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Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon

Titel: Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sekundenanzeiger. Das Mikrophon der Bordsprechanlage
hing vor seinen Lippen.
    »Achtung, an alle«, dröhnte es aus den allerorts angebrachten Lautsprechern. »Abschuß erfolgt
in fünfundvierzig Sekunden. Wenn alles klappt, kommen wir in den obersten Luftschichten von Arkon
eins aus dem Hyperraum heraus. Eine Ortung während der Transition ist nicht zu befürchten.
Bereiten Sie sich darauf vor, daß während des Landemanövers eventuell einige Gravos durch den
Absorber kommen. Wir müssen schnell nach unten. Denken Sie bitte daran. Ende.«
    Ein dumpfes Heulen klang auf. Die separate Kraftstation des Transmitters hatte eingesetzt. Was
in dem Gerät geschah, hätte noch nicht einmal Rhodan genau sagen können. Es war eine Technik, die
weit jenseits des menschlichen Begriffsvermögens lag.
    Bull hatte mitgezählt. Das Wort Null konnte er nicht mehr aussprechen, da eine ungeheure
Gewalt über die Menschen herfiel. Sie spürten nur noch das Ziehen einer beginnenden
Entmaterialisierung.
    Auf den Bildschirmen der Bordbeobachtung entstand an der Stelle der eben noch gut erkennbaren
G-1 eine fluoreszierende Energiespirale, die im nächsten Augenblick spurlos verschwunden war.
    Die donnernden Triebwerke der GANYMED stotterten in den Leerlauf hinab. Draußen, in den
automatischen Schaltstationen des Raumhafens von Naatral, gewann man den Eindruck, als hätte sich
der Kommandant erneut und völlig sinnloserweise bemüht, den magnetischen Sog der Fesselfelder zu
überwinden.
    Der Leitende Ingenieur ließ die Reaktoren auslaufen. Die Gazelle war und blieb
verschwunden.
    »Wenn das gelingt, schlafe ich demnächst auf einem Nagelbrett«, sagte Oberst Freyt
fassungslos. »Sind sie wirklich fort? Mitsamt der Riesenkiste?«
    Er sah sich verstört um. Ja, die kleine Gazelle war so spurlos verschwunden, als hätte sie
niemals in dem Abschußhangar gelegen.
    »Okay«, knirschte Freyt aufgewühlt. »Klar Schiff zum Gefecht. Wenn sie überhaupt noch einmal
zurückkommen, dann erhalten wir auch unser Zeichen. Fertigmachen zum Alarmstart!«
    Die Rückkehr in die körperliche Verstofflichung geschah schneller und abrupter als
bei einer normalen Raumschiffstransition. Es war so, als wäre überhaupt nichts geschehen. Das
kurze, schmerzhafte Ziehen in der Nackengegend war nicht mehr als ein nachklingender
Nervenreflex.
    Julian Tifflor vernahm in seinem Helmlautsprecher das keuchende Atmen wiedererwachter Männer.
Niemand schrie, niemand stöhnte, doch alle sahen sie das grellweiße Flammen auf den Bildschirmen
der G-1.
    Tiffs Hand ruckte nach vorn. Der Stufenschalter des Prallschirm-Projektors war aber bereits
auf der Höchstwert-Marke eingerastet. Dies waren Dinge, die man noch vor dem Abschuß beachtet
hatte.
    Das aufgewühlte Medium ›Luft‹ umtobte die in rasender Fahrt abstürzende Gazelle. Weit unter
dem Boot, aber schon klar erkennbar, erstreckten sich die Landschaften eines Planeten, den man
bisher nur vom Hörensagen gekannt hatte.
    »Die Kristallwelt«, kam Crests Stimme durch den Lärm der laufenden Stromaggregate. »Wir sind
über dem Äquatorialkontinent. Überfliegen Sie das sichelförmige Meer und landen Sie irgendwo in
den Schluchten des auftauchenden Küstengebirges.«
    Es war erstaunlich, mit welcher Sachlichkeit der Arkonide seine Heimkehr begrüßte.
    Aus den vorderen Umlenkdüsen des Kleinraumschiffs zuckten violette Impulsbündel. Innerhalb von
zwei Sekunden wurde die G-1 abgebremst, womit sie den übermächtig werdenden Schwereeinflüssen des
Planeten unterlag.
    »Wenn sie uns jetzt orten, geht für uns die Welt unter«, versprach Bully tonlos. »Das muß man
doch sehen. Wir leuchten heller als ein Meteor.«
    »Wir sind über der Tagesseite«, fiel Rhodan ein. »Ruhe an Bord. Tiff, gehen Sie auf
Normalfahrt und tun Sie ganz so, als wären Sie hier zu Hause. Höhe fünftausend Meter, keinen
mehr. Fünffach überschallschnell. Vornehme Arkoniden fliegen nicht rascher, wenn sie sich ihre
Welt von oben betrachten wollen.«
    »Hier muß es doch Ortungsstationen geben«, betonte Bully nochmals.
    »Sicher, aber die sind für uns nicht mehr zuständig. Da wir bereits innerhalb der Lufthülle
sind, dürften wir für die automatischen Peiler kaum noch interessant sein. Robotstationen handeln
auf Grund ihrer Programmierungen. Demnach ist für sie ein jeder Körper ungefährlich, wenn er sich
in erlaubten Höhen bewegt. Wären wir im Normalflug aus dem Raum gekommen, hätte es jetzt schon

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