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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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aus dem Stuhl, nachdem die
Stahlbänder zurückgeschnappt waren. Willenlos ließ er sich abführen. Er sah nicht die
Zimmertüren, die Wände der Korridore und auch nicht die Gesichter seiner Peiniger. Er dachte
immer nur an das Flugzeug, das ihn gestern bereits nach den USA hätte bringen sollen. Selbst der
Anblick des Operationssaals konnte ihn nicht aus seiner Starre lösen.
    Sie legten ihn auf einen Tisch. Männer mit weißen Mänteln beugten sich über ihn, fesselten
ihn. Er ließ alles mit sich geschehen.
    Kupferplatten umschlossen seine Gelenke, Kabel mit Kontaktstreifen legten sich kühl gegen
seine Schläfen. Dann begann es irgendwo in einer großen Maschine zu summen.
    Auf einem Bildschirm erschienen erste Farbreflexe. Gespannt saßen einige Männer in Zivil
davor.
    »Glauben Sie, daß wir so etwas erfahren?«
    »Der Mentalprojektor ist unfehlbar, Inspektor. Leider bedeutet seine Anwendung unter Umständen
eine gewisse Gefahr für den Behandelten, aber wenn er spricht, kann nicht viel passieren. Oder
vielleicht sollte ich besser sagen: wenn er denkt.«
    »Und seine Gedanken übertragen sich auf den Schirm?«
    »Sehr richtig. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung des Lügendetektors. Wenn wir dem
unter der Maschine Liegenden Fragen stellen, und er will sie nicht beantworten, so denkt er doch
wenigstens daran. Und diese Gedanken formen sich auf dem Schirm genau zu dem Bild, das seiner
eigenen Vorstellung entspricht.«
    »Ich glaube, ich verstehe. Beginnen wir also.«
    Flipper hielt die Augen geschlossen. Er lag ganz ruhig, als wolle er schlafen.
    Einer der Zivilisten beugte sich über ihn.
    »Hören Sie mich, Flipper? Sie brauchen nicht zu antworten, wenn Sie nicht wollen. Aber ich
möchte Sie doch einiges fragen. Sprechen Sie nur dann, wenn Sie wollen. Was wollen Sie in
Amerika?«
    Gespannt starrten die Männer auf den Bildschirm. Zum erstenmal begann sich hier ein klares
Bild zu formen. Das Gesicht einer jungen und hübschen Frau erschien. Sie lächelte und winkte.
Flipper auf seinem Tisch stöhnte. Das Bild wechselte. Betten, Schwestern, Ärzte. Dann wieder die
junge Frau. Sie lag in einem Bett. Neben ihr – ein Kind.
    »Er denkt wahrhaftig nur an sein Baby«, murmelte der Inspektor. »Eine fixe Idee. Fragen Sie
weiter, Chef.«
    Der mit ›Chef‹ Angesprochene nickte.
    »Flipper, was geschah auf dem Mond? Wir müssen wissen, was auf dem Mond geschah!«
    Sofort verschwand das Bild der Frau mit dem Kind. Farben wirbelten bunt durcheinander,
bildeten abstrakte Figuren und verschmolzen zu unkenntlichen Klecksen. Dann formte sich eine
Spirale, begann sich zu drehen, schneller, immer schneller, bis sie zu einer wirbelnden Scheibe
wurde.
    »Was wissen Sie von der STARDUST?«
    Die Scheibe drehte sich noch schneller. Dazwischen zuckten Blitze über die Scheibe. Flipper
stöhnte. Sein Atem ging hastiger. In Strömen rann der Schweiß von der Stirn.
    Einer der Männer im weißen Mantel trat vor und legte dem ›Chef‹ die Hand auf den Arm.
    »Sie müssen eine Pause machen«, riet er. »Der Gefangene ist überanstrengt. Sein Herz hält es
nicht aus.«
    »Wir haben gerade erst angefangen«, mischte sich der Inspektor ein. »Nur ein paar Fragen
noch.«
    »Sie sehen doch selbst, daß er nichts weiß. Die Anzeichen deuten auf völlige Amnesie hin. Also
gut, ich gebe Ihnen noch zwei Versuche, aber auf Ihre Verantwortung.«
    Der rasende Kreis auf dem Bildschirm war verschwunden. Die junge Frau war wieder zu sehen. Sie
schritt durch einen blühenden Garten, an der Hand ein kleines Mädchen.
    »Flipper, welche Absichten verfolgt Perry Rhodan?«
    Sofort verschwand die Frau mit dem Mädchen. Der Kreis begann wieder zu wirbeln. Blitze
zuckten. Farbreflexe entstanden und erloschen.
    »Es ist sinnlos«, sagte der Arzt. »Er weiß es nicht.«
    »Er muß es aber wissen!« brüllte der Inspektor ihn unbeherrscht an. »Er hat doch nicht den
Verstand verloren.«
    »Vielleicht aber die Erinnerung.«
    »Wir müssen aber wissen, was geschehen ist. Gibt es keine Möglichkeit, ihm das Gedächtnis
zurückzugeben?«
    »Wenn Sie Zeit haben, könnte es vielleicht gelingen. Man müßte ihn monatelang völlig in Ruhe
lassen und ihm die Freiheit zurückgeben.«
    »Unmöglich! Er bedeutet eine Gefahr für die ganze Welt. Denken Sie nur an diesen Bull, der
gestern unsere Stadt schwerelos werden ließ. Nein, keinen Augenblick darf Flipper ohne Aufsicht
gelassen werden.«
    Der Arzt seufzte. »Dann stellen Sie

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