bäume mit sich. Flammen schraubten sich empor. Immer mehr Bäume erlitten das gleiche Schicksal. Ganze Waldteile stürzten ins brennende Moor, entweder weil die verbrannten Wurzeln keinen Halt mehr boten, oder weil der glühende Ascheboden ihr Gewicht nicht mehr trug.
    Sie mussten weiter. Je länger sie warteten, desto aussichtsloser wurde die Lage. Sie mussten die Hügel erreichen.
    »Na, mach schon, alter Köter«, ermahnte Wallace seinen Hund. »Du schaffst es, Rufus. Komm schon, Junge. Bring uns nach Hause.«
    Der Hund sah seinen Herrn an, dann blickte er ins Flussbett und setzte sich auf die Hinterbeine. Er zitterte, doch seine Entscheidung war gefallen. Hier ging es nicht weiter.

    Gray saß ab und reichte Seichan die Zügel an. »Warten Sie hier.«
    »Was hast du vor?«, fragte Rachel.
    Gray ging zu einem bemoosten Stein. Er brauchte Gewissheit. Er knickte in den Knien ein, wuchtete den Stein hoch und schleppte ihn zum verschneiten Flussbett. Dort holte er aus und schleuderte den Stein in die Rinne. Er landete in der Mitte – durchschlug die Oberfläche und krachte in den brennenden Torf. Flammen schlugen hoch. Zischend schmolz der Schnee.
    Das Loch wurde augenblicklich größer und sandte flammende Tentakel aus. Auch an anderen Stellen züngelten Flammen empor. Es war, als hätte Gray einen Stein in einen Teich geworfen. Als der Luftsauerstoff das Flammeninferno erreichte, breitete sich das Feuer kreisförmig nach außen aus. Flammen loderten, Dampf stieg entlang dem alten Flussbett auf.
    »Das war ja wohl nicht nötig«, meinte Kowalski. »Sie hätten den Stein an Ort und Stelle lassen sollen.«
    Ohne ihn zu beachten, ging Gray zu einem anderen Stein. Er hob ihn hoch, holte unter Einsatz des ganzen Körpers Schwung und schleuderte ihn ans andere Ufer. Mit einem dumpfen Geräusch prallte der Stein auf und bohrte sich in den Torf und den Schnee.
    »Dort drüben ist der Boden noch fest. Wenn wir ans andere Ufer kämen …« Gray wandte sich an Wallace. »Sind die Fell-Ponys gute Springer?«
    Der Professor beäugte das flammende Hindernis. »Ja, schon«, antwortete er zögerlich. »Aber der Graben ist ziemlich breit.«
    Kowalski schaltete sich ein. »Sieht so aus, als hätten wir keine andere Wahl.«
    Hinter ihnen stürzte ein weiterer Baum um.
    »Aye, das stimmt«, meinte Wallace.
    »Ich probier’s als Erster.« Gray eilte zu seinem Pony. Er streckte den Arm aus, um Seichan herunterzuhelfen.

    »Ich komme mit«, sagte sie.
    »Nein. Das Gewicht wäre zu groß für …«
    »Sehen Sie hier irgendwelche Pferde herumlaufen?«, fiel Seichan ihm gereizt ins Wort. »Irgendjemand muss mich mitnehmen. Und Ihr Hengst ist nun mal das kräftigste Tier.«
    Gray musste zugeben, dass sie recht hatte.
    Er zog sich in den Sattel hoch. Die anderen machten Platz, während er ein Stück zurückritt.
    »Festhalten«, sagte Gray.
    Seichan klammerte sich an seiner Hüfte fest und legte den Kopf an seinen Rücken. »Los!«, flüsterte sie.
    Gray beugte sich vor, gab dem Pony die Fersen und knallte mit den Zügeln. Der Hengst, der bereits die Muskeln angespannt an, als wüsste er, was sein Reiter von ihm erwartete, preschte mit donnernden Hufen los. Schon nach wenigen Sätzen war er in vollem Galopp.
    Gray spürte die Kraft des Hengstes durch den Sattel hindurch. Weiße Atemwolken flogen vorbei. Mit gestrecktem Hals wurde er immer schneller – dann hatte er die Uferböschung erreicht.
    Mit einer gewaltigen Muskelanstrengung sprang er ab. Gray hob schwerelos vom Sattel ab, während Seichan sich unentwegt an ihm festklammerte. Sie flogen über das Feuer hinweg. Gray spürte

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