Silberband 002 - Das Mutantenkorps
Transmitter gab, und wir werden nachsehen, ob sie noch da sind. Inzwischen habe ich ein Exemplar der Ausweise, wie sie in der Stadt getragen werden, durch Bildfunk nach Rofus übermitteln lassen. Crest sollte in der Lage sein, ein paar Kopien davon herzustellen. Wenn wir einen Transmitter haben, bekommen wir auch die Ausweise, dann wird alles wesentlich leichter sein.«
Tihamér beschrieb zunächst die Lage der früheren Transmitterstation. Tako Kakuta machte einen Ausflug, um die Möglichkeiten zu erkunden. Als er zurückkam, war er niedergeschlagen.
»Sie ist so gut bewacht wie ein Harem«, sagte er. »Wir haben nicht die kleinste Chance, dort einen Transmitter herauszuholen.«
Tihamér war ratlos.
»Früher gab es ein kleines Gerät in einem Postgebäude der fünfundzwanzigsten Straße. Das ist gerade um die Ecke. Aber die Topsider haben dort Büros eingerichtet. Ich weiß nicht, ob man da leichter hineinkommt als in die große Transmitterstation.«
Immerhin war es einen Versuch wert, entschied Rhodan. Er ließ Tako das Postgebäude untersuchen. Tako sah es sich aus der Nähe an, sprang und rematerialisierte im obersten Stockwerk. Niemand entdeckte ihn. Er nahm sich Zeit, das Leben und Treiben innerhalb des Hauses zu beobachten, und als er zurückkam, meinte er, die Chancen seien dort zwar alles andere als groß, aber immerhin wesentlich größer als in der Transmitterstation.
Rhodan begann einen Plan auszuarbeiten, wie man in das Gebäude eindringen und einen unbeschädigten Transmitter herausholen konnte. Gloktor versicherte ihm, daß man die unter dem Keller des Rasthauses verlaufende städtische Energieleitung so anzapfen konnte, daß der Transmitter mit der nötigen Energie versorgt wurde.
Das reduzierte die eigentliche Aufgabe auf die Erbeutung eines Transmitters allein. Das Aggregat konnten die Topsider behalten.
Deringhouse und Taliko marschierten getrennt. Für einen einzelnen war es leichter, sich unbemerkt zwischen den Kontrollen hindurchzuschleichen. Obwohl sie verschiedene Wege gingen, erreichten sie das ›Weiße Einhorn‹ gleichzeitig. Sie gingen hinein. Der Schankraum war düster, aber bequem eingerichtet. Die Servoautomatik funktionierte nicht. Deringhouse rief jemanden herbei, den er für einen Angestellten hielt. Taliko erledigte die Bestellung.
»Ich mache mich schlecht als Verschwörer«, meinte Deringhouse spöttisch, nachdem er sich ein paarmal umgesehen und die Ferronen im Raum gemustert hatte. »Wie geht es jetzt weiter? Fragen wir einen von ihnen, ob er zufällig auch etwas gegen die Topsider hat?«
Taliko lachte.
»Wir werden noch eine Weile warten«, schlug sie vor. »Vielleicht fragen wir dann den Besitzer.«
Die Sache entwickelte sich jedoch anders. Sie hatten kaum an ihren Getränken genippt, als die Tür polternd nach innen flog und ein Schwarm von johlenden Männern hereingestapft kam.
»Sie haben zwei Posten erledigt!« schrie einer von ihnen. »An der Kreuzung der Fünfundzwanzigsten mit der Straße der Einheit!«
Einen Augenblick war es still unter den übrigen Gästen, dann brach sich die Begeisterung in Form wilder Schreie Bahn. »Wer war es?« wollte man wissen.
Die Männer, die hereingekommen waren, streckten die Hände aus.
»Keine Ahnung. Man kann nichts Genaues erfahren. Auf jeden Fall muß es für die Topsider ein schöner Schlag gewesen sein.«
Deringhouse nickte Taliko zu. Sie warteten, bis das Durcheinander sich gelegt hatte. Dann stand Deringhouse auf und ging zu einem der Männer hinüber, die mit der erfreulichen Nachricht gekommen waren.
»Ich möchte Sie gern einen Augenblick sprechen«, sagte er leise. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, mit mir an den Tisch zu kommen?«
Der andere stimmte zu. Er sagte:
»Ich bin Vafal. Es interessiert mich, was Sie zu sagen haben.«
Er ging mit Deringhouse zu Talikos Tisch. Sie setzten sich. Deringhouse begann ohne Umschweife: »Wir beide kommen von Süden – ich selbst noch von viel weiter her. Hinter uns kommt eine Gruppe von Männern, die gern ihren Teil dazu beitragen möchten, daß die Topsider so schnell wie möglich von hier verschwinden. Können Sie uns einen Rat geben?«
Vafal sah ihn nachdenklich an.
»Wer sagt mir, daß Sie kein Spion sind?«
Deringhouse zuckte mit den Schultern. Dann erinnerte er sich, daß man diese Geste nicht verstand, und streckte die rechte Hand aus, mit der Handfläche nach oben.
»Niemand. Sie können mich auf die Probe stellen. Aber ich habe Ihnen etwas
Weitere Kostenlose Bücher