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Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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herauszufinden, wer sich für die Erde so brennend interessierte.
    Rhodan blieb sinnend vor dem großen Antigravlift der Mittelachse stehen.
    Er dachte daran, daß seine beste Waffe im Einsatz stand. Sie hieß Julian Tifflor. Tiffs
Körpersender würde ununterbrochen arbeiten. Wenn es gelang, bis auf zwei Lichtjahre Entfernung in
seine Nähe zu kommen, konnte eine klare Anpeilung nicht mehr schwierig sein.
    Es würde dem Gegner wenig nützen, sich in Gebirgen und Tiefhangars fremder Welten zu
verkriechen. Vor einer technischen Ortung wäre er dort sicher gewesen, nicht aber vor einer rein
geistigen Anpeilung.
    Während Rhodan zum technischen Rechengehirn hinüberschritt, verlor die STARDUST II den Rest
ihrer Fahrt. Etwa 280 Millionen Kilometer hinter der Plutobahn kam sie im interstellaren Raum zum
Stillstand. Die heimatliche Sonne war nur noch eine blasse Scheibe.
    In der Zentrale schaltete Bully auf Leerlauf-Werte. Er erhob sich aus seinem Sessel.
    »Nun möchte ich nur noch wissen, wie das enden soll«, murmelte er.
    Dabei hatte er das Gefühl, als würde Rhodan trotz einiger Pannen doch noch ans Ziel
kommen.
    Die Schmerzen der Rematerialisierung klangen ab. Die Transition, die die K-9
unfreiwillig zusammen mit dem Walzenschiff ausgeführt hatte, war vorüber.
    Deringhouse erhob sich aus seinem hochgeklappten Liegesitz. In der Zentrale kamen die anderen
Männer langsam zu sich. Die Kadetten, an solche Belastungen noch nicht gewöhnt, brauchten einige
Minuten länger.
    Tifflor sah den Kommandanten aus dem Funkraum taumeln. In den geschlossenen Helmen waren
Deringhouses Atemzüge als pfeifende Geräusche zu hören. Anscheinend mußte er alle Kräfte
aufbieten, um die Erschöpfung zu überwinden.
    Tiffs erste mühevolle Handbewegung galt der Metallkapsel in der Brusttasche seiner Uniform.
Solange der Raumanzug geschlossen war, konnte er den Schalter der eingebauten Zerstörungsladung
nicht erreichen.
    Panik überfiel ihn. Man brauchte ihm nicht zu sagen, was die Unbekannten mit der K-9
veranstaltet hatten. Zwar war es Tifflor schleierhaft, ob man es auf seine Geheimnachrichten
abgesehen hatte oder nur auf das Kugelraumschiff, aber das war nicht so wichtig.
    Er hielt es aufgrund seiner Befehle für erforderlich, die Kapsel mit den darin verborgenen
Mikrobändern schleunigst zu vernichten.
    Die Bildflächen waren wieder klar geworden. Tiff erhaschte einen flüchtigen Blick auf die
Frontschirme. Unweit des Schiffes glänzte ein deutlich erkennbarer Doppelstern.
    Die größere, orangefarbene Sonne schien wesentlich näher zu stehen als ihr blauer
Begleiter.
    Tiff suchte in seinem Gedächtnis nach Namen solcher Doppelsterne. Es gab viele davon, also
verzichtete er auf jede weitere Grübelei. Viel wichtiger war es, seine Anweisungen zu
befolgen.
    Nach einigen Augenblicken kam er auf die Beine. Das war der Moment, als die Unbekannten die
große Lastenschleuse dicht oberhalb des Maschinen-Ringwulsts öffneten.
    In der Zentrale leuchteten die Kontrollampen auf. Augenblicke später blendeten sie um auf
Grünwert.
    Sergeant Rous fluchte. Weit entfernt klang das Zischen feuernder Impulsstrahler auf. Tiff fuhr
entsetzt herum. Welcher Narr brachte es fertig, in den engen Räumen der K-9 mit einer
Energiewaffe zu arbeiten, deren Glutbündel unerhörte Temperaturen erzeugen mußten?
    »Zum Teufel, sofort das Thermofeuer einstellen!« schrie der Kommandant über Funkspruch. »Wollt
ihr das Schiff in einen Gasball verwandeln?«
    Die Antwort gab die heulende Warnsirene der Klimaanlage. Demnach mußten in einigen Abteilungen
des Bootes unerträgliche Temperaturen herrschen.
    Tifflor kümmerte sich nicht weiter um die Geschehnisse. Es stand fest, daß die kleine
Besatzung der K-9 kaum eine Chance hatte.
    Geschickt fing er die von Eberhardt geworfene Waffe auf. Es war ein schwerer Desintegrator,
dessen Strahlenwirkung in der Auflösung fester Materie beruhte.
    In den Helmen wurde ein solches Geräuschinferno hörbar, daß die Männer gezwungen waren, die
Lautstärkenregler fast auf Null zu drehen. Immer wieder klangen Schreie auf, die Deringhouse das
Schlimmste vermuten ließen. Das dumpfe Krachen unbekannter Waffen war nicht zu überhören.
    »Verschwinden Sie im O-Raum, schnell!« rief der Kommandant dem Kadetten zu. »Beeilen Sie
sich!«
    Tiff riskierte es, innerhalb der hermetisch abgeschlossenen Zentrale seinen Helm zu öffnen.
Jetzt hörte er das Waffengetöse noch deutlicher. Es kam näher. Einige

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