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Silberband 002 - Das Mutantenkorps

Titel: Silberband 002 - Das Mutantenkorps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gegnern an Bully vorbeischritt, konnte sich der sonst nicht furchtsame Ingenieur eines kalten Schauders nicht erwehren.
    »So nahe sind wir noch niemals an sie herangekommen«, machte Crest den schwachen Versuch, die Fehlschläge seines Volkes im Kampf gegen die IVs zu entschuldigen. »Wir haben nie geglaubt, daß Psychostrahler gegen sie etwas ausrichten.«
    Thora starrte voll Ekel auf die Reihe der leblosen Körper. Ihre Hand mit dem Energiestrahler zitterte. Perry ahnte ihre Absicht.
    »Nein, Thora«, warnte er sie. »Damit würden wir eine schreckliche Gefahr heraufbeschwören. Wenn wir diese Körper vernichten, jagen wir zweiundzwanzig entmaterialisierte Menschenbewußtseine in das Nichts. In ihre eigenen Körper können sie nur dann zurück, wenn die IVs ihn verlassen. Das aber werden diese nicht tun, da sie keine Zuflucht mehr besitzen. Wir können erst dann den Körper eines IV zerstören, wenn sein Geist zurückgekehrt ist. Dann allerdings dürfen wir nicht zögern.«
    »Zweiundzwanzig Menschen?« fragte Thora verächtlich. »Was bedeuten sie im Vergleich zu einer gewonnenen Schlacht?«
    Perry starrte sie düster an. »Darum geht es nicht allein. Ich will verhindern, daß zweiundzwanzig entkörperte IVs ihr Unwesen auf der Erde treiben. Verstehen Sie das? Es muß jemand hierbleiben, der die Rückkehr der IVs beobachtet. Sobald er bemerkt, daß sich einer der Körper hier bewegt, muß er ihn vernichten.«
    Thora nickte langsam, aber Perry bezweifelte, daß sie ihn wirklich verstand.
    »Wer bleibt hier?« fragte sie zweifelnd.
    Perry lächelte. »Ich denke, Bully wäre der richtige Mann.«
    Bully stieß einen Schrei aus und deutete auf eine der Insektengestalten, die sich zu rühren begann. Das unheimliche Wesen richtete sich halb auf und starrte mit seinen glänzenden Augen ausdruckslos in das grelle Licht der Lampe. Perry berührte Thoras Arm.
    »Nun sind Sie an der Reihe, Thora. Denken Sie daran, die IVs gehören zu den Todfeinden Ihres Volkes. Wenn wir sie nicht aufhalten, werden sie eines Tages Ihr Imperium überfluten und die Arkoniden vernichten. Schrecken Sie nicht davor zurück, zu schießen – noch vor wenigen Sekunden hatten Sie keinen anderen Wunsch.«
    Die Arkonidin hob zögernd die Waffe und richtete sie auf die Riesenwespe, deren schwarze Augen ohne Verständnis in das grelle Licht starrten. Von Grauen und Panik überwältigt, drückte Thora ab. Der Energiestrahl traf den IV, der sofort zusammenbrach und sich nicht mehr rührte. Rhodan hoffte, daß dem Wesen keine Zeit geblieben war, seine Artgenossen im Raumschiff der IVs telepathisch zu warnen.
    »Es war grauenhaft!« stöhnte die Arkonidin und reichte Perry den Strahler. »Ein zweites Mal brächte ich es nicht fertig.«
    »Es wird noch einundzwanzigmal notwendig sein«, erwiderte Perry und nahm die Waffe, um sie an Bully weiterzugeben, der sie sichtlich ungern in Empfang nahm. »Du weißt, was du zu tun hast.«
    »Ich bleibe nicht allein hier!« protestierte Bully.
    »Tako bleibt ebenfalls«, tröstete Perry. »Noch sind einundzwanzig Invasoren in der Gestalt einflußreicher Männer am Werk, um die Erde ins Chaos zu stürzen. Wir müssen sie aufspüren und zwingen, in ihre Körper zurückzukehren. Und das wird nicht lange dauern. Die entsprechenden Anweisungen gehen an das Korps der Mutanten und an Mercant.«
    Rhodan drängte nun zum Aufbruch. Bully und der Teleporter blieben in der Höhle zurück. Von ihnen hing es ab, ob die Angreifer endgültig besiegt werden konnten.
    In der gleichen Sekunde, in der Ernst Ellert den Hebel der Schalttafel berührte, geschah etwas Seltsames. Er erlebte alles bei vollem Bewußtsein und verlor nicht für einen Augenblick die Besinnung.
    Ein furchtbarer Schmerz durchzuckte seinen Körper, verging aber sofort wieder. Der Raum um ihn versank in einer grundlosen Leere, die weder Anfang noch Ende besaß. Farbige Leuchterscheinungen wirbelten um ihn herum, kamen näher und entfernten sich wieder. Undefinierbare Töne erklangen. Diese Eindrücke kamen und gingen in rhythmischer Folge. Er schien inmitten des Weltalls zu schweben. Einmal war ihm, als zöge in großer Entfernung eine Sonne an ihm vorüber, von wirbelnden Planeten umgeben. Milchstraßen drehten sich langsam um ihn, verschwanden wieder oder schrumpften zusammen.
    Mit unvorstellbarer Geschwindigkeit raste Ernst Ellert durch den Zeitstrom, über den er jede Kontrolle verloren hatte. Er fiel haltlos in eine Unendlichkeit, die nichts mit Materie zu tun

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