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Silberband 003 - Der Unsterbliche

Titel: Silberband 003 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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STARDUST verfügte über eine Reihe
anderer Waffen. Vielleicht würde eine von ihnen helfen.
    »Kommen Sie in die Zentrale, Sengu!« befahl Thora dem Japaner.
    Sengu nickte und löschte die Verbindung.
    Thora wies den Gefechtsstand an, Impulsstrahler und Neutronenschleudern schußbereit zu machen.
Die Bestätigung lief ein, als Sengu die Zentrale betrat.
    »Die Schußbahn eines thermischen Impulsstrahlers können Sie deutlich erkennen«, wies Thora ihn
an. »Der Gefechtsstand wird in wenigen Sekunden das Feuer eröffnen. Ich möchte, daß Sie mir
sagen, welchen Erfolg wir damit haben.«
    Wuriu Sengu stellte sich zurecht. Er starrte an einer Stelle, die er sich selbst ausgesucht
hatte, auf die Wand der Zentrale, und wer nicht wußte, daß der Japaner die Fähigkeit besaß, kraft
seines Willens seine optische Wahrnehmung so einzustellen, daß die kristalline Struktur jeder
Materie für ihn durchsichtig wurde, der hätte ihn für einen Mann gehalten, der gerade über ein
ernstes Problem tiefsinnig nachdachte.
    »Feuer!« befahl Thora.
    Sie achtete auf Sengu.
    Minutenlang starrte er durch die Wand. Thora sah Schweißperlen auf seiner Stirn. Sie wollte
ihn fragen, aber sie wußte, daß es nutzlos war, ihn in seiner Aufmerksamkeit zu unterbrechen.
    Plötzlich sank er vornüber.
    »Aufhören!« keuchte er. »Sofort!«
    »Feuer einstellen!« reagierte Thora.
    Sengu warf sich in einen Sessel. Sein Atem ging so rasch und heftig, daß er eine Weile
brauchte, bis er das erste Wort hervorbrachte.
    »Sie schlucken – alles. Die Thermostrahlen dringen in ihren Körper ein, aber nicht
hindurch. Das Leuchten wird intensiver, und die Größe der Erscheinungen wächst. Es sieht so aus,
als fräßen sie die Energie der Schüsse in sich hinein.«
    Sengu wußte nicht, was Thora wußte – daß Bull vor ein paar Stunden ein ähnliches
Experiment angestellt hatte.
    Sie überlegte sich, ob sie mit dem Neutronenstrahler einen zweiten Versuch machen sollte.
Neutronen waren Korpuskel, keine Energie in diesem Sinne. Vielleicht …
    »Achtung!« schrie Sengu. »Sie kommen heran!«
    Thora fühlte sich erbärmlich hilflos.
    »Was tun sie?« fragte sie atemlos.
    Im nächsten Augenblick wußte sie es selbst.
    Ein mächtiger Ruck fuhr durch das Schiff. Thora stürzte zu Boden, und als sie sich nach den
Augenblicken des größten Schrecks wieder aufrichten wollte, spürte sie, daß sich ihr Gewicht
wenigstens verdreifacht hatte.
    Sengu war tief in den Sessel gesunken und starrte durch die Wand.
    »Sie sind jetzt ganz dicht heran«, keuchte er. »Sie sitzen auf der Außenwand.«
    Aus dem Interkom schrie eine Stimme: »Antrieb arbeitet nur noch mit siebzig Prozent!
Neutralisationsfelder im Innern des Schiffes sind geschwächt!«
    Es war der Ingenieur, und diesmal klang mehr Angst aus seiner Stimme als Ungeduld.
    Thora richtete sich auf und schleppte sich zum Mikrophon.
    »Versuchen Sie zu starten!« hauchte sie.
    Der Andruck zwängte ihren Körper wie in einen zu engen Panzer und machte ihr das Atmen
schwer.
    »Auf Ihre Verantwortung, Madam!« antwortete der Ingenieur.
    Auf der Kontrolltafel begannen die Lichter zu spielen, als der Ingenieur die Steuerung des
Schiffes im Technischen Leitstand übernahm. Thora starrte die Lampen an, als habe sie sie nie
zuvor gesehen, und wartete auf das beruhigende Grün des Startsignals.
    Es kam. Eine Sekunde, zwei Sekunden, drei Sekunden leuchtete es hell von der Tafel, dann
erlosch es wieder, und das Schiff hatte sich nicht gerührt.
    Thora schrie auf, unartikuliert und von Angst geschüttelt.
    »Der Antrieb setzt aus!« meldete der Ingenieur, und die Einsicht, daß er jetzt nichts mehr tun
könne, hatte ihm offenbar die Ruhe zurückgegeben.
    Wuriu Sengu stieß ein dumpfes Stöhnen aus. »Sie sind riesengroß geworden,
riesengroß …«
    »Aber wir müssen doch etwas tun!« schrie Thora.
    Sie machte einen Schritt auf Sengu zu.
    Irgend etwas geschah in diesem Augenblick. Es riß sie vornüber, und sie stürzte zum zweitenmal
innerhalb weniger Minuten.
    Der Sturz war heftig. Ein wenig benommen richtete sie sich auf und sah nach Sengu. Sie stand
auf und merkte, daß die Schwere von ihr abgefallen war und sie wieder ihr normales Körpergewicht
besaß.
    Der Japaner lächelte.
    »Sie sind weg, Madam«, sagte er ruhig. »Ganz plötzlich verschwunden.«
    Thora sah sich um, als suche sie den Grund für dieses Wunder irgendwo in der Zentrale.
    Ihr Blick fiel auf den Oszillographenschirm des

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