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Silberband 003 - Der Unsterbliche

Titel: Silberband 003 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wichen die Wände nahezu im rechten Winkel zur Seite, und vor ihnen lag ein
höhlenartiger Raum, in dessen Mitte, hoch über dem Boden, eine hell schimmernde Scheibe
schwebte.
    Rhodan leuchtete mit seinem Scheinwerfer den Höhlenraum aus. Er war leer bis auf die Scheibe
und die kleine Kühlmaschine, die nicht weit vom Ende des Stollens entfernt auf dem Boden
stand.
    Rhodan trat aus dem Gang hinaus und richtete sich auf. Mit ein paar hastigen Sprüngen war er
direkt unter der leuchtenden Scheibe und betrachtete sie.
    »Aufnahmen!« schrie er plötzlich. »Schnell!«
    Der Mann mit der arkonidischen Filmkamera hatte bis jetzt keine Ahnung gehabt, warum er das
Gerät hatte mitschleppen müssen. Es dauerte ein paar Sekunden, bis er merkte, daß er gemeint war,
und dafür bekam er von Rhodan ein paar harte Worte zu hören.
    »Hierher, neben mich!« befahl Rhodan. »Weitwinkel! Los, worauf warten Sie noch?«
    Mit einem Hebeldruck schob der Mann das kleine Weitwinkelobjektiv vor die Optik, richtete die
Kamera nach oben und machte seine Aufnahmen.
    Dabei sah er zum erstenmal, was für eine Art von Scheibe das war. Er war so überrascht, daß er
beinahe vergessen hätte, die Kamera zu bedienen.
    Rhodan hatte es längst erkannt, und er wußte, daß er hier am Ziel seiner Wünsche stand –
soweit sie Tramp betrafen.
    Das Ding, das von der Seite her wie eine Scheibe aussah, war ein Modell der Milchstraße. Es
war auf den ersten Blick nicht sicher, ob es diese Milchstraße war und nicht vielleicht
irgendeine andere Galaxis, aber es hätte keinen Sinn ergeben, wenn der große Unbekannte mit
seinen unbegreiflichen Mitteln in diese Höhle der Mausbiber hinein das Bild einer fremden Galaxis
projiziert hätte.
    Der Mann mit der Kamera wiederholte seine Aufnahmen so lange, bis die Projektion plötzlich in
einem glitzernden Funkenregen verging. Ein oder zwei Sekunden lang war die unterirdische Höhle
hell erleuchtet.
    Danach war es so dunkel, daß ihre geblendeten Augen nichts mehr sehen konnten.
    Jemand schaltete seinen Handscheinwerfer an, aber Rhodan befahl: »Aus mit dem Ding!«
    Der Strahl erlosch. Eine Zeitlang wußten sie nicht, warum Rhodan den Befehl gegeben hatte,
aber mit der Zeit – je nach der Güte ihrer Augen – sahen sie es.
    Die Höhle hatte eine Reihe von Ausgängen. Durch mehrere fiel schwaches Licht herein, diffus
und kaum zu sehen. Sternenlicht vom Himmel Tramps.
    Rhodan ging zu einem der Ausgänge. Er war von derselben Form wie der Stollen, durch den sie
gekommen waren. Aber seine Wände schimmerten im Licht der Sterne. Er war mit einer Art Guß
überzogen.
    Er führte ziemlich steil nach oben; und wenn Rhodan den Kopf in den Nacken legte, soweit ihm
das der Helm erlaubte, sah er über sich die Lichtpunkte der Sterne.
    »Licht an!« befahl er.
    Ein Dutzend Scheinwerfer flammten auf einmal auf.
    Ihr greller Schein erfaßte den glatten Boden der Höhle und die mit einer Art Ton verputzten
Wände. Die Höhle war unregelmäßig geformt. Von Norden her machte sie den Ansatz, ein Rechteck zu
werden, aber der südliche Teil war halbkreisförmig. Alles in allem war die Bodenfläche etwa
dreihundert Quadratmeter groß.
    An den Wänden entlang gab es regelmäßige Aufschüttungen trockener Pflanzen jener einzigen Art,
die sie bisher auf Tramp gefunden hatten. Dieselbe Art, an der die Mausbiber, die sie in der
ersten Expeditionsnacht beobachteten, ihren Hunger stillten.
    Die Mausbiber.
    »Wo ist der Kerl hin, der unsere Kühlmaschine gestohlen hat?« fragte Deringhouse.
    Er stand dicht neben Rhodan. Rhodan wies auf die Ausgänge hin.
    »Draußen. Er stillt seinen Hunger – mit den anderen zusammen.«
    »Anderen? Welchen anderen?«
    »Sehen Sie nicht, daß es hier insgesamt vierundzwanzig Strohlager gibt – ich meine, wenn
man dieses Zeug Stroh nennen will.«
    »Lager?« wiederholte Deringhouse zögernd. »Sie meinen, daß diese Tiere richtige Betten
haben?«
    »Wenn das in Ihren Augen ein Bett ist, ja.«
    Ansonsten gab es nichts Bemerkenswertes. Wenn die Mausbiber Vorratskammern hatten, wie man es
von Nagetieren erwarten sollte, dann lagen sie wahrscheinlich hinter einem jener Gänge, die nach
allen Richtungen hin die Höhle verließen. Rhodan verzichtete auf eine weitere Suche.
    Durch einen der Lichtschächte verließen sie die Höhle. Der Schacht war zu glatt, als daß sie
hätten durch ihn hindurchkriechen können. Aber wenn sie unten kräftig genug absprangen,
erreichten sie

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