Signale
Raumbasis, die bei Capella XV unter Vertrag steht. Zur Zeit der Eroberung der Erde wurden hier von den Eingeborenen verschiedenartige Verteidigungsanlagen geschaffen, die sich aber als nutzlos erwiesen und heute von den Weganern als Trainingsobjekte für die Zerstörung von Verteidigungsanlagen gebraucht werden. Kaum noch etwas erinnert an dieses einst mächtige System von Mauern und Befestigungen, örtlich als Autobahnen bekannt. Auch an die Leute, die sie bauten, erinnert nichts mehr.
Von hier aus ist eine Anzahl von Abstechern möglich, welche der erfahrene Reisende aber zu meiden pflegt:
4 km westlich, erreichbar über die lokale Route Wilshire Boulevard, die La Brea Tar Pits, ein Gebiet von zehn Hektar Pleistozän-Asphaltschichten, Bestandteil einer sedimentären Serie aus Sand, Lehm und Kies, gegenwärtige Dicke zwischen 10 und 50 m. In ihrer geologischen Vergangenheit enthielten diese Schichten offen daliegende Teeradern, wahrscheinlich mit einem dünnen Wasserfilm getarnt, um die durstige Fauna anzulocken. Kleine Tiere blieben im Teer stecken und lockten Fleischfresser an, die sie zerreißen wollten, aber selbst gefangen wurden und ihrerseits spätere Formen anzogen, wie Sportsfreunde, Kaugummihändler und Postkartenverkäufer. Unter den Spezies, die wir im Teer entdecken, befinden sich Werwölfe, Säbelzahntiger und Mastodonten, die ausgestorben, und Hunde, Katzen und Menschen, die nicht ausgestorben sind.
46 km südöstlich, zu erreichen über die lokale Route JJ, befindet sich Disneyland, einst bewohnt von amerikanischen Indianern, frühen Raumfahrern, Cowboys, Bankräubern und anderen primitiven Formen, die nicht mehr existieren.
324 km. Hoover-Wüste. Diese mächtige Dunstglocke, die nur mit Atemmasken zugänglich ist, bietet einen furchteinflößenden Anblick. Benannt nach dem Helden uralter Mythen (vgl. Hooverville, Hoovertown, Hoover-Staubsauber etc.); der Name verweist immer auf etwas Schäbiges oder Reinigungsbedürftiges. Aus jener Zeit stammt diese massive Ruine. Mehr als 500 m lang und knochenhart, war er einst ein riesiges Reservoir für die Wasser des Colorado-Rivers, bis Einwohner des Staates Arizona, erzürnt über die ihrer Meinung nach ungerechte Verteilung des Wassers, eines Nachts unter den Damm krochen und die Schleusen öffneten.
489 km. Der Grand Canyon, 360 km lang und an manchen Stellen fast 30 km breit, wird an Größe und Schönheit oft mit der Polarspalte von Aldebaran XVIII verglichen, aber leider nie von denen, die Aldebaran XVIII besucht haben. An seinen scharf zerklüfteten Wänden können die aufeinandergefolgten Gesteinsformationen fast eine Milliarde Erdjahre zurückverfolgt werden, angefangen bei präkambrischen Mineralien und Quarzen, die kein einziges Fossil aufweisen, über Schichten, die aus Kambrium, Devon, Mississippium und dem Perm stammen, bis zu frischen Ablagerungen, die an archäologischen Funden, wie Coca-Cola-Kronkorken und verschmorten Bildröhren, äußerst reich sind.
Die unteren Regionen des Grand Canyon per Fuß oder per Tentakel zu erforschen, ist für Besucher, die sich davon nicht zuviel versprechen, ein fröhliches Unterfangen. Die Eingeborenen besorgen Packtiere für jene, die es wagen wollen, den alten Felswegen bis auf den Grund des Canyons zu folgen, wo solche Wüstenpflanzen, wie Agaven und Spanische Bajonette prächtig erblühen. Die Packtiere sind kräftig, beweglich und eigens für ihr schweres Werk gezüchtet, eignen sich jedoch nicht für den Transport von Besuchern, die mehr als 120 Kilo wiegen. Für Besucher höheren Gewichts sind Vierfüßler, etwa »Pferde« oder »Maultiere«, erhältlich.
Die niederen Bereiche des Coconino-Plateaus, welches den südlichen Rand des Canyons bilden, sind freigegeben für Besucher mit Panzerkleidung oder Verteidigungswaffen. Diese Gebiete wurden von kleinen beteigeuzischen Chamäleons besiedelt, die, getarnt als Baumstümpfe oder Findlinge, neben den Wegen auf ihre Beute lauern.
677 km. Wupatki National-Denkmal. Dieser Fleck hat eine ereignisreiche und faszinierende Geschichte. Bedauerlicherweise ist nichts davon überliefert.
146 km nördlich, auf der planetarischen Route 356, kann man vielleicht die Lage der ehemaligen Navajo-Felswohnungen ausmachen, wo sich heute nur eine flache und uninteressante Ödnis befindet. Ihr jetziger Zustand datiert aus dem Jahre 1985, als ein Senator aus Arizona sie erfolgreich als Häuser klassifizieren und als Bestandteil
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