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Silberband 002 - Das Mutantenkorps

Titel: Silberband 002 - Das Mutantenkorps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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todähnlichen Schlaf.
    Als die fünf Sekunden vorbei waren, zog Sammy Derring die Angel ein. Er betrachtete die anderthalbpfündige Forelle ohne besonderes Interesse, nahm sie nach einigem Zögern vom Haken und warf sie ins Wasser zurück. Die Angelrute legte er achtlos ins Gras neben dem Holzsteg, dann schritt er ein wenig unsicher, so, als habe er wochenlang im Bett gelegen, auf seinen parkenden Wagen zu. Auch hier das kurze Zögern. Aber in Sekundenschnelle erhielt er alle gewünschten Informationen aus dem Gedächtnisspeicher des Intellekts, der sich vor ihm in diesem Körper befunden hatte.
    Sammy Derring, der nicht mehr Sammy Derring war, startete den Motor seines Wagens und fuhr langsam über die holperigen Waldwege bis zur Hauptstraße. Ein kurzer Blick auf die Wegweiser genügte. Minuten später raste der Sportwagen in Richtung der Stadt davon.
    Sarah Wabble wunderte sich, ihren Untermieter so rechtzeitig zurückkehren zu sehen. Ihre Verwunderung stieg beträchtlich, als Sammy ihr nur kurz zunickte und sich dann in seinem Zimmer einschloß. Keine Begrüßung, keine Forellen, nichts.
    Das, was Sammy Derring war, fühlte sich erleichtert, als es die verschlossene Tür zwischen sich und den Menschen wußte. Seine Erfahrungen mit der Übernahme anderer Organismen ließen noch zu wünschen übrig. Hinzu kam, daß die Bewohner dieser Welt über eine Intelligenz verfügten, die nicht leicht auszuschalten und zu konservieren war. Sie völlig unschädlich zu machen, wäre einfacher gewesen, aber die Befehle des Kommandanten mußten befolgt werden.
    Dieser Kommandant weilte nicht auf der Erde. Weit draußen im Weltraum umkreiste ein ovaler, metallisch schimmernder Flugkörper den dritten Planeten des Sonnensystems. Nicht Menschen hatten dieses Raumschiff erdacht und konstruiert, sondern unmenschliche, aber deswegen nicht ungeschicktere Insekten. Die Intelligenz, die die sechsgelenkigen Glieder der fast zwei Meter großen Insekten, die entfernt an Wespen erinnerten, bewegte, konnte sich mit der des Menschen durchaus messen. Wenn man gewisse geistige Fähigkeiten der Insekten jedoch berücksichtigte, konnte man mit ruhigem Gewissen behaupten, daß sie den Menschen überlegen waren.
    Eine ihrer Fähigkeiten war, daß der Geist dieser außerirdischen Wesen den eigenen Körper verlassen und einen fremden übernehmen konnte. Es fand dabei ein regelrechter Austausch statt. Der Geist des übernommenen Körpers konnte nur dann gebändigt und gefangengehalten werden, wenn man ihn in den eigenen Körper verbannte. Dann erst hatte man freie Hand und konnte in der Gestalt des Übernommenen jede gewünschte Handlung vornehmen. Starb der Wirt allerdings, bevor man seinen Körper verließ, starb man mit ihm. Ebenso fatal war es, wenn der eigene Insektenkörper mit dem eingeschlossenen Geist des Übernommenen gewaltsam zerstört wurde.
    Trotz dieser Einschränkungen jedoch gehörten die unheimlichen Insekten zu einem der gefährlichsten Völker des Universums, aber davon konnte der Mensch nichts ahnen, dem erst vor einem knappen halben Jahr die erste Mondlandung gelungen war. Er wußte nichts von den vielen intelligenten Völkern der Milchstraße, von den galaktischen Reichen, die gegründet und wieder zerstört worden waren.
    Jene aber, die die Insekten kannten, nannten sie ihrer unheimlichen Eigenschaften wegen Individual-Verformer, oder auch kurz: IVs.
    Nun hatten die IVs die Erde gefunden. Dieser völlig unbekannte Planet am Rand der Milchstraße war plötzlich zum Mittelpunkt eines Geschehens geworden, dessen Ausmaße noch nicht abzusehen waren. Notrufsignale eines Arkonidenkreuzers hatten die IVs angelockt. Die Arkoniden, Herren eines unermeßlich großen Sternenreichs, gehörten zu den Erbfeinden der Insektoiden. Der Kampf gegen die Arkoniden blieb aussichtslos, wenn es nicht gelang, ihre Schiffe einzeln aufzuspüren und anzugreifen. Eine solche Gelegenheit hatte sich hier geboten. Ein arkonidischer Forschungskreuzer mußte in diesem System notgelandet sein. Zur Überraschung der IVs jedoch war der dritte Planet des Systems von einem intelligenten Volk bewohnt, das über das Anfangsstadium der Raumfahrt hinausgekommen war.
    Allein aus diesem Grund hatte der IV-Kommandant die Infiltration von Terra befohlen. Er war sich völlig sicher, in kurzer Zeit die wichtigsten Positionen und Schlüsselstellungen der irdischen Politik und Wissenschaft zu besitzen. Die Menschen aber ahnten von alledem nichts. Sie wußten zwar, daß in der

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