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Signal: Roman (German Edition)

Signal: Roman (German Edition)

Titel: Signal: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Nase herumgeführt hat.«
    »Oder uns auf den Weg in einen langsamen Tod geschickt hat. Solange es Wasser gibt und ich meine NEM -Nahrungszusätze habe   …« Er ging etwas schneller. Noch vor wenigen Wochen wäre es der inzwischen reiseerfahrenen Ingrid nicht möglich gewesen, mit ihm Schritt zu halten.
    Pul Barnato sah ihnen nach, bis sie verschwunden waren. Angesichts der unglaublich klaren Luft in der Namib-Wüste dauerte das eine ganze Weile. Dann drehte er sich um und stieg wieder in sein Heim hinab. Die Höhle war auch der Eingang zu seiner eigentlichen Ausgrabung, und obwohl er die Gesellschaft am vergangenen Abend sehr genossen hatte, war dies kein Grund gewesen, seine Gäste über diese Tatsache in Kenntnis zu setzen.
    Er zog den unscheinbaren Tarnstoff beiseite, duckte sich und machte sich auf den Weg. Nach einigen Minuten betrat er einen alten Vulkantrichter, den er auf einer Seite mit harter körperlicher Arbeit eingerissen hatte. Er zog seine zerschlissene Weste aus, streckte sich, holte tief Luft und nahm die Meld-Arme nach vorn. Nacheinander rammten die Knochen-Melds in den Felsen und schaufelten Stein und Geröll beiseite. Sobald er einen größeren Haufen an Schutt zusammenhatte, setzte er sich hin und holte ein Sieb hervor. Wie bei seiner gesamten restlichen Ausrüstung benötigte er auch dafür keine Elektrizität und keine Batterien, und es gab auch keine Emissionen ab, die einem patrouillierenden Sucher auffallen konnten.
    Nach etwa einer Stunde hatte er drei glasige Kiesel und einige kleinere Steine gefunden. Er warf alles in einen kleinen Kanister, den er aus einem Wrack weiter im Süden und Westen geborgen hatte. Der Behälter war bereits halb gefüllt mit ähnlichen Steinen. Darunter waren auch ein oder zwei, derenFarbe identisch mit der des viel größeren Steins war, den er seinem höflichen rothaarigen Gast geschenkt hatte.
    Während er weiterarbeitete, fragte er sich, ob sie oder auch ihr dünner Begleiter schon jemals einen natürlichen roten Diamanten gesehen hatten.

3
    Das Letzte, womit sie in der Wüste gerechnet hatten, war Regen.
    Sie hatten sich in Orangemund mit Nahrung, Wasser und Wasserextraktoren, Kommunikatoren, einer leichten Schlafausrüstung, entsprechenden Schuhen und einer passenden Kleidung sowie allem anderen, was zwei Reisende zu Fuß benötigten, um in der ihnen nicht vertrauten Namib zu überleben, ausgestattet. Dass es regnen könnte, war ihnen nicht einmal in den Sinn gekommen. Schließlich fielen in der Region, durch die sie reisten, pro Jahr im Durchschnitt nur wenige Zentimeter Niederschlag.
    Doch jetzt kam es ihnen so vor, als würden diese alle auf einmal auf sie herabprasseln.
    Ihre Hüte mit den breiten Krempen waren nur dazu gedacht, die Sonne abzuhalten, und saugten die Feuchtigkeit auf, anstatt sie abzuweisen. Zwar befand sich in ihren Rucksäcken nichts, das durch die Nässe Schaden nehmen konnte, auch ihre versiegelten Nahrungskonzentrate und wasserfesten Kommunikatoren waren geschützt, doch Ingrid hatte eigentlich nicht die Absicht, alles durchweichen zu lassen.
    »Das ist lächerlich!«, erklärte sie, während sie im ausgetrockneten Flussbett neben Whispr herstapfte. Im Gegensatz zu den Witzeleien, denen er ausgesetzt gewesen war, nachdem er sein umfangreiches Verschlankungs-Meld erhalten hatte, war er nicht so dünn, dass er zwischen den Regentropfen hindurchgehen konnte. Nachdem sie dem unerwarteten Regenguss fünf Minuten lang ausgesetzt waren, war er völlig durchnässt und noch deprimierter als sonst. Wenn es am Morgen schon heiß gewesen wäre, hätten sie die Abkühlung durchaus begrüßt, doch so bekamen sie dadurch nur schlechte Laune und klamme Kleidung. Ingrid hatte die Voraussicht besessen und Unterwäsche zum Wechseln eingepackt, aber sie war nicht überzeugt davon, dass ihr Begleiter ebenso vorausschauend gepackt hatte. Doch ihre Safarikleidung würde an der Luft und an ihrem Körper trocknen müssen.
    »Lächerlich und unangenehm«, stimmte er ihr zu. Anders als die Schlucht, in der sie vor einigen Tagen Zuflucht vor der patrouillierenden Drohne gesucht hatten, besaß der Graben, in dem sie sich momentan befanden, glatte Seiten und keinerlei Überhänge, unter denen sie vor dem vorübergehenden Wolkenbruch Schutz suchen konnten. Sie hatten keine andere Wahl, als den Regen zu ertragen, bis er wieder nachließ. Nach allem, was sie vor ihrem Aufbruch in Orangemund über die Namib-Wüste gelesen hatten, konnte es nicht mehr allzu

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