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Signal: Roman (German Edition)

Signal: Roman (German Edition)

Titel: Signal: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Gastfreundschaft für Sie tun können, sagen Sie es bitte.« Sie ignorierte Whisprs zunehmende Unruhe und fügte mutig hinzu: »Ich bin Ärztin und könnte Sie untersuchen und Ihnen vielleicht sogar einige Heilmittel verschreiben.«
    »Ärztin.« Barnato versuchte gar nicht erst, seine Skepsis zu verbergen. »Klar sind Sie das, schöne Frau.« Als sie aufbegehren wollte, fügte er hinzu: »Aber das ist auch egal. Ich habe keine gesundheitlichen Probleme.« Er reckte sich und streckte alle vier Arme aus, um die beiden, an denen sich das Werkzeug befand, dann wieder einzuziehen. »Wenn es nach der Gesellschaft ginge, wäre ich nicht mal am Leben, doch der Lebensstil, den ich mir ausgesucht habe, bewirkt, dass ich gesünder bin als tausend andere Männer meines Alters, die man in Lela oder den Kanälen von London antreffen könnte. Ich bin hier glücklich. Es ist friedlich, mir können die Konflikte einer überbevölkerten, verwirrten Welt egal sein, und wenn ich es möchte, kann ich den lieben langen Tag lang nach schönen Steinen graben.«
    »Ich bezweifle, dass die Firma das gut finden würde, wenn sie es wüsste«, merkte Whispr an.
    Barnato zuckte mit den Achseln. »Es ist doch egal, was ich mache. Schon allein durch die Tatsache, dass ich hier lebe, übertrete ich jedes Gesetz hinsichtlich des Betretens des Sperrgebiets, das in den letzten zweihundert Jahren erlassen wurde. Wenn sie mich entdecken, werden sie mich so oder so auf der Stelle erschießen.«
    Whispr musste es einfach fragen. »Haben Sie schon mal was gefunden?«
    »Steine.« Barnato grinste. »Viele Steine. Ich liebe Steine.«
    »Okay, okay.« Whispr war trotz allem enttäuscht. »Hätte ich mir denken können.«
    »Gehen Sie nie nach Orangemund oder zur Alexander Bay?«, wollte Ingrid wissen.
    Barnato schüttelte traurig den Kopf. »Zu viele Menschen. Dieses Gebrüll und Geschrei, und ständig streiten sie sich wegen Kleinigkeiten. Sie versuchen, einem elektronische Geräte, Qwikmelds, abgelaufene Lebensmittel oder Religionen zu verkaufen. Ich ziehe die Wüste vor. Schlangen, Skorpione, Eidechsen, Insekten. Wir verstehen einander. Hier draußen herrscht nicht so ein räuberischer Lebensstil wie in der Stadt. Manchmal sehe ich sogar Leoparden oder Schimpansen, und gelegentlich ist mir auch schon eine Herde Spießböcke begegnet.« Er leckte sich die Lippen. »Diese Spießböcke sind echt lecker. Ebenso wie die Maden in dieser Gegend.«
    »Sie werden verstehen, dass wir nicht zum Abendessen bleiben können, da wir einen engen Zeitplan haben«, entgegnete Whispr irritiert.
    Barnato wurde wieder ernst. »In welche Richtung wollen Sie denn gehen?«
    »In Richtung Norden.« Trotz der Freundlichkeit ihres Gastgebers sah Ingrid keinen Grund, genauer zu werden. Sie war bei Weitem nicht so naiv, wie Whispr zu glauben schien.
    Darauf wurde Barnatos Miene finster. »Wenn Sie weiter nach Norden gehen, wird Sie das Sicherheitspersonal der Firma bestimmt erwischen. Dann enden Sie als Futter für die Krähen und Geier. Kehren Sie lieber wieder um, und gehen Sie zurück nach Orangemund. Wenn Sie sich vorsehen und Glück haben, schaffen Sie den Rückweg, ohne entdeckt oder aufgelesen zu werden.«
    »Das können wir nicht tun«, erklärte Whispr. »Als gründliche Wissenschaftler haben wir keine andere Wahl, als weiterzugehen, bis wir unsere eingeplanten Ziele erreicht haben.« Ingrids Unterkiefer klappte herunter, und sie starrte ihn entgeistert an. Ihn durchflutete jedoch eine unerwartete Zuversicht, und er ignorierte sie. »Wir haben einen zu weiten Weg hinter uns, um unser Forschungsziel jetzt noch aufzugeben.«
    »Ähm, genau«, fügte sie schnell hinzu. »Wir sind schon zu weit gekommen, um noch umkehren zu können.«
    »Es ist nie zu spät zum Umkehren«, erwiderte Barnato ernst. »Gehen Sie dahin zurück, wo Sie hergekommen sind, rothaarige Lady. Ich lebe jetzt seit sehr langer Zeit hier und kann diesen Ort noch nicht wirklich als meine Heimat bezeichnen. Die Ihre wird er nie werden.«
    Da er sich nicht mit dem Meld streiten wollte, wechselte Whispr das Thema. »Ich habe mich gefragt, warum ein Meld-Bruder wie Sie, der beschlossen hat, an einem Ort wie diesem zu leben, keine Nägel mit Köpfen gemacht und sich gleich für ein Marsianer-Meld entschieden hat. Natürlich ohne die Anpassung der Atemwege.«
    Barnato kicherte leise. »Erstens, weil ich es mir nicht leisten konnte. Und zweitens habe ich noch nie halbe Sachen gemacht, und das, was Sie da beschreiben,

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