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Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sprungfahrt. Eine Transition ist
wahrscheinlich.«
    Perry Rhodan vernahm den lauten Fluch des Ersten Offiziers. Reginald Bull wußte, daß sie zu
spät gekommen waren.
    »Sie haben die K-9 in einem starken Fesselfeld«, meldete sich die Auswertung erneut. »Ein
Beschuß ist nicht ratsam.«
    Das wußte Rhodan auch. Er erkannte, daß er sich keinen Illusionen hinzugeben brauchte.
    Noch ehe das Ziel erreicht werden konnte, begann es in den Strukturtastern zu rumoren. Der
Fremde verschwand inmitten einer flirrenden Leuchterscheinung.
    Rhodan hieb auf den Schalter der Stromzufuhr. Der T-Projektor erlosch.
    Rhodan sagte: »Ich sehe, daß wir zu spät gekommen sind. Die K-9 ist von dem wesentlich
größeren Schiff gekapert worden. Erstaunlich, daß es dem Fremden möglich war, das gefesselte
Beiboot außerhalb seiner Zelle mit in die Transition zu nehmen. Dort wird mit arkonidischer
Technik gearbeitet. Achtung, Ortungszentrale: höchste Alarmbereitschaft. Strukturstufung auf
Feinwert schalten. Stellen Sie fest, wo der unbekannte Raumer aus dem Hyperraum kommt. Allzuweit
wird er wohl nicht springen. Ich nehme an, daß es sich nur um eine Nottransition handelt, die
ohne besondere Zielberechnung zum Zweck der raschen Flucht stattfindet. Es genügt mir vorerst,
wenn Sie die ungefähre Eintauchposition ermitteln können.«
    Die Bestätigung kam durch. Augenblicke später erhielten die Kommandanten der beiden Schweren
Kreuzer TERRA und SOLAR SYSTEM den Befehl, in einer halben Stunde Standardzeit bis zur Plutobahn
vorzuspringen.
    Major Nyssen und Captain McClears bestätigten.
    »Sie geben wohl noch nicht auf?« fragte eine sonor klingende Stimme.
    Rhodan wandte den Kopf. Crest, der Arkonide, stand hochaufgerichtet hinter ihm. »Ich denke
nicht daran. Wenn es uns gelingt, das Eintauchen anzumessen, werden wir die Position annähernd
berechnen können. Eine andere Frage: Haben Sie an der äußeren Form des unbekannten Schiffes
erkannt, mit wem wir es zu tun haben?«
    Crest schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe mir kein Urteil bilden können. Viele raumfahrende
Völker der Galaxis bauen in dieser Art. Ich müßte Einzelheiten sehen.«
    Rhodan drehte sich enttäuscht den Kontrollen zu. Augenblicke später kam ein schwaches Rumoren
aus den Strukturtastern.
    »Rematerialisation ist erfolgt«, meldete die Ortung. »Ziemlich weit entfernt. Es wird
schwierig sein, die Position zu berechnen.«
    »Ich kenne die Fehlerquellen«, unterbrach Rhodan. »Ermitteln Sie die Grobwerte. Ich werde mich
mit dem mathematischen Team um genauere Daten kümmern. Crest, ich bitte um Ihre Hilfe.«
    Zwanzig Minuten später kamen die beiden schweren Kreuzer gleichzeitig an. Sie schlossen mit
hoher Fahrt auf und fuhren dann ein Anpassungsmanöver.
    Rhodan stand im Kreis der Mutanten. Sie waren alle da. Die Telepathen unter ihnen lauschten
mit wachen Sinnen auf jene starken Schwingungen, die sie bis vor kurzer Zeit so schmerzhaft
deutlich vernommen hatten.
    »Nun?« erkundigte sich Rhodan. Sein schmales Gesicht war ausdruckslos.
    Marshall hob langsam die Schultern. »Wenn man Tifflor tatsächlich über zwei Lichtjahre hinweg
noch orten kann, so ist er nun wesentlich weiter entfernt. Wir empfangen nichts mehr.«
    »Stört Sie die Nähe der Besatzungsmitglieder? Wenn ja, werde ich Sie mit einem Zerstörer
einige Lichtstunden weit in den interstellaren Raum bringen.«
    »Die Ausstrahlungen stören nicht. Wir sind daran gewöhnt. Kadett Tifflor dürfte vorerst
wertlos sein. Wir erhalten keinen Kontakt.«
    Rhodan ging langsam auf das Schott zu. Die drei Schiffe waren im Bremsmanöver begriffen. Nun
kam es darauf an, die Eintauchposition des geflohenen Fremden möglichst genau zu berechnen. Eine
schwere Aufgabe. Rhodan wußte es.
    Die Mutanten sahen ihm schweigend nach. Rhodans Plan war wie gewünscht abgelaufen, nur hatten
die Unbekannten sehr viel schneller gehandelt, als man angenommen hatte. Es hatte von vornherein
festgestanden, daß man nicht früher an Ort und Stelle hatte sein können. Schließlich war es nicht
möglich gewesen, dem Lockschiff zu dicht zu folgen.
    Trotzdem war Rhodan in seinem tiefsten Innern zufrieden. Es stand nun fest, daß es im Bereich
der Dritten Macht eine hervorragende Spionageorganisation geben mußte. Die angeblich so wichtige
Mission des Kadetten Tifflor war durchschaut worden.
    Die Ausschaltung der Agenten war aber eine Aufgabe, die Rhodan vorerst nicht beachtete. In
erster Linie war es wichtig,

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