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Silberband 002 - Das Mutantenkorps

Titel: Silberband 002 - Das Mutantenkorps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Dicke mit ohrenbetäubendem Krach in das Dickicht hinein. Rhodan sah noch die schuppige, schmutzige Haut, dann wandte er seine Aufmerksamkeit dem Ding zu, das sich über ihn hinwegzuschieben begann. Mit einem Blick erkannte er die Lage und erschrak.
    »Achtung!« schrie er. »Er geht über uns hinweg!«
    Das tat der Saurier wirklich. Den üblichen Zeitabstand später krachte auf der anderen Seite, links von Bull, das zweite der Säulenbeine in den Dschungel, und gleichzeitig schob das gewaltige Tier seinen durchhängenden Leib mit einem Ruck vollends über die zitternde Gruppe winziger Menschen hinweg.
    Für eine Zeitlang war es völlig finster. Vier oder fünf Meter über ihren Köpfen hing die übelriechende Bauchdecke des Sauriers, aber niemand störte sich an dem Gestank. Jedermann fragte sich, ob die beiden Hinterbeine auch so gefahrlos vorübergehen würden wie die vorderen.
    Rhodan senkte den Desintegrator.
    »Achte auf den Schwanz!« rief er Bull zu. »Er kann uns mit einem Schlag alle davonfegen!«
    Die gewaltige Körpermasse schob sich ein großes Stück weiter nach vorne, von Norden wurde es langsam hell.
    »Gott sei Dank!« stöhnte Bull, aber dann blickte er geradeaus, um den Schwanz zu sehen.
    Rhodan starrte hinauf und versuchte die Stelle zu erraten, an der der Schwanz des Tieres den Boden erreichte. Er war noch am Überlegen, als etwas dicht über seinen Kopf hinwegrauschte. Wind heulte hinterher.
    »Er schlägt nach rechts!« schrie Bull.
    Rhodan riß den Kopf in den Nacken und sah den Schatten des mehrere Meter dicken Schwanzes über sich. Im selben Augenblick machte das Riesentier den nächsten Schritt.
    Rhodan hob den Lauf des Desintegrators und wartete. Nichts geschah mehr. Im gleichen Rhythmus trommelten die Säulenbeine des Sauriers davon, aber der gefürchtete Schlag mit dem Schwanz blieb aus. Rhodan schien es, als sei das Tier abermals vom Kurs abgewichen und marschierte jetzt in seiner ursprünglichen Richtung weiter. Das würde erklären, warum sie den Schwanz nicht mehr zu sehen bekamen. Ein paar Minuten vergingen noch in angespannter Alarmbereitschaft, dann begannen sie daran zu glauben, daß die Gefahr vorüber war.
    Bull legte den schweren Desintegrator aus den Händen und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Spurweite sieben Meter«, sagte er. »Wären es weniger gewesen, das Biest hätte uns erwischt.«
    Selbst für venusische Verhältnisse mußte der Saurier ein Monstrum gewesen sein, auf jeden Fall aber übertraf er alles, was es an Sauriern jemals auf der Erde gegeben hatte.

16.
    Gegen Mittag des dritten Venustages, seitdem sie von der GOOD HOPE aufgebrochen waren, erreichten sie die Gegend, in der sie den Stützpunkt des Gegners vermuteten. Es war eine völlig andere Landschaft als die, die sie auf den ersten zwei Dritteln ihres Marsches zu sehen bekommen hatten. Sie befanden sich etwa sechstausend Meter über dem Meer. Das Atmen begann schwer zu werden, obwohl die Venusatmosphäre eine wesentlich höhere Dichte besaß als die irdische.
    Der Dschungel hatte aufgehört. In etwa fünfeinhalbtausend Metern hatten sie die Baumgrenze überschritten, und die von Bergen eingerahmte Hochebene, auf der sie sich jetzt befanden, zeigte als Pflanzenwuchs nur kümmerliche Gräser, ein paar verkrüppelte Büsche und knorrige Bäume, die am Boden entlangkrochen, anstatt in die Höhe zu wachsen.
    Die Hochebene hatten sie in der Morgendämmerung erreicht. Am westlichen Rand der Ebene, stets in der Deckung von vorspringenden Bergkanten oder Nischen, waren sie weiter nach Norden vorgedrungen, und nun waren sie am nördlichen Abschluß angelangt.
    Berge türmten sich vor ihnen auf, die gewaltiger waren als alle, die sie bisher zu sehen bekommen hatten. Rhodan war überzeugt davon, daß der Gegner auf dem Gipfel des höchsten Berges seine Geräte aufgebaut hatte, soweit es sich um solche handelte, die eine große Reichweite besaßen. Aber selbst mit den besten Teleskopen war von hier unten aus nichts zu erkennen. Wenn es dort oben Geräte gab, dann waren sie entweder in den Fels eingebaut oder vorzüglich getarnt.
    Am nördlichen Rand der Hochebene ließ Rhodan ein Lager aufschlagen.
    Am Nachmittag dieses Tages durchsuchten sie in zwei Gruppen die Umgebung des Lagers. Tako Kakuta, Captain Nyssen und Oberstleutnant Freyt stiegen gut tausend Meter in die Berge hinein, aber das einzige, was sie fanden, war ein fuchsähnliches Wesen, das verendet auf ihrem Weg lag.
    Nur Anne Sloane und Leutnant

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