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Silberband 003 - Der Unsterbliche

Titel: Silberband 003 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hinunter.
    Rhodans Männer machten ihrem Zorn Luft. Bevor Rhodan Einhalt gebieten konnte, weil es so
aussah, als könne man die vier übriggebliebenen Kugeln vielleicht unbeschädigt in die Hand
bekommen, hatte Salve auf Salve aus den verschiedenen Geschützen die Kugeln davongejagt, in die
Höhe geworfen und in greller Explosion zerrissen.
    Die Schlacht dauerte nur zehn Minuten. Danach waren die fünf schillernden Kugeln vernichtet,
und Fellmer Lloyd seufzte erleichtert auf, als der Bann übermächtigen Hasses von ihm abfiel.
    »Wann«, fragte Rhodan, »haben Sie bemerkt, daß der Haß aufhörte? Ich meine: nach der
Vernichtung welcher Kugel?«
    Lloyd schüttelte den Kopf. »Nicht, was Sie meinen. Sie dachten, die meisten Kugeln seien mit
Robots bemannt, und der wirkliche Fremde säße in einer von ihnen? Mit dem Abschuß jeder Kugel
ging der Haß um eine Stufe zurück, und als die letzte vernichtet wurde, hörte er ganz auf.«
    Das gab Rhodan zu denken. Seine These, daß diese gesamte Zivilisation aus einer Armee von
Robots und nur einem oder höchstens zwei organischen Wesen bestand, geriet ins Wanken.
    Er fragte sich, wie sinnvoll das Warten jetzt noch sei. Der Gegner war geschlagen worden und
würde sich wahrscheinlich hüten, die Hügelstellung ein zweites Mal anzugreifen. Wie aber sollten
sie sonst seiner habhaft werden?
    Er war überzeugt davon, daß sich in dieser Gegend nichts mehr rühren würde, und schalt den
Posten einen Narren, der am nächsten Morgen behauptete, einer der Oszillographen, die jenseits
des Hügels aufgebaut waren, habe angefangen zu arbeiten und bunte Muster auf seinen Bildschirm
gezeichnet.
    Als Fellmer Lloyd jedoch von seinem langen Schlaf, mit dem er sich von den Anstrengungen der
vergangenen Nacht zu erholen gesucht hatte, aufstand, registrierte er augenblicklich die
Ausstrahlung eines fremden Gehirns, das nach seiner Aussage ›über alle Maßen spielsüchtig‹
war.
    Rhodan ging zu dem Posten, den er einen Narren gescholten hatte, und entschuldigte sich bei
ihm. Dann marschierte er auf den Hügel hinauf und blieb so lange bei den beiden Wachen liegen,
bis er mit eigenen Augen drei neue Vorfälle gesehen hatte: einen feuernden Neutronenstrahler,
eine arbeitende Rechenmaschine und eine Kühlmaschine, die eimerweise flüssige Luft ausstieß.
    Obwohl es ihn mit Befriedigung erfüllte, daß der Fremde nach wie vor den Verlockungen seines
Spieltriebs und der in seiner Nähe aufgebauten Geräte erlag, war er im höchsten Maß verwirrt.
    Nicht nur deshalb, weil Lloyd plötzlich angab, das Spielverlangen sei frei von jeglichem
Haß – wohingegen er früher behauptet hatte, Haß und Spieltrieb seien miteinander gekoppelt.
Sondern auch deshalb, weil man sich das Verhalten des Gegners nicht erklären konnte, wenn man ihm
nicht unterschieben wollte, er sei schizophren.
    Er kam mit seinen Gedanken nicht allzuweit. Einer der Posten meldete sich über Helmsender, und
seine Stimme klang ziemlich aufgeregt: »Da ist Bewegung in der Senke, Sir. Wollen Sie
heraufkommen und es sich ansehen?«
    Rhodan marschierte zum zweitenmal an diesem Morgen den Hügel hinauf und kauerte sich hinter
die Kuppe. Er hatte sich gewundert, was für eine Art von Bewegung das sein könnte, die der Posten
aus nur dreißig Metern Entfernung nicht eindeutig zu identifizieren imstande war, aber jetzt sah
er es selbst.
    Etwas machte sich von unten her am Sand zu schaffen. Der Sand war in Bewegung, als suche sich
ein Maulwurf einen Ausgang.
    Es dauerte etwa zehn Minuten, da zeigte sich im Boden plötzlich ein kleines Loch. Etwas
Braunes, Spitzes kam für eine Sekunde zum Vorschein und verschwand wieder. Der Sand kam wieder in
Bewegung und kreiste um das kleine Loch wie abfließendes Wasser um die Abflußöffnung.
    Eine Weile später hatte sich das Loch auf das Fünffache seines ursprünglichen Umfangs
vergrößert. Abermals kam das Braune, Spitze zum Vorschein, wagte sich etwas weiter hervor und
fand schließlich die Öffnung offenbar immer noch zu klein. Die Wühlarbeit wurde fortgesetzt, und
als die Spannung der Beobachter den Höhepunkt erreicht hatte, war das Loch so groß geworden, daß
das braune Wesen endlich an die Oberfläche kommen konnte.
    Es war ein Mausbiber, und er benahm sich recht eigenartig.
    Das Tier hoppelte von einem der Geräte zum anderen und bekundete seine Neugierde dadurch, daß
es sie der Reihe nach beschnupperte.
    Ein kleines Kühlaggregat – eben das, das noch

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