Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Signal: Roman (German Edition)

Signal: Roman (German Edition)

Titel: Signal: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
wäre eine gewesen.« Er spannte die Schultern an, und die Hacke und die Schaufel bewegten sich an ihren Knochen aufwärts, bis sie an die Stoffdecke stießen. »Ich wollte nur graben können. Auf die altmodische Weise nach Bodenschätzen suchen. Für meine Ausrüstung brauche ich keine Elektrizität, und ich muss mir keine Sorgen machen, dass Motoren ausfallen oder Schaltkreise durchbrennen. Ich muss bloß dafür sorgen, dass ich genug Proteine und Kohlehydrate zu mir nehme.« Er warf Ingrid einen amüsierten Blick zu. »Maden sind voller Proteine und Kohlehydrate.«
    Falls er damit bewirken wollte, dass ihr schlecht wurde, so hatte er sich die falsche Frau ausgesucht. Aber er glaubte ihr ja schließlich auch nicht, dass sie Ärztin war. Das Einzige, wovon einer praktizierenden Ärztin mit ihrer Erfahrung und mit ihren Fähigkeiten schlecht wurde, war die schlechte Bezahlung, die sie von der Regierung für ihre Dienste erhielt.
    »Warum bleiben Sie nicht über Nacht?«, schlug er vor. »Ich kann Ihnen garantieren, dass Sie es hier wärmer und bequemer haben als da oben, und Sie könnten mich über einige der Dinge, die so passiert sind, auf den neuesten Stand bringen. Sie sollten wissen, dass ich kein Einsiedler bin. Ich lebe nur gern alleine.«
    »Ist das nicht im Grunde genommen dasselbe?«, erkundigte sie sich.
    »Nein. Das reflektiert meine Gefühle hinsichtlich der heutigen sozio-kulturellen Trends.«
    Sie sah Whispr an, aber der zuckte nur mit den Achseln. Falls ihnen dieser Barnato übel mitspielen wollte, so hatte er bereits genug Gelegenheit dazu gehabt. Es sei denn, er hatte vor zu warten, bis sie hier eingeschlafen waren, um dann die Nerens-Sicherheit zu kontaktieren und sie zu verraten, überlegte sie. Vermutlich gab es von der Firma sogar eine Belohnung, wenn man Eindringlinge ans Messer lieferte. Doch sie schob diesen Gedanken beiseite. Nach all der Zeit, die sie in Whisprs Gesellschaft verbracht hatte, war es nicht verwunderlich, dass ein Teil seiner Paranoia auf sie übergegangen war. Barnatos Abneigung gegen Gesellschaft schien ebenso echt zu sein wie sein Desinteresse an weltlichen Gütern.
    Als die Sonne irgendwo über dem Südatlantik verschwand, holte ihr Gastgeber einen konvektiven Eindämmungskocher hervor. Endlich ein modernes Gerät, dachte sie. Aber keines, für das potenziell verräterische Elektrizität benötigt wurde. Angetrieben wurde es von Solarenergie, die im Verlauf des Tages gesammelt wurde und die es komplett in Hitze umwandelte, ohne etwas davon als Strahlungsmüll freizusetzen, das eine nachts umherfliegende Sucherdrohne entdecken konnte. Mithilfe einheimischer Zutaten sowie von hiesigen Pflanzen stammenden Gewürzen stellte Barnato das erste nicht konzentrierte Mahl zusammen, das die beiden Namerikaner seit Verlassen von Orangemund zu sich nahmen. Als hätten sie einen Pakt gegenseitigen Schweigens geschlossen, erkundigten sich weder Ingrid noch Whispr danach, was sich in den Schalen befand, die ihnen Barnato reichte.
    Als sie aufgegessen hatten, machte ihm Ingrid ein Kompliment, während sie ihm ihr Geschirr reichte. »Nicht übel. Eigentlich sogar sehr geschmackvoll. Vielen Dank.«
    »Ich hab schon schlechter gegessen«, fügte Whispr diplomatisch wie immer hinzu. »Womit reinigen Sie das Geschirr? Doch bestimmt nicht mit Wasser?«
    »Ganz in der Nähe ist eine kleine Quelle. Wenn mir danach ist, kann ich dort sogar waschen. Und damit meine ich nicht nur meine Ausrüstung und meine Wäsche. Sie ist groß genug, dass ich dort sogar baden kann.«
    »Das war ein Aspekt, über den ich mir schon Gedanken gemacht hatte«, gab Ingrid mit breitem Grinsen zu.
    Barnato lachte herzlich. Ihr war bereits aufgefallen, dass sein Hacken-Meld so geformt war, dass die flache Seite an seinem Rücken anlag, wenn er die Arme hinter dem Rücken zusammengefaltet hatte. Ansonsten hätte ein herzhaftes Lachen auchschnell dazu führen können, dass er sich mit ihm verletzte. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass der tarnende Stoff, der das Dach über ihren Köpfen bildete, an den Rändern dicht anlag, sodass kein Licht ins Freie dringen konnte, holte er eine kleine Kaltkerze hervor und rieb sie, bis sie brannte. Dann ließ er sich auf einem flachen Faltstuhl nieder und sah von einem seiner Gäste zum anderen.
    »Nun denn«, meinte er mit ernster Miene. »Ich möchte alles über die aktuelle Lokalpolitik wissen. Und mit lokal meine ich den SAHV , die Gebiete nördlich davon sowie die relevanten

Weitere Kostenlose Bücher