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Silberband 002 - Das Mutantenkorps

Titel: Silberband 002 - Das Mutantenkorps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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als die Hälfte des Wracks in Staub verwandelt. Deringhouse stöhnte, und das brachte Freyt wieder zur Besinnung.
    »Rühren Sie sich nicht!«
    Nyssen antwortete: »In Ordnung, Chef. Ich warte.«
    Mein Gott, dachte Freyt bestürzt, wir haben die Falschen angegriffen!
    Die Erde war über die Waffen, die den Arkoniden zur Verfügung standen, inzwischen so gut informiert, daß Freyt die Art der Zerstörung identifizieren konnte, die sich an seinem Schiff vollzog. Der Einfluß eines elektrischen Feldes, in seiner Mikrostruktur den Feldern nachgebildet, die die Moleküle eines festen Stoffes im Kristallverband festhielten, zersetzten den Kristall und machten die Moleküle frei. Was übrigblieb, war ein dünnes Gas aus denselben Bestandteilen, aus denen zuvor die feste Materie bestanden hatte.
    Deringhouse starrte mit weit nach vorn gerecktem Kopf auf das Werk der Zerstörung. Die Wände der GREYHOUND zerfielen, bis nichts mehr von ihnen übrig war. Das Ganze hatte vier oder fünf Sekunden gedauert. Der Reaktor, die Düsen und die Tanks, ihrer Stützen beraubt, kamen ins Rutschen und stürzten auf den Boden.
    Freyt erkannte mit angehaltenem Atem, daß keines der herabstürzenden Teile mehr angegriffen wurde. Als der schwere Reaktor taumelnd zur Ruhe gekommen war, begann er das Wunder zu glauben. Der Beschuß war eingestellt worden!
    »Nyssen!« sagte er, und seine Stimme war so schwach, daß der Captain sie gerade noch hören konnte. »Hierher!«
    In diesem Augenblick fiel ein schwarzer Schatten über die sonnenbeschiedene Ebene. Der Leutnant fuhr mit einem entsetzten Schrei herum und stolperte vor Schreck.
    Aber es war nur das Kugelschiff, das zur Landung ansetzte.
    Nyssen hatte es schon einmal zu sehen bekommen, vor einem Dreivierteljahr, als er mit Freyt zusammen den Angriff gegen den Kreuzer geflogen war, dessen Trümmer sie vor sich liegen hatten.
    »Es ist gigantisch!« sagte er überwältigt.
    Freyt sah ihn an. Es schien, als habe er seine Ruhe wiedergefunden.
    »Na schön, gehen wir hinüber und entschuldigen wir uns!«
    Rhodan sah die drei Gestalten über die Trümmerebene marschieren. Die Entfernung war so gering, daß man sich mit ihnen über Helmfunk verständigen konnte.
    »Seien Sie vernünftig«, befahl Rhodan hart, »und lassen Sie allen Unsinn sein!«
    »Schon gut, Rhodan«, kam Freyts Antwort nach einer Weile. »Wir sind so vernünftig, wie Sie es von den drei gestrandeten Raumfahrern erwarten dürfen.«
    Rhodan stutzte beim Klang der Stimme.
    »Wer ist das? Sind Sie das, Freyt?«
    »Ja, das bin ich«, seufzte Freyt ergeben.
    »Und wer ist bei Ihnen?«
    »Captain Nyssen und Leutnant Deringhouse.«
    »Gut. Kommen Sie herein!«
    Rhodan kannte Nyssen; von Deringhouse hatte er noch nie gehört.
    Er wandte sich um, da hinter ihm etwas gepoltert hatte. Es war Thora. In ihrer Erregung hatte sie die Liege zurückgeklappt.
    »Freyt!« zischte sie, als Rhodan sie ansah. »Der Mann, der meinen Kreuzer vernichtet hat!«
    Rhodan ließ sie nicht weiterreden.
    »Freyt war es nicht allein. Ihn trifft nicht die ganze Schuld, schon gar nicht, wenn man bedenkt, daß er lediglich einen Befehl ausführte.«
    Thoras Augen sprühten Feuer.
    »Was haben Sie mit den Leuten vor?«
    »Sie an Bord nehmen, was dachten Sie?« sagte Rhodan trocken.
    »Ausgeschlossen! Ich dulde es nicht! Ich bin die Kommandantin des Kreuzers!«
    »Der Kreuzer existiert nicht mehr!«
    »Dieses Beiboot ist ein Teil des Kreuzers. Wir werden diese Leute nicht an Bord nehmen!«
    In ihrem Zorn schien sie nicht daran zu zweifeln, daß damit das letzte Wort in dieser Angelegenheit gefallen sei.
    Es gab jedoch noch ein Nachspiel, und alle, die ihm zusahen, konnten sich des Gefühls nicht erwehren, Zeuge eines überaus sonderbaren Kampfes geworden zu sein.
    Rhodan drehte sich nach Bull um.
    »Bully, öffne die A-Schleuse!«
    »Sofort!«
    Thora hatte sich abgewandt. Als sie Rhodans Befehl hörte, fuhr sie herum.
    »Ich habe gesagt …«
    »Was Sie sagen, interessiert nicht«, erwiderte Rhodan.
    »Diese drei Männer werden nicht an Bord meines Schiffes kommen«, sprudelte Thora hastig hervor. »Ich denke, daß ich mich deutlich genug ausgedrückt habe. Ich verbiete …«
    »Sie haben nichts zu verbieten«, mahnte Rhodan sie sanft.
    Der Rest dessen, was Thora hatte sagen wollen, wurde zu einem Gemurmel. Schlaff ließ sie ihre Schultern sinken. Crest stand auf, nahm sie am Arm und führte sie aus der Zentrale hinaus.
    Rhodan fuhr sich über die Stirn. Bull seufzte.

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