Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 003 - Der Unsterbliche

Titel: Silberband 003 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
muskulös, konnte er seinen körperlichen Zerfall nicht verleugnen. Die blaßblaue Haut seines
winzigen Gesichts glänzte in einem mitleiderweckenden Grauton. Er war alt geworden, gebeugt von
Kummer und Leid.
    Seine tiefliegenden Augen waren kaum zu erkennen. Rhodan war sofort in einem Meer von
Selbstvorwürfen versunken, als er den Thort gesehen hatte. Der Ferrone wußte, daß sein Volk dem
Untergang geweiht war.
    »Was gedenken Sie zu tun?« fragte er niedergeschlagen. »Wollen Sie uns mit Ihrem großen Schiff
bei der Evakuierung behilflich sein?«
    Die anwesenden Wissenschaftler des Großen Rates sahen hoffnungsvoll zu dem hageren,
hochgewachsenen Mann in der schmucklosen Uniform hinüber. Rhodan wußte, daß er einige
bitterklingende Worte auszusprechen hatte.
    »Ein Evakuierungseinsatz wäre sinnlos. Auch mit meinem großen Schiff ist es nicht möglich, die
drei bewohnten Hauptplaneten Ihres Reiches zu räumen. Die äußeren Planeten, die zur Zeit noch
kaum beeinflußt werden, müssen bei einer Explosion ebenfalls untergehen. Wohin sollte ich also
Ihre Leute bringen?«
    Der alte Ferrone streckte hilflos die geöffneten Hände nach vorn. »Ich hatte auf Sie gehofft.
Ich weiß es nicht.«
    »Ihre Sonne wird in etwa drei Wochen Ferrolzeit zur Bombe werden. Ich bitte darum, meine
Argumente als stichhaltig anzusehen. Die einzige Lösung besteht darin, den Stern wieder zu
normalisieren. Das liegt jedoch nicht in meiner Macht. Ich werde aber Mittel und Wege finden, um
Ihnen das Bitterste zu ersparen.«
    Der Thort ruckte auf. Seine gebeugten Schultern kamen nach oben.
    »Mittel und Wege?« wiederholte er hoffnungsvoll. »Sie haben Möglichkeiten?«
    »Ich weiß recht genau, wo die Urheber zu finden sind. Ich werde umgehend starten. Verzichten
Sie bitte auf alle weiteren Transporte, die die Kapazität Ihrer Raumflotte weit übersteigen.
Jeder Ferrone, den sie auf die äußeren Planeten bringen, wird dort äußerst ungünstige
Lebensbedingungen ohne die gewohnte Technik vorfinden. Sie verurteilen Ihre Artgenossen
automatisch zum Tode. Bleiben Sie hier und warten Sie.«
    »Wer sind die Urheber der bevorstehenden Katastrophe?«
    »Ich bitte um Nachsicht«, lehnte Rhodan unbewegt ab. »Leider darf und kann ich Ihnen nicht
sagen, wo die Urheber des Sternbrands zu suchen sind. Ich werde sie jedoch finden. Verlassen Sie
sich auf mich.«
    Als der Thort ging und sich die Panzerschotte der Zentrale hinter dem verzweifelten Ferronen
geschlossen hatten, atmete Reginald Bull tief auf.
    »Ich könnte heulen«, sagte er düster. »Das Geheimnis des ewigen Lebens werden wir nie finden.
Warum also haben wir die Ferronen in diese Zwangslage gebracht? Das hätte doch wirklich nicht zu
sein brauchen.«
    »Ich pflichte Ihnen ausnahmsweise bei, Barbar«, mischte Thora sich ein.
    Bully fuhr gereizt herum. Im Hintergrund der Zentrale lachte jemand so schrill, daß sich
Rhodans verkniffenes Gesicht augenblicklich entspannte. In diesem hohen Schwingungsbereich konnte
kein normaler Mensch lachen.
    »Barbar, richtig«, zwitscherte jemand im höchsten Diskant. »Umbringen wollte er mich, der
Schurke von Bully. Dabei habe ich diesmal wirklich nicht gespielt. Mein Wort als Ehrenmann. Noch
keine winzige Schraube habe ich zu meiner Erheiterung durch die Luft fliegen lassen.«
    Rhodans Lippen begannen verdächtig zu zucken.
    »Sehr angenehm, Mr. Ehrenmann«, sagte Rhodan lächelnd. »Woher hast du diesen Ausdruck?«
    Wieder ertönte das nervenaufreibende Schrillen, wozu Gucky Gelächter sagte. Hinter dem II.
Stereokorrektor watschelte die verunglückte Nachahmung einer irdischen Maus hervor.
    Gucky, wie man das intelligente Pelzwesen vom Planeten Tramp wegen seines zutraulichen Blicks
genannt hatte, schien einige Mühe zu haben, sein stark verdicktes Hinterteil mitsamt dem
Biberschwanz über den Boden zu bewegen.
    Gucky schritt näher. Dabei schwang er seine kurzen Vorderpfoten mit den zierlichen
Greifwerkzeugen nach der Art eines fettleibigen Meisterringers durch die Luft.
    Vor Rhodan blieb das Pelzwesen stehen. Der Kommandant sah in zwei kluge, listige Knopfaugen in
einem typischen Mausgesicht. Es war seltsam, daß Gucky innerhalb kurzer Zeit zahlreiche
Angewohnheiten der Menschen übernommen hatte. Auch dies schien zu seiner natürlichen Begabung zu
gehören.
    Die schwarzglänzende Mausnase runzelte sich. Dann kam ein rosigfeuchtes Etwas, aus dem Guckys
Schneidezahn hervor grinste.
    Eine winzige Pfote tippte an die

Weitere Kostenlose Bücher