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Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Jungen in dieser Art zu behandeln«, empörte sie sich. »Klaus hat mir
gesagt, wie du den Befehl bekommen hast. Rhodan weiß offenbar nicht, was er damit anrichtet.
Jemand muß sich ja um dein Seelenheil kümmern. Wir haben Sergeant Rous davon überzeugen können,
daß ich nach dir sehen muß. Wie sehen deine Kombistiefel aus?«
    Tiffs Kopf sank nach unten. Sein nächster Blick galt dem breit grinsenden Hifield.
    »Ich hatte sie sauber geputzt«, sagte Tifflor außer sich. »Du Heuchler hast vor zehn Minuten
noch Schokolade gegessen. Du hast mir das Zeug auf die Schuhe geschmiert. Ich …«
    »Ruhe!« schrie Milly, ehe sich Tiff auf den in lockerer Haltung wartenden Hump stürzen konnte.
»Seid ihr alle verrückt geworden! Hump, stimmt das mit der Schokolade? Wenn ja, so laß dir gesagt
sein, daß du ein ganz widerlicher Schurke bist.«
    »Ich kann den Angeber nicht ausstehen«, bekannte Hifield gehässig. »Er geht damit hausieren,
daß er bei Rhodan erscheinen soll.«
    »Ich habe einen Befehl erhalten«, sagte Tiff. »Ich weiß auch nicht, warum ich …«
    Das helle Knacken im Lautsprecher ließ den Kadetten verstummen. Hump nahm zuerst Haltung an.
Unbewegt sah er auf den Bildschirm des Wandvisiphons, auf dem das Gesicht von Major Deringhouse
erschienen war. Deringhouse war Chef des Raumschulungs-Verbandes. Die Abgangsklasse der SpA hatte
zur Zeit fast ausschließlich mit Deringhouse zu tun.
    Der Offizier hatte sich inzwischen von seinen Erlebnissen während des Kampfes mit dem Overhead
erholt.
    Milly flüchtete mit einem Satz aus dem Erfassungsbereich der Aufnahmeoptik und verbarg sich
hinter der geöffneten Spindtür.
    »Kadett Tifflor, sind Sie fertig?« klang es aus dem Gerät.
    Tiff trat einen Schritt vor.
    »Jawohl, Sir«, bestätigte er.
    »Kommen Sie sofort in mein Büro. War da nicht noch jemand im Zimmer?«
    Tiff errötete.
    »Nei-nein, Sir«, log er.
    »Wie Sie meinen. Wenn die Dame aber schon der Meinung ist, Ihrer Kleidung den letzten Schliff
geben zu müssen, so soll sie sich gefälligst auch zeigen. Wir reden noch darüber, Tifflor.
Ende.«
    Deringhouse verschwand vom Bildschirm. Milly tauchte zitternd hinter der Tür auf.
    »Großer Gott, er hat mich gesehen«, ächzte sie. »Nun ja, abwarten heißt die Devise. Nun gib
deinen Schuh her. Klaus, ich brauche einen Putzlappen.«
    »Ich ziehe es vor zu verschwinden«, äußerte sich Humpry Hifield.
    »Angst?« fragte Eberhardt. »Der sehr ehrenwerte Mister Hifield, Student im letzten Semester,
könnte ja bei einer verbotenen Sache erwischt werden, nicht wahr? Mensch, verschwinde ja aus
meinem Blick!«
    Hump ging schulterzuckend hinaus. Minuten später wurde Tiff der Funkhelm unter den Arm
geklemmt.
    »Nun vergiß nur nicht das Atmen«, sagte Milly.
    Tiff stapfte auf schwankenden Beinen hinaus und auf den Gravitationslift zu. Er bewegte sich
so ungeschickt, daß er stürzte, als er unten in der Halle ankam. Sergeant Rous, der auf ihn
gewartet hatte, verzog das Gesicht.
    »Mensch, stehen Sie auf!« ächzte er. »Gehen Sie, springen Sie! Ich kann Sie nicht mehr
anblicken, ohne Anfälle zu bekommen.«
    Julian Tifflor wurde von einem arkonidischen Kampfroboter durch die schmale
Strahlungsschleuse des mächtigen Energie-Kugelfeldes geleitet.
    Inmitten des von E-Feld überspannten Raumes erhob sich das Regierungsgebäude der Dritten
Macht. Dicht nebenan lag die Panzerkuppel mit dem in der Gobi stationierten Positronengehirn.
    Wenig später stand Tifflor in dem riesigen Arbeitsraum des Mannes, der elf Jahre zuvor das
erste bemannte Raumschiff auf dem Mond gelandet hatte.
    Perry Rhodan musterte den zwanzigjährigen SpA-Schüler lange und eingehend. So hatte er selbst
einmal vor dem Kommandeur der Space Force gestanden – innerlich bebend, jeder Muskel
verkrampft. Zu jener Zeit, es war Anfang der sechziger Jahre gewesen, war die Space Force von
Oberst Pounder gegründet worden.
    Rhodan unterdrückte ein Lächeln. »Sie sind privat hier, Mister Tifflor. Nehmen Sie bitte
Platz.«
    Tiff schwankte auf den Sessel zu. Als er hineinkippte, machte sich sein Funkhelm prompt
selbständig und folgte dem Zug der Schwerkraft.
    In Tiffs Ohren dröhnte der Aufschlag. Entsetzt sah er zu dem Mann hinter dem Schalttisch
hinüber.
    »Der schöne Hut«, meinte Rhodan trocken. Er sah den jungen Mann an. »Sie wissen, warum ich Sie
zu mir befohlen habe?«
    Tiff verneinte.
    Rhodan zog ein gefaltetes Blatt Papier unter einem Aktenstapel hervor. »Ihr

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