Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Bildschirme zu den anderen
Abteilungen waren ausgefallen. Sekunden später wurde die Stromzufuhr unterbrochen. Die
Leuchtröhren erloschen, die Bildschirme wurden blind.
    »Sie haben den Maschinenleitstand«, sagte Sergeant Rous tonlos. »Sie müssen sehr
widerstandsfähig sein. Sie drangen bereits ein, als wir noch halb ohnmächtig waren. Sonst wäre
das nicht passiert.«
    Rous mochte recht haben, aber das war jetzt alles uninteressant. Als es vor dem geschlossenen
Schott der Zentrale zu dröhnen begann und ein weißer Glutfleck auf dem starken Arkonstahl
erschien, zog Tifflor seinen Raumanzug vom Körper. Er hätte vor Verzweiflung schreien mögen, als
sich der Magnetverschluß des Halsstücks verklemmte.
    Der Funkraum war menschenleer. Wer eine Waffe tragen konnte, lag in der Deckung schwerer
Ausrüstungsstücke.
    Der Verschluß löste sich, als das Schott unter großer Hitzeentwicklung zu schmelzen begann.
Tiffs ungeschütztes Gesicht fing einen schmerzhaft heißen Luftstoß auf.
    Als Tiff die Uniform aufriß, schossen die Fremden mit Schockwaffen in den großen Raum hinein.
Da wußte Deringhouse plötzlich, wieso er die Schreie in seinem Sprechfunkgerät gehört hatte.
    Kadett Eberhardt brach zuerst zusammen. Nach ihm folgten Rous, Martin und Hifield. Deringhouse
schoß noch einmal in den Gang hinaus, ehe er ebenfalls getroffen wurde. Gelähmt sank er zu Boden
und verletzte sich dabei an einem Bein.
    Julian Tifflor verschwendete keine Zeit damit, sich irgendwo eine Deckung zu suchen.
    Als ein paar Riesengestalten in die Zentrale sprangen und plötzlich helles Licht aufflammte,
stand Tiff seelenruhig inmitten des Funkraums, dessen transparente, nicht leitende Panzerwand die
paralysierenden Strahlen abgehalten hatte.
    Fasziniert beobachtete er die in kaltem Feuer vergehende Metallkapsel, die er deutlich
sichtbar auf ein Funkgerät gelegt hatte.
    Ironisch lächelnd sah er den näherkommenden Eindringlingen entgegen, bei denen es sich um
menschenähnliche Intelligenzen handelte. Als der erste Fremde vor ihm stand, lächelte Tiff immer
noch.
    Der fast zwei Meter große, schwer gebaute Mann trug einen leichten Raumanzug nach
Arkonidenmuster, aber er war zweifellos kein Arkonide.
    Tiff bemerkte den roten, kurzgestutzten Bart, die großen drohenden Augen in einem breiten
Gesicht und die langen, ebenfalls brandroten Haare. Es war ein wahrhaftiger Riese, der vor dem
schmächtig wirkenden jungen Mann des Planeten Erde stand.
    Andere Gestalten tauchten auf. Drohend sahen sie zu Julian Tifflor hinüber, dessen stilles
Lächeln wahrscheinlich wirkungsvoller war als jede Gegenwehr.
    Tiff war über sich selbst hinausgewachsen. Ausgesprochen liebenswürdig, keine Spur von
Erregung zeigend, sagte er in Interkosmo: »Darf ich Sie in Vertretung des verletzten Kommandanten
an Bord des Raumschiffs K-9 begrüßen? Ihr Eintritt war etwas stürmisch. Der Sekt kommt aber
sofort. Oder möchten Sie echten Champagner? Oh, Verzeihung, wahrscheinlich ahnen Sie nicht,
welches alte Kulturvolk sich mit der Erzeugung dieses Göttertrunks beschäftigt hat. Wollen Sie
nicht Platz nehmen?«
    Der Rotbärtige sah zwischen Tiff und dem Brandfleck auf dem Funkgerät hin und her. Von der
Kapsel war nicht einmal Asche übriggeblieben.
    Der Fremde verschränkte die Hände vor dem Leib, beugte den Oberkörper weit zurück und ließ in
dieser Stellung ein derart brüllendes Gelächter hören, daß Tifflors Gehör beinahe den Dienst
versagt hätte.
    Wenn Tifflor noch innerlich nervös gewesen war, so beruhigte ihn dieses Gelächter vollends.
Die anderen so gefährlich aussehenden Kerle fielen nämlich in das Gejohle ihres Anführers
ein.
    Vielleicht war das haltlose Gelächter aber auch ein Zeichen des Zorns? Die Reaktionen fremder
Intelligenzen waren schwer einzuschätzen, das wurde auf der SpA gelehrt.
    Es dauerte Minuten, bis sich der Bärtige mit der gefurchten Gesichtshaut beruhigt hatte.
    Tiff rief einen erneuten Heiterkeitsausbruch hervor, als er höflich sagte: »Immerhin bin ich
doch sehr froh, in Ihnen nicht glotzäugige Ungeheuer mit Saugnäpfen an den Fußsohlen sehen zu
müssen.«
    Das nachfolgende Gebrüll erschütterte die K-9.
    »Den nehmen wir mit«, ächzte der Rotbärtige nach einer Weile. »Köstlich, ganz große Klasse.
Freund, wieso sprechen Sie die Handelssprache der großen Insel?«
    »Meinen Sie damit die Milchstraße?« erkundigte sich Tiff zögernd. Zutiefst besorgt schielte er
zu seinen immer

Weitere Kostenlose Bücher