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Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon

Titel: Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vergangenen dreizehn Jahren der prägnanteste Zug ihres
Charakters gewesen war, hatte Rhodan oft darüber hinweggetäuscht, daß er die Arkonidin liebte.
Jetzt aber wurde es ihm mit drängender Deutlichkeit bewußt.
    Die Leitung der rein technischen Vorbereitungen lag in Reginald Bulls Händen. Bull besorgte
sie mit dem unermüdlichen Eifer des Mannes, der das nächste große Abenteuer nicht schnell genug
erleben kann.
    Bull besorgte den Umbau eines der beiden Fiktivtransmitter – der gewichtigsten
Waffe – aus der STARDUST II in die GANYMED: Er überzeugte sich davon, daß der
Strukturkompensator, ein Gerät, das sich an Bord befand, als die GANYMED erbeutet wurde, wirklich
hielt, was er versprach. Durch ein Schirmfeld absorbierte er die Erschütterungen des
Raum-Zeit-Gefüges, die die Transition des Schiffes verursachte. Niemand würde die GANYMED anhand
der Strukturerschütterungen orten können, solange sich der Kompensator in Betrieb befand.
    Bull besorgte die Einschleusung der 27 dreisitzigen Zerstörer in den frisch aufgesetzten Bug
des Riesenschiffs und die Verladung der beiden Fernaufklärer vom Typ Gazelle, flacher,
diskusförmiger Boote mit ellipsoidem Querschnitt, dreißig Meter lang und achtzehn Meter
breit.
    Oberst Freyt, nominell Kommandant der GANYMED, überwachte die Einschleusung der tausend Mann
Besatzung und sorgte dafür, daß jedermann sich zurechtfand und wußte, wo sein Posten war.
    Die Vorbereitungen zum Start nahmen eine Woche in Anspruch, Angesichts der Größe und
Gewichtigkeit des Unternehmens war das eine knappe Zeit. Aber Rhodan war gezwungen, einen
Kompromiß zu schließen zwischen der zur Eile treibenden Bedrohung der Erde durch die Springer und
der Umsicht, mit der der Verantwortliche ein Unternehmen wie dieses vorbereiten sollte.
    Der Starttermin wurde eingehalten. Trotz der Kürze der Vorbereitungszeit ergab eine allgemeine
Funktionskontrolle fünf Stunden vor dem Start, daß alles an Bord des Schiffes in Ordnung und
einsatzbereit war.
    Arkon lag inmitten des Kugelsternhaufens M-13, rund 34.000 Lichtjahre von der Erde
entfernt.
    Die GANYMED war nicht in der Lage, diese gewaltige Entfernung mit einem einzigen Hypersprung
zu überbrücken. Rhodan setzte insgesamt fünf Sprünge an, von denen der letzte an der Peripherie
des Kugelsternhaufens enden sollte. Die ersten vier Sprünge würden unter dem Ortungsschutz des
Strukturkompensators verlaufen, der fünfte nicht mehr. Niemand in Arkon sollte den Eindruck
haben, ein Feind versuche sich ans Zentrum des Großen Imperiums anzuschleichen. Der letzte Sprung sollte angemessen werden.
    Vier Transitionen verliefen ohne Zwischenfall. Die Abstände, die einen Transitionsendpunkt vom
anderen trennten, waren gleich bemessen. Jeder Sprung legte 6.800 Lichtjahre mehr zwischen die
GANYMED und die Erde. Nach Erdzeit und Terrania-Länge war es 22.15 Uhr am 10. Mai 1984, als die
GANYMED zur letzten Transition ansetzte. Rhodan befahl Alarmbereitschaft für das Schiff. Der
Schmerz verebbte.
    Das schrille Pfeifen der Warner riß die Leute ins Bewußtsein zurück. Ein Schrei stieg
auf – niemand wußte, wer geschrien hatte. Ein Schrei der Bewunderung.
    »Die Bildschirme! Seht doch!«
    Der große Panoramaschirm erfaßte den ganzen Raumwinkel. Dort, wohin die Längsachse des
Schiffes zeigte, ballte sich gleißende Helligkeit. Ein Teppich aus Licht, in dem die einzelnen
Strahlquellen nicht mehr voneinander zu unterscheiden waren. Eine Wolke von Sternen, gewaltig
groß und herrlicher, als je eines Menschen Auge Sterne gesehen hatte.
    M-13.
    Kernstück des Großen Imperiums, mit Hunderttausenden von Sonnen das Herz des Imperiums
schützend: Arkon.
    Leer und öde wirkten dagegen die anderen Sektionen der Schirme. Die übliche Sterndichte der
Galaxis verblaßte und wirkte finster gegen die Helligkeit des Sternhaufens.
    Minuten verstrichen. Die Menschen nahmen sich Zeit, das Wunder zu bestaunen. Sie hatten fast
vergessen, weshalb sie hierhergekommen waren.
    Bis ein hartes Knacken zwischen die Stille fuhr und aus dem Telekom eine krächzende Stimme
sagte: »Da ist etwas nicht in Ordnung!«
    Perry Rhodan reagierte sofort. Vergessen war das Wunder auf den Bildschirmen. » Was ist
nicht in Ordnung?«
    »Die Hyperkomempfänger sprechen dauernd an. Wir haben, mit Verlaub zu sagen, einen ganzen
Wellensalat in den Geräten.«
    »Peilung?«
    »Keine. Intensitätspeilung ist nicht möglich, weil die Sendungen sich überlagern.

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