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Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Dritten Macht ging der normale Dienstbetrieb weiter. Nur wenige Menschen wußten,
daß draußen im kosmischen Raum eine unbekannte Gefahr aufgetaucht war. Noch weniger Menschen
ahnten, wie Rhodan auf das Telegramm eines New Yorker Rechtsanwalts eingegangen war.
    Das große Landhaus der Tifflors lag östlich der City auf Long Island. Ein Mann wie
James F. Tifflor konnte sich solchen Luxus erlauben.
    Vier Stunden nach der Trauung, kurz vor Anbruch der Dunkelheit, hockte Tiff noch immer auf
seinem Zimmer.
    »Es wäre mir lieber gewesen, wenn du eines Tages in meinem Büro gearbeitet hättest«, hatte
sein Vater gesagt. »Ich halte nicht viel von dem sogenannten Griff nach den Sternen. Darf man
erfahren, was dieses Theater bedeuten soll?«
    Das hatte Julian nicht zu erklären vermocht. Kurz nach Sonnenuntergang fühlte er sich von der
Familie ausgestoßen. Das rege Interesse junger Mädchen und die dummen Fragen von Altersgenossen
hatte er mit einigen schroffen Worten abgetan. Tiff gehörte nicht zu den SpA-Kadetten, die sich
als Wundertiere herumreichen ließen. So war es auch zu einem gesellschaftlichen Bruch
gekommen.
    Julian trat auf den Balkon seines Zimmers hinaus. Am klaren Nachthimmel erschienen die ersten
Sterne. Sie schienen zu rufen und zu locken, geheimnisvoll und voll von atemberaubender
Macht.
    So verweilte er bis gegen 23 Uhr. Dann kam der Augenblick, auf den er mit steigender Ungeduld
gewartet hatte. Nur kam er nicht so, wie es anzunehmen gewesen wäre.
    Der geistige Überfall erfolgte schlagartig. Eine unsichtbare Gewalt griff nach seinem
Bewußtsein.
    Tiff taumelte aufstöhnend zurück. Er kannte den Effekt.
    Er versuchte, die fremden Gedankenimpulse abzuwehren und etwas dagegen zu tun. Es dauerte eine
Weile, bis er in den Mentalimpulsen eine telepathische Botschaft erkannte.
    »John Marshall vom Mutantenkorps«, klang es in seinem Bewußtsein auf.
    Tiff vergaß, wo er sich befand. Plötzlich war alles anders geworden. Die von familiären
Eindrücken überschattete Umgebung wurde bedeutungslos. Nun begann der rätselhafte Einsatz. Er
lauschte angestrengt.
    Marshalls Mentalstimme meldete sich erneut. »Ihr Stichwort lautet ›Himmelstor‹. Nehmen Sie
sich sofort ein Lufttaxi und lassen Sie sich vor dem GCC-Hochhaus absetzen. Vorsicht, Sie werden
von einigen Unbekannten beobachtet. Ich bleibe in Ihrer Nähe. Sie dürfen sich nicht
verabschieden. Hinterlassen Sie einige Zeilen und gehen Sie durch den Garten. Passen Sie auf.
Ende.«
    Der geistige Druck verschwand. Tifflors Hirn wurde wieder frei. Aufatmend kritzelte er einige
Zeilen auf ein Stück Papier.
    Der Weg durch den weiten Park war ihm bekannt. Es gab keine Ecke, die er früher nicht oftmals
inspiziert hätte.
    Dicht vor dem schmiedeeisernen Nebentor erhielt er die nächste Nachricht.
    »Marshall hier. Ich schwebe mit einem Gravogleiter über dem Grundstück. Gehen Sie bitte gleich
auf die Straße und rufen Sie das Lufttaxi an.«
    »Gefahr?« dachte Tiff angestrengt.
    Die Antwort kam zögernd. »Ich bin nicht sicher. Die Eindrücke verwischen sich. Es sind zu
viele Leute im Haus.«
    Tiff entsicherte seine Dienstwaffe. Das Tor wurde nicht oft benutzt. Als er dabei war, die
Riegel aus den Fassungen zu ziehen, vernahm er den harten Warnimpuls des unsichtbaren
Telepathen.
    Hinter den uralten Eichen des Parks tauchten die schattenhaften Umrisse zweier Gestalten auf.
Die Gesichter waren nicht erkennbar.
    Er hörte sich selbst schreien. Trotz seiner klaren Befehle hatte er es nicht über sich bringen
können, ohne vorangegangenen Warnruf das Feuer zu eröffnen.
    »Schießen Sie!« dröhnte es in seinem Hirn. Marshall schien von Panik erfüllt zu sein.
    Tifflor sprang mit gezogener Waffe hinter den mächtigen Steinpfeiler der Toreinfahrt. Er
vernahm ein helles Pfeifen, dem ein dumpfer Ton folgte.
    Aus einer zerborstenen Plastikhülle stiegen Dämpfe auf. Bläulich fluoreszierend, verdrängten
sie die tiefe Dunkelheit unter den alten Bäumen des Parks. Weiter vorn stieß jemand einen Ruf
aus.
    Es war der Augenblick, in dem zwei vermummte Gesichter im Lichtschein erschienen. Tiffs
nächster Atemzug brachte ihn einer Ohnmacht nahe. Giftgas! schoß es ihm durch den
Kopf.
    Während es vor seinen Augen zu wallen begann, drückte er mit letzter Kraft den Feuerknopf
nieder.
    Ein Glutstrom kam aus dem Feldlauf der Waffe. Breit ausfächernd, erfaßte er die beiden
Gestalten und griff anschließend auf den Baumbestand des Parks

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