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Silberband 002 - Das Mutantenkorps

Titel: Silberband 002 - Das Mutantenkorps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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deformierten Hebel. Irgend etwas zischte, dann löste der plötzliche Ruck die entstandene Schmelzverbindung. Fast mühelos glitt der Hebel in die Nullstellung zurück. Gleichzeitig fand der absinkende Stromkreis einen leichteren Weg als den weiten Sprung über unterbrochene Leitungen. Blauweiß zuckte der elektrische Blitz aus einer blanken Stelle und verschwand im Körper Ellerts.
    Der Teletemporarier brach auf der Stelle zusammen. Sein verbrannter Armstumpf verbreitete einen schrecklichen Geruch.
    Aber die Katastrophe war verhindert worden.
    Noch vor Ablauf der zwanzigsten Sekunde stand der Hebel auf Null.
    Lehmann und Li begannen sich zu bewegen. Das Leben kehrte in ihre Körper zurück. Zuerst betrachteten sie fassungslos ihre Umgebung, besonders Li, der noch nie in seinem Leben in einer solchen Forschungsanlage geweilt hatte. Er erkannte John Marshall und Anne Sloane. Dann sah er den leblosen Ellert dicht vor sich auf dem Boden liegen. Unwillkürlich bückte er sich, obwohl er nicht begriff, was um ihn herum vor sich ging.
    Anders Lehmann.
    Zwar ahnte er nicht, wie er hierhergekommen war, aber er erkannte die vertraute Umgebung seines Arbeitsplatzes. Er wußte von dem Experiment, das er so lange vorbereitet hatte. Und schließlich kannte er John Marshall.
    »Was ist geschehen?« fragte er ruhig. »Ich kann mich nicht erinnern …«
    »Später, Professor«, unterbrach ihn John. »Es ist viel geschehen, und Sie werden es begreifen. Doch im Augenblick gibt es wichtigere Dinge zu tun. Besteht eine Gefahr, Lehmann? Der Block unter den Strahlantennen in der Bleikammer wurde neunzehn Sekunden mit höchster Intensität bestrahlt. Löst das eine Kettenreaktion aus?«
    Lehmann starrte ihn an.
    »Neunzehn Sekunden? Wer hat das angeordnet?«
    »Beantworten Sie meine Frage, Professor.«
    Immer noch fassungslos schüttelte Lehmann den Kopf.
    »Die Stabilitätsgrenze liegt bei mindestens zwanzig Sekunden.«
    »Gut. Dann haben wir Zeit, uns um Ellert zu kümmern. Anne, holen Sie einen Arzt.«
    Dr. Fleeps schien eine Art sechsten Sinn zu besitzen, denn kaum hatte Anne Sloane den Riegel der Bleitür zurückgeschoben, als der Astromediziner in den Reaktorraum stürzte.
    »Man sagte mir, die Meßgeräte hätten ungewöhnliche Stromschwankungen angezeigt!« stieß er hervor.
    »Einer unserer Freunde war unvorsichtig«, unterbrach ihn John Marshall. »Er geriet in den Stromkreis.«
    Ellert hatte sich nicht mehr gerührt. Der Teletemporarier lag ausgestreckt auf dem Boden. Erst jetzt konnten die Anwesenden erkennen, daß sein rechter Arm bis zum Ellenbogen abgebrannt war.
    Die Verletzung war nicht tödlich, es sei denn, der elektrische Schock hätte zum Herzschlag geführt.
    Dr. Fleeps beugte sich zu Ellert hinab und begann, ihn zu untersuchen. Inzwischen erklärte John dem Professor, was vorgefallen war. Li hörte zweifelnd zu. Er verstand überhaupt nichts mehr.
    Anne Sloane stand wartend neben Dr. Fleeps. Sie fühlte sich dafür verantwortlich, was mit Ellert geschehen war. Hätte sie nicht versagt, wäre alles anders gekommen. Sie konnte sich immer noch nicht erklären, warum ihre telekinetische Energie nicht gereicht hatte, den Hebel zu bewegen. Hatte die Aufregung sie zu sehr abgelenkt?
    Dr. Fleeps richtete sich auf.
    »Seltsam«, murmelte er brüchig. »Der Mann lebt.«
    John Marshall wandte sich langsam um. Anne Sloane fragte:
    »Er lebt – Gott sei Dank! Was ist daran so merkwürdig?«
    »Zehntausend Volt!« gab Lehmann zu bedenken. Er starrte auf den reglosen Körper von Ellert. »Es ist wirklich seltsam, daß er das überstanden hat.«
    Langsam schüttelte Dr. Fleeps den Kopf.
    »Sie haben mich falsch verstanden. Er lebt, das stimmt! Gleichzeitig ist er biologisch gesehen auch tot.«
    Sie starrten ihn an. Niemand sprach, während die Temperatur in der Bleikammer langsam sank.
    »Ein Mensch kann nicht gleichzeitig lebendig und tot sein«, sagte Professor Lehmann. »Das wäre paradox.«
    »Die Gesetze der Logik geben Ihnen recht«, erwiderte der Arzt. Man sah ihm an, wie verwirrt er war. »Aber was von dem, was wir jetzt erleben, hat noch mit Logik zu tun? Sind diese Invasoren mit unserer Logik zu vereinbaren? Stammen sie nicht aus einem Universum, das alle unsere Naturgesetze auf den Kopf stellt? Es wundert mich daher nicht, in diesem Mann einfach einen lebendigen Toten zu sehen.«
    »Was bringt Sie auf den Gedanken?«
    Dr. Fleeps zeigte nach unten, wo Ellert, ohne sich zu rühren, auf dem Boden lag.
    »Er atmet nicht,

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