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Silberband 003 - Der Unsterbliche

Titel: Silberband 003 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Dank auch.
    Rhodan betrachtete das Bild in völliger Unentschlossenheit.
    Bully stand neben Rhodan und starrte auf das seltsame Geschöpf, das keinerlei Furcht zeigte.
Es besaß offenbar kein schlechtes Gewissen und mochte ahnen, daß sein possierliches Aussehen dazu
beitrug, die Laune der Zweibeiner erheblich zu verbessern.
    Der Mausbiber grinste und zeigte dabei seinen einzigen Nagezahn.
    Der Anblick war so komisch, daß einige der staunenden Männer laut zu lachen begannen.
    Ehe Rhodan eine abwehrende Bewegung machen konnte, stürzte sich Bully auf den vergnügten Nager
und packte ihn beim Nacken. Mit einem Ruck holte er ihn in die Höhe.
    Ehe ihn jemand hindern konnte, versetzte er dem jämmerlich brüllenden Wesen ein paar kräftige
Schläge mit der flachen Hand auf das Hinterteil.
    In der gleichen Sekunde jedoch geschah etwas Seltsames.
    Der Mausbiber entwand sich mit einigen geschickten Bewegungen dem Griff von Bullys Händen und
fiel zu Boden. Er hockte auf dem Hinterteil und betrachtete Bully abwägend – und dann begann
Bully zu schweben.
    Er schien jede Schwere verloren zu haben und trieb wie ein Luftballon davon, dicht an dem
sprachlosen Chefkoch vorbei und auf die mächtigen Kessel zu.
    Vergeblich strampelte Bully mit den Beinen und versuchte, sich eine andere Richtung zu geben.
Mit den Händen griff er in alle möglichen Richtungen, aber kein Gegenstand war so nahe, daß er
ihn fassen konnte. Die vom Gehirn des Mausbibers erzeugten telekinetischen Kraftströme hielten
Bully fest.
    Dem Chefkoch blieb fast das Herz stehen, als er Bully dicht über dem Suppenkessel anhalten
sah. Die dicke Flüssigkeit darin brodelte träge. Wenn Bully da hineinfiel …
    Aber Bully trieb weiter. Trotz heftiger Ruderbewegungen sank er dann tiefer und fand sich in
einem Kessel wieder, der bis oben mit Wasser angefüllt war. Zum Glück mit kaltem Wasser. Da saß
er nun und schaute nur noch mit dem Kopf aus der Flüssigkeit. Rhodan begann laut zu lachen.
    Alle anderen fielen ein, und bald war der unglückliche Bully vom gesamten Küchenpersonal und
allen anwesenden Mannschaftsmitgliedern umringt.
    »Mußt du ausgerechnet hier baden, Bully?« rief jemand respektlos aus dem Hintergrund.
    Rhodan kam herbei und half Bully aus seiner Zwangslage. Vor Nässe triefend stand der
Unglückliche neben dem Kessel.
    Der Mausbiber saß indessen unbehelligt zwischen seinen Eisfrüchten und fraß mit großer Hast.
Man konnte schließlich nicht wissen, wie lange die Zweibeiner seine Gegenwart noch duldeten.
    »Verschwinde in deine Kabine, Bully«, sagte Rhodan und klopfte seinem Freund begütigend auf
die Schulter. »Wenn du unterwegs John Marshall triffst, dann schicke ihn hierher. Und künftig
würde ich dir davon abraten, unseren blinden Passagier zu vermöbeln. Du siehst, er wehrt
sich.«
    »Willst du ihn etwa an Bord lassen?« knurrte Bully und wußte gleichzeitig, daß er es nicht
über das Herz bringen würde, den kleinen Kerl kaltblütig umzubringen. »Wenn er immer so
spielt …«
    »Deshalb will ich ja Marshall haben. Vielleicht kann er sich mit dem Mausbiber verständigen.
Sage ihm Bescheid.«
    Bully setzte sich in Bewegung und hinterließ eine nasse Spur. Rhodan kehrte zum Kühlraum
zurück.
    Der Mausbiber sah ihm aus großen, erwartungsvollen Augen entgegen. In seinen zierlichen Händen
hielt er eine Frucht, an der er – wie es schien – ein wenig verlegen knabberte. Die
großen, runden Ohren vibrierten leicht.
    Er sieht mich an wie ein Hund, dachte Rhodan und fühlte eine Welle plötzlicher Sympathie in
sich emporsteigen. Dieses Wesen war das Geschöpf einer fremden Welt. Es war nicht auf der Erde
geboren worden. Es war ihm fremd. Und doch hatte er es gern.
    Es war eine Sympathie, die nicht nur auf dem possierlichen Aussehen des ungebetenen Gastes
fußte. Vielleicht waren auch die großen, bittenden Augen daran schuld. Tu mir bitte nichts,
schienen sie sagen zu wollen.
    Rhodan lächelte ungewollt. Der Mausbiber grinste zurück und entblößte dabei seinen einzigen
Zahn. Rhodan hatte das Gefühl, als habe er in diesem Augenblick Freundschaft mit dem kleinen Kerl
geschlossen – und er konnte ja noch nicht ahnen, daß es eine sehr gute und dauerhafte
Freundschaft sein würde.
    John Marshall kam in die Küche. Bully hatte ihn schon vorbereitet, und so war er nicht weiter
erstaunt, den Mausbiber vorzufinden. Er verkniff sich das Lachen, als er Rhodan fragte: »Das ist
also der Bursche, der

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