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Silberband 003 - Der Unsterbliche

Titel: Silberband 003 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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glutflüssig
werdenden Planeten verschmoren. Ihre Raumschiffe sind nur einfach lichtschnell. Niemals werden
sie sich vor der explodierenden Sonne in Sicherheit bringen können. Ist der Unbekannte verrückt
geworden?«
    Die Ortung meldete eine Flotte von 600 eiförmigen Raumschiffen.
    »Die Ferronen!« stöhnte Bully. »Sie fliehen zu den äußeren Planeten.«
    Rhodan antwortete nicht. Er schien zu ahnen, was mit der Wega geschehen war.
    Nach der Kursangleichung entschloß sich Rhodan zu einer überlichtschnellen Kurztransition.
Selbst bei annähernder Lichtgeschwindigkeit hätten sie ungefähr sieben Stunden benötigt, um die
achte Welt des riesenhaften Systems zu erreichen.
    Der Raum wurde erschüttert, als das Schlachtschiff inmitten einer grellen Leuchterscheinung
verschwand. Es war, als hätte es niemals eine STARDUST II gegeben.
    Auf den Bildschirmen tauchten die ersten Gebirge auf. Die STARDUST II schoß immer
noch mit wilder Fahrt über Ferrol hinweg.
    »Selbst wenn ich aufgeben wollte, blieb mir keine andere Wahl mehr, als den Becher bis zur
bitteren Neige zu leeren«, sagte Rhodan grimmig. »Crest, durch unsere Neugierde, durch unser
brennendes, ehrgeiziges Verlangen nach dem größten biologischen Geheimnis der allmächtigen Natur
ist die Wega zur Fackel geworden. Ich bin nicht in der Lage, einige Milliarden Ferronen zu
retten.«
    »Unterentwickelte Kreaturen«, warf Thora kühl ein. Jetzt war sie wieder ganz der Sproß der
Arkondynastie.
    Zwischen Rhodans Augenbrauen entstand eine scharfe Falte. Anzüglich entgegnete er: »Vielen
Dank für die Belehrung, Madam! Es liegt in der Natur des Menschen, zu helfen, wo er helfen kann.
In der Hinsicht dürften wir etwas verschieden sein. Mein Gewissen gebietet mir, alles, aber auch
alles zur Rettung der bedrohten Ferronen zu tun. Die Wegaplaneten werden glutflüssig zerlaufen,
sobald sich der Stern eruptiv aufbläht. Noch haben wir etwas Zeit, auch wenn es sich um einen
künstlich hervorgerufenen Prozeß handelt, der anscheinend einige Millionen Male schneller abläuft
als ein natürlicher. Wir können den Ferronen nur dann helfen, wenn wir unsere letzte Aufgabe
lösen.«
    »Und die wäre?« fragte sie feindselig.
    »Auffindung des verschwundenen Planeten, der nach der Endauswertung des Robotgehirns auf einer
festumrissenen Bahn die Galaxis durcheilt.«
    »Wahnsinnig! Keine Welt kann ohne Sonne existieren.«
    Rhodan legte Mitleid in seine Stimme. »Thora, Sie sind doch eine fähige Wissenschaftlerin. Sie
sollten längst bemerkt haben, daß wir es hier mit technisch hochstehenden Lebewesen zu tun haben.
Diese Fremden haben die letzten Rätsel der Natur gelöst. Trotz meines arkonidischen Wissens
könnte ich mit dem besten Willen keinen riesenhaften Stern in eine Nova verwandeln. Die
Unbekannten sind uns grenzenlos überlegen.«
    »Allerdings! Den irdischen Barbaren ganz bestimmt.«
    Rhodan lächelte plötzlich. Das war wieder die alte Platte, die sie dann aufzulegen beliebte,
wenn sie mit ihren logischen Argumenten am Ende war.
    »Aber natürlich, Sie haben ganz bestimmt recht«, seufzte er. »Nur seltsam, daß diese Barbaren
so überraschend schnell Ihre Arkonidentechnik begriffen haben, nicht wahr?«
    Thora stürmte ohne ein weiteres Wort aus der Zentrale.
    Die STARDUST II landete mit der Wucht eines fallenden Riesenmeteors. Erst wenige Meter über
dem Boden wurde die Restgeschwindigkeit gänzlich aufgehoben. Dort, wo die Impulswellen der im
äquatorialen Ringwulst eingebauten Mammuttriebwerke den Boden peitschten, entstanden glutflüssige
Krater. Knirschend sanken die breiten Auflageteller der ausgefahrenen Teleskop-Landebeine in den
steinharten Kunststoffbelag des Platzes ein.
    Die STARDUST II war heimgekehrt zum ersten kosmischen Handelsstützpunkt der Menschheit. Rund
27 Lichtjahre trennten das große Wegasystem von dem der heimatlichen Sonne.
    Die auf Ferrol zurückgebliebenen Beiboote waren mit oft geübter Exaktheit
eingeschleust worden. Die Besatzungen dieser sogenannten ›Kaulquappen‹ kamen an Bord des
Mutterschiffs.
    Etwa fünfzehn Minuten nach der Landung hatte sich der Thort von Ferrol anmelden lassen.
    Die Ferronen, die den Menschen in jeder Beziehung grenzenlos überlegen waren, hätten sich wohl
kaum auf das Handelsabkommen eingelassen, wenn sie über die wahre Situation auf der Erde
informiert gewesen wären.
    Der Thort saß in der großen Zentrale des Schlachtschiffs. Klein, von Natur aus untersetzt und

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