Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 003 - Der Unsterbliche

Titel: Silberband 003 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
die Zähne. Seine
Hand zitterte, als er sich den Schweiß von der Stirn und aus den Augen wischte.
    »Das war's dann«, sagte er und schlug dem Japaner auf die Schulter.

30.
    Niemand wußte besser als Rhodan, daß die Wahrscheinlichkeit eines Erfolgs nicht
mehr als sechzig Prozent betrug. Diese Auskunft hatte er von der Positronik bekommen.
    Daß er sich trotzdem zu einer neuen Expedition entschloß, lag erstens daran, daß es ihm besser
erschien, etwas nur mäßig Aussichtsvolles als gar nichts zu tun, und zweitens hoffte er, durch
seine Art des Vorgehens den Hauptteil der Gefahr von der so wertvollen STARDUST abgewandt zu
haben.
    In der Nähe des Lagers, das Leutnant Tanner bis zum letzten Augenblick gehalten hatte, wurden
die mitgebrachten Geräte aufgebaut. Rhodan hatte Wert darauf gelegt, daß in der Hauptsache solche
Maschinen und Waffen mitgenommen worden waren, deren Bedienung ein paar überaus komplizierte
Schaltvorgänge erforderte.
    Jedermann war sich mit ihm darüber einig, daß der Unbekannte sich in der Art eines Kindes von
den leichten zu den schwierigen Spielen forttastete und daß es in diesem Stadium kein Anreiz mehr
für ihn gewesen wäre, wenn man ihm ein paar Telekoms oder ähnliche Dinge nur zum Aufheben in den
Sand gelegt hätte.
    Rhodan war nach wie vor davon überzeugt, daß der Unbekannte seinen Sitz im Hügelgebiet hatte
und daß er mit den Dingen an Bord der STARDUST nur deshalb spielte, weil er nichts fand, was ihm
näher lag.
    Rhodans Rechnung war: Legt ihm etwas dicht vor die Nase, und er wird von der STARDUST
ablassen. Er wird mit dem spielen, was er vor sich liegen hat, und wenn wir Glück haben, fangen
wir ihn dabei.
    In der ersten Nacht kam Fellmer Lloyd plötzlich schreiend aus seinem Zelt gerannt
und weckte das ganze Lager.
    »Sie kommen!« schrie er. »Ich spüre es! Sie wollen uns angreifen!«
    Rhodan war als erster bei ihm. Er zweifelte nicht daran, daß Lloyd das Richtige spürte, aber
er gab ihm einen ziemlich harten Rippenstoß, damit er zur Besinnung kam, bevor er alle Leute
hysterisch gemacht hatte.
    »Benehmen Sie sich wie ein vernünftiger Mensch!« fuhr Rhodan ihn an. »Was ist los?«
    »Haß!« keuchte Lloyd. »Unheimlicher Haß! Ich bin deshalb aufgewacht, und der Schädel dröhnt
mir so sehr, daß ich Sie kaum mehr hören kann.«
    Rhodan rannte den Hügel hinauf. Lloyd meinte, daß der Gegner von Norden her komme.
    Die beiden Posten hatten noch nichts bemerkt. Rhodan ließ die Geschütze besetzen, die in den
Hügel eingebaut waren.
    Erstaunlicherweise spürte Fellmer Lloyd nichts von dem kindlichen Spieltrieb, den er als
zweites Charakteristikum der fremden Rasse erkannt hatte.
    »Nur Haß«, murmelte er dumpf.
    Rhodan gab seine Anweisungen.
    »Wir werden mit dem Schießen so lange warten, wie wir es verantworten können. Setzt die
Psychostrahler ein und versucht, eventuell auftauchende Gegner willenlos zu machen.«
    Er glaubte allerdings selbst nicht mehr daran, daß die Psychostrahler Erfolg haben würden.
Robots konnte man nicht hypnotisieren.
    Minuten vergingen. Fellmer Lloyd schien immer stärker unter dem Haß der Fremden zu leiden. Er
lag neben Rhodan, den Kopf mit dem Helm auf den Boden gepreßt, und stöhnte.
    Dann kamen sie.
    Mit einem eleganten Satz sprangen sie über die Kuppe des gegenüberliegenden Hügels und kamen
in die Senke herunter, in der Rhodan seine Geräte hatte aufbauen lassen.
    Es waren fünf Kugeln. Sie schillerten auch in der Dunkelheit und verbreiteten ein diffuses
Licht. Sie schienen ihr Ziel genau zu kennen, denn sie hielten sich in der Senke nicht auf,
sondern kamen schnurgerade den Hügel herauf.
    Die Psychostrahler begannen zu arbeiten – ohne Erfolg. Die Entfernung schmolz zusammen,
und jedermann wußte, was geschehen würde, wenn es den Kugeln gelang, die Kuppe zu
überschreiten.
    »Feuer!« befahl Rhodan.
    Niemand wußte in diesem Augenblick, wie die Waffen der STARDUST auf die Kugeln wirken würden.
Rhodan hatte ein bißchen Hoffnung, daß sie sich den Gegner wenigstens vom Leib würden halten
können.
    Aber das, was jetzt kam, hatte keiner erwartet.
    Das dekristallisierende Feld des Desintegrators auf dem linken Flügel der Hügelstellung
erfaßte die vorderste Kugel. Im selben Augenblick gab es eine blendend helle, donnernde
Explosion. Als sie wieder klar aus den Augen sehen konnten, war die getroffene Kugel völlig
verschwunden, und die übrigen vier trieben hilf- und ziellos den Abhang

Weitere Kostenlose Bücher