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Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Außenwelt ab und sorgte dafür, daß kein Telepath seine Spur
verfolgen konnte. Zwar verlor er selbst damit jede geistige Orientierung, aber was weiterhin in
seinem verlorenen Reich geschah, interessierte ihn nicht mehr. Vor ihm lag eine größere
Aufgabe.
    Mit eiligen Schritten verließ er die Zentrale und lief den Hauptkorridor entlang. Hinter sich
hörte er vereinzelte Rufe und Schreie. Schüsse peitschten durch Gänge, und jemand brüllte
Kommandos. Dazwischen dröhnten die Marschtritte arkonidischer Kampfroboter. Rhodans Streitmacht
war in die Festung des Overhead eingedrungen.
    Clifford Monterny ballte in verzweifelter Wut die Fäuste, stieß abermals einen Fluch aus und
eilte weiter. Er bog in einen Nebengang ein und vergrößerte sein Tempo. Hätte er wenigstens an
eine unterirdische Transportmöglichkeit gedacht. Wer aber rechnete schon damit, daß sein
uneinnehmbarer Schlupfwinkel einem ersten Angriff zum Opfer fallen würde. Der Overhead mußte
einsehen, daß er Rhodan unterschätzt hatte.
    Der Gang erstreckte sich scheinbar endlos. Wie alle anderen war er durch in regelmäßigen
Abständen angebrachte Deckenleuchten dämmrig erhellt. Es gab Dutzende solcher Gänge, und Rhodans
Leute würden lange benötigen, bis sie diesen hier entdeckten.
    Der Overhead war klug genug gewesen, seinen Hangar weit genug von der Zentrale entfernt
anzulegen. Falls diese im Verlauf einer Kampfhandlung zerstört wurde, blieb der Hangar
unbeschädigt. Außerdem würde niemand vermuten, daß sich sein Notausgang mehr als zwei Kilometer
vom regulären Eingang entfernt befand.
    Der Lärm hinter ihm war längst verstummt. Der Overhead verlangsamte seine Schritte. Dicke
Schweißtropfen glänzten auf seinem kahlen Schädel. Die verzerrten Züge in dem aufgeschwemmten
Gesicht glätteten sich. In die gehetzten Augen trat wieder der eisige Schimmer von Überlegenheit.
Trotzdem war Monterny froh, daß ihn jetzt niemand sah. Er, der allen Sterblichen Überlegene,
befand sich auf der Flucht.
    Der Gang endete vor einer glatten Mauer.
    Der Overhead tastete die Wand ab und fand eine winzige Erhöhung. Ein leichter Druck, dann
glitt die Wand nach oben und gab den Zutritt frei. Er ging weiter. Hinter ihm schloß sich die
Wand wieder.
    Er befand sich in einer nicht sehr großen, aber hohen Halle. Fast erinnerte sie an einen
Schacht. Die Wände bestanden aus rohem Fels. In etwa hundert Meter Höhe schien eine Felsendecke
den Hangar abzuschließen.
    Auf seinen Teleskopstützen stand mitten in dem Schacht der gestohlene Zerstörer aus Rhodans
Flotte.
    Clifford Monterny atmete erleichtert auf. Nun würde ihn selbst Rhodan nicht mehr an seiner
Flucht hindern können. Wenn er nach dem Start sofort auf Höchstgeschwindigkeit beschleunigte,
holte ihn keiner mehr ein.
    Flüchtig dachte er an die entführten Wissenschaftler, die nun von Rhodan gefunden und befreit
werden würden. Ihm konnte es gleich sein, denn er besaß längst ihr Wissen. Ihnen hatte er auch
die völlige Beherrschung des vor ihm stehenden Raumschiffs zu verdanken.
    Mit wenigen Schritten erreichte er die Teleskopstützen und betätigte den Kontrollknopf der
Einstiegschleuse. Sofort öffnete sich viele Meter über ihm die Luke, und die Leiter glitt in die
Tiefe. Noch während das geschah, lief er zurück zur Schachtwand und drückte auf einen anderen
Knopf. Gespannt sah er nach oben.
    Die massive Felswand über ihm begann sich zu bewegen. Sie verschob sich seitlich und gab den
Fluchtweg frei. Helles Tageslicht fiel in den Hangar und ließ die Lichter dort verblassen.
    Clifford Monterny verlor keine kostbare Zeit mehr.
    Mit wenigen Sätzen war er bei der inzwischen ausgefahrenen Leiter und kletterte an ihr empor,
um Sekunden später im Schiff zu verschwinden. Die Luke schloß sich mit einem dumpfen Laut.
    Wieder vergingen lange Sekunden.
    Sie wurden zu Minuten.
    Im Maschinenteil des Schiffs begannen die Energieerzeuger und Umformer zu dröhnen.
Hochverdichtete Partikelströme schossen durch armdicke Feldleiter, wurden in den Triebwerken noch
mehr komprimiert, beschleunigt – und verließen die flimmernden Felddüsen im Heck als
lichtschneller, ultraheller Impuls.
    Der Fels unter dem Zerstörer kochte, und während die Teleskopstützen eingezogen wurden, schoß
das Schiff empor.
    Die mit ungeheurem Druck nach allen Seiten ausweichende Energie traf die Wände des Hangars und
ließ sie schmelzen. Die geheime Tür wurde zerstört.
    Es war offensichtlich,

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