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Signale

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Titel: Signale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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befinden, und wir dachten, daß Sie vielleicht …«
    »Erzählen Sie mir das später!« schnauzte Redfern. »Holen Sie mich hier herunter, ehe die Fnits wieder hier sind!«
    »Klar«, meinte der Mann zustimmend. »Aber in jedem Fall sollte ich Sie darauf vorbereiten, daß der Lohn – na, sagen wir, er könnte unsicher sein, weil wir etwas spekulative …«
    »Di Candia«, bettelte Redfern, »holen Sie mich runter! «
     
    Sie verbrachten die Nacht in einer Höhle in den Gebirgsausläufern, wo Redfern einen so gesunden Schlaf fand wie schon seit Jahren nicht mehr. Bei Tagesanbruch weckte ihn der Mann namens Di Candia, indem er ihn freundschaftlich rüttelte. »Wir sollten besser aufbrechen«, sagte er munter. »Es ist ein langer Weg in die Stadt …«
    »Noch nicht«, wandte Redfern ein. »Die Fnits werden hinter mir einherschnüffeln wie Hunde auf einer Müllhalde. Wir sollten warten, bis sie die Lust verloren haben.«
    »Sie glauben, daß das notwendig ist?« Di Candia blinzelte ihn nachdenklich an. »Na gut, ich nehme an, daß Sie es am besten wissen. Schließlich« – er versetzte Redfern einen jovialen Rippenstoß – »sind Sie ja unser Fnitexperte, und wenn wir Ihren Rat nicht befolgen, wofür bezahlen wir Sie dann?«
    Redfern nickte. »Genau«, meinte er. » Wofür bezahlen Sie mich eigentlich?«
    »Für eine einfache Aufgabe, Mr. Redfern. Meine – äh – Gesellschafter und ich haben hier auf Kapella XII Geschäfte zu erledigen. Wir benötigen jemand, der sich mit den hiesigen Sitten und Gebräuchen auskennt.«
    Redfern sagte säuerlich: »Das trifft allerdings auf mich zu. Wenn ich noch mehr mit den Bräuchen vertraut wäre, würde ich jetzt tot sein. Sind das Ihre Gesellschafter?«
    »Alle bis auf einen.« Candia stellte sie einander vor. »General Glick.« Ein rotgesichtiger Mann von über fünfzig Jahren, wie es schien, aber das war in diesen Zeiten schwer zu sagen. »Mr. Cowper.« Ein blaßgesichtiges Bürschlein. »Und Miß Garney, die nicht anwesend ist. Wir bilden ein – ja, ein Syndikat, das auf diesem Planeten Geschäfte zu machen beabsichtigt.«
    »Das schaffen Sie nie«, meinte Redfern überzeugt. »Die Fnits sind den Menschen abgeneigt. Sie wollen keine Handelsbeziehungen.«
    »Wir werden sie dazu bewegen. Immerhin haben sie Sie fast ein Jahr geduldet.«
    Redfern seufzte. »Sie duldeten mich so lange, wie ich in meinem Raumschiff blieb. Aber bei meinem ersten Besuch in der Stadt griffen sie mich auf.«
    »Weil Sie im Harem des Glühenden waren«, ergänzte Di Candia.
    Redfern blickte ihn nachdenklich an. »Sie haben es beobachtet, nicht wahr? Nun, allerdings, ich war darin. Aber woher hätte ich es wissen sollen? Die Fnits ignorierten mich; ich betrat ein Gebäude; es war das falsche. Wieder bei Bewußtsein, befand ich mich in den Bergen.«
    »Macht nichts«, mischte General Glick sich gewichtig ein, »Sie waren dort, mein Junge. Oder?«
    »Ich war es.«
    »Und Sie würden den Weg noch einmal finden?«
    »Ja. Aber ich will nicht wieder hin.«
    Der General warf Di Candia einen hilflosen Blick zu; der andere meinte sanft: »Nicht einmal, wenn Sie Kapella XII verlassen müßten? Oder nicht einmal, wenn wir Sie zurück an den Marterpfahl bringen?«
    Redfern sah Di Candia ungläubig an. »Zum Teufel, was wollen Sie mit dem Harem des Glühenden? Sie dürfen es mir abnehmen, Sie werden nicht interessiert sein!«
    »Das«, meinte Di Candia, »ist unser Problem. Sie führen uns hin; wir machen den Rest.«
     
    Einige Stunden später bewegte sich die Gruppe in Richtung der Stadt der Fnits. Der General ging voran und langweilte sie mit Erinnerungen. »Es war genau ein Morgen wie dieser«, erläuterte er weitschweifig, »an dem ich auf Glencouly noch vor dem Frühstück fünfunddreißig Schnepfen schoß. Der Wind kam aus Südost, vielleicht ein wenig stärker von Osten, und ich sah aus wie …«
    »Bitte, General«, sagte Di Candia. »Wir müssen achtgeben.« Sie befanden sich nur fünfzig Meter von der Hauptstraße der Fnits entfernt, die über einen Höhenzug führte; sie konnten das Klappern der Einradfahrzeuge hören, die darauf vorbeiströmten.
    »Zeit für eine Pause«, sagte Cowper – nahezu seine ersten Worte, seit Redfern zu der Gruppe gestoßen war. Ohne Diskussion hielten Di Candia und der General an und setzten sich.
    Redfern lehnte sich gegen einen Findling und entzündete eine Zigarette; er kam bald vor Hitze um. Kapella selbst war eine Milliarde Meilen entfernt, weiter als der Saturn von

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