Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 002 - Das Mutantenkorps

Titel: Silberband 002 - Das Mutantenkorps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Rhodan ihm zu.
    Bull vernichtete einen letzten Rest niederen Gestrüpps und stand dann am Rand des Loches, das ihrer Aufmerksamkeit bisher entgangen war. Rhodan hörte ihn vor Überraschung aufschreien und lief hinter ihm her. Wortlos vor Schreck und Ekel deutete Bull in das Loch hinunter, das die Dämmerung schwach erhellte.
    Rhodan zog seine Lampe herum und richtete sie in das Loch hinunter. Es hatte einen Durchmesser von etwa drei Metern. Seine Tiefe war schwer abzuschätzen, weil eine knisternde, durcheinanderkrabbelnde Masse von Zweigfüßlern es erfüllte. Es mußten Hunderte von ihnen sein, und sie schienen auf etwas zu warten.
    Bull hob den Desintegrator, aber Rhodan fiel ihm in den Arm.
    »Schau!« sagte er.
    Etwas schien die Zweigfüßler noch außer dem Durcheinander, das sie selbst vollführten, in Bewegung zu bringen. Ihre Masse wogte auf und ab, etwas Weißes zeigte sich im Gewirr der Zweigbeine und Astkörper – und dann kam es hervor: der spitze Kopf eines Wurmes, wie sie vor einer halben Stunde einen erledigt hatten.
    Er verfolgte seinen Weg höchst zielstrebig. Er reckte den dünnen Kopf höher und höher und zog sich ruckweise aus dem Gewimmel der Zweigfüßler heraus, um genau an der Stelle, an der Bull und Rhodan standen, den Rand des Loches zu erreichen.
    »Jetzt schieß!« befahl Rhodan, als der Kopf des Wurmes vor der Spitze seines Schuhs hin- und herpendelte.
    Bull bestrich zunächst den Wurm und dann das ganze Loch mit dem Strahl des Desintegrators. Er brauchte eine Minute, dann war das Loch vollkommen leer. Jetzt sah man, daß es etwa fünf Meter tief war.
    Auf dem Boden gähnten zwei finstere Löcher, Ausschlüpfe der Würmer, die mit den Zweigfüßlern in einer seltsamen Art Symbiose zu leben schienen.
    Anne hielt sich zitternd an Rhodan geklammert.
    »Kehren wir um!« befahl Rhodan. »In Zukunft wissen wir, wie sehr wir uns in acht nehmen müssen.«
    Über den Lauf seines Nadelstrahlers gelegt, brachte Rhodan ein Stück des ersten Zweigfüßlers mit zurück zum Lager. Obwohl das Tier offenbar tot war, hatte er nicht gewagt, es mit den Händen zu berühren.
    Im Lager hatten Manoli und die übrigen den Rest des Wurmes vernichtet, der noch aus dem Loch gekrochen war.
    Rhodan übergab Manoli den Zweigfüßlerrest.
    »Untersuche ihn, soweit du kannst«, sagte er. »Aber hüte dich, ihn mit deinen Fingern anzufassen.«
    Dazu gab er einen kurzen Bericht über das, was sie bei Annes Befreiung erlebt hatten.
    Als Dr. Manoli seine Untersuchung beendet hatte, erklärte er:
    »Das Tier besteht durch und durch aus hornartiger Substanz. Es hat ein Minimum an Organen, und selbst die sind überall dort aus Horn, wo das Horn die Funktionen nicht stört.«
    Er machte eine Pause und stocherte im Boden herum.
    »Ich habe mir den Kopf darüber zerbrochen und auch eine Probe dieses Schleims genommen, der auf der Spur des Wurms zu finden ist. Er enthält eine so ungeheure Vielfalt verschiedener Proteine und sonstiger Dinge, daß sie unmöglich alle aus dem Körper des Wurmes stammen können. Meine Theorie ist die: der Wurm ist – im Gegensatz zu unseren Würmern – ein typischer Fleischfresser, er ernährt sich von den Innereien tierischer Lebewesen. Die Zweigfüßler hingegen leben von dem, was der fremde Tierkörper Hornartiges enthält. Sie sind jedoch nicht in der Lage, sich selbst mit Nahrung zu versorgen. Auf der anderen Seite hat der Wurm wahrscheinlich keine Beißwerkzeuge, mit denen er die Haut seiner Opfer durchdringen kann. Darum haben die beiden Tierarten eine Art Vertrag geschlossen. Der Wurm schleppt das Opfer an, die Zweigfüßler ziehen ihm die Haut ab und überlassen dem Wurm das übriggebliebene Innere. Es ist die seltsamste Art von Symbiose, von der ich jemals gehört habe.«
    Auf dem Rest des Marsches zum feindlichen Stützpunkt gab es nur noch zwei Ereignisse von besonderer Bedeutung.
    Das erste war ein Anruf von der GOOD HOPE. Crest und Thora berichteten, daß der Gegner nichts mehr von sich habe hören lassen. Statt dessen waren die Robben wieder aufgetaucht. Im Eilmarsch – wahrscheinlich um rechtzeitig wieder am Wasser zu sein – hatten sie die Kuppe des Berges überquert und waren in den Krater hinuntergestiegen.
    »Wissen Sie, was sie getan haben?« fragte Crest mit amüsierter Stimme. »Sie haben einen riesigen Haufen Fische vor einer der Schleusen deponiert, wahrscheinlich als Opfergabe an die Götter!«
    Glücklicherweise hatte Thora den Anmarsch der Robben rechtzeitig

Weitere Kostenlose Bücher