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Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon

Titel: Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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geknallt.«
    Rhodan verstummte. Er wußte sehr genau, was er auf Arkon I zu erwarten hatte. Ausgeschlossen,
daß sich jemand oder etwas über das Luftfahrzeug wundern konnte, auch wenn es noch so unverhofft
aufgetaucht war.
    Die Dreier-Planeten mit dem Sammelnamen Arkon verfügten über einen äußeren und inneren
Festungsgürtel. Dabei wurde der Außenring von etwa 5.000 riesenhaften, plattformartigen Raumforts
gebildet, deren unheimliche Feuerkraft die GANYMED bereits zu fühlen bekommen hatte.
    Der innere Abwehrbereich war identisch mit den Planeten 5, 6, 7 und 8, die bei der
augenblicklichen Einflugsperre nach Arkon selbst auch als Umschlaghäfen für den intergalaktischen
Handel dienten.
    Demnach war es von dem Robotgehirn auf Arkon III folgerichtig ›gedacht‹, wenn es Luftfahrzeuge
innerhalb der Arkon-Atmosphäre als unwesentlich ansah.
    Genau das waren die Überlegungen gewesen, die Rhodan in letzter Konsequenz zu dem Unternehmen
verführt hatten.
    Tifflor hatte die Eintauchfahrt der Gazelle endgültig abgedrosselt. In aerodynamischem Flug
glitt sie über die Küste des kleinen Meeres hinweg.
    Es wurde still an Bord des Fernaufklärers. Die Bildschirme bannten die Blicke der Männer.
Sogar im Laderaum war es ruhig geworden.
    Der eingeschlagene Kurs folgte der südlichen Meeresküste. Wohin sie auch sahen – nirgends
waren Städte oder größere Siedlungen zu sehen.
    Das Gelände glich einer gigantischen Parklandschaft. Hier waren schöpferisch begabte Künstler
und offenbar Verrückte tätig gewesen, die die ehemalige Wildnis verwandelt hatten.
    Rhodan begann erstmals zu seufzen, als ein mehr als vier Kilometer breiter Flußlauf
auftauchte. Dicht vor der Mündung stiegen die gewaltigen Wassermassen entgegen allen
Naturgesetzen elegant in den wolkenlosen Himmel empor. Sie folgten einer steilen Parabel, wodurch
sie einen riesenhaften ›Torbogen‹ aus wirbelnden, gischtenden Fluten bildeten, deren
milliardenfältige Lichtreflexionen in irrlichternder Pracht die Bildschirme überfluteten.
    »Den Wasserbogen mehrmals umkreisen!« rief Thora hastig. »Schnell, beeilen Sie sich, Tiff!
Kein Arkonide versäumt es, während eines Spazierflugs das Tor der Zoltral gebührend zu
bewundern.«
    Reginald Bull fluchte heftig. Rhodan wischte sich wortlos über die schweißbedeckte Stirn.
Tifflor leitete mit einem entsagungsvollen Blick die Kurve ein und ging mit der Fahrt
herunter.
    »Die Form der Gazelle wird auffallen«, beschwerte sich Marshall. »Thora, handeln Sie auch
richtig?«
    »Niemals wird die Flugscheibe auffallen. Man wird sie bestenfalls als neue, ideenreiche
Konstruktion bewundern. Niemand regt sich darüber auf. Sie kennen Arkon nicht, John.«
    Das Tor aus einer vier Kilometer breiten Wasserflut war mehr als dreitausend Meter hoch.
Direkt unter ihm erhob sich ein Trichterpalast mit traumhaft schönen Innengärten und einer
schwebenden Aussichtsplattform, die im Moment des Näherkommens anscheinend schwerelos aus dem von
dem trichterförmig umschlossenen Innenhof nach oben glitt.
    Niemand unterzog sich der Mühe, den langsam gewordenen Fernaufklärer gebührend zu
begrüßen.
    Tiff riskierte es, unter dem Wasserbogen hindurchzutauchen. Auch Rhodan zog instinktiv den
Kopf ein, als das blendende Licht der weißen Arkon-Sonne plötzlich gespalten und in
tausendfältigen Farbreflexen abgestrahlt wurde.
    Thora war still geworden. Stumm sah sie nach unten, bis sie gebrochen sagte: »Meine Heimat,
Perry. Dort bin ich aufgewachsen. Dies ist der Stammsitz der Zoltral.«
    Rhodan hatte es bereits vermutet, nachdem sie ihre Dynastie schon vorher mit dem technischen
Wunderwerk verknüpft hatte.
    Tifflor zog die Maschine bereits wieder nach oben, als Rhodan ablenkend einwarf: »Ich nehme
an, dieser Wasserbogen wird von einem Antigravitationsfeld erzeugt.«
    »Wenn das Feld zusammenbricht, ersaufen die Leute in dem Trichterhaus wie die Ratten«, sagte
Bully in treffender, jedoch unschöner Konsequenz.
    »Barbar«, sagte Thora mit einem wiederkehrenden Lächeln. »Können Sie nicht verstehen, daß eine
kulturell hochstehende Zivilisation nach immer neuen Schönheiten sucht? Das auf der Erde noch
gültige Gesetz der Vereinheitlichung und Stilisierung wurde bei uns vor achttausend Jahren
abgeschrieben. Man will um nichts in der Welt in ein Schema gepreßt werden, was vordringlich für
die privaten Wohnsitze zutrifft. So wird es niemals geschehen, daß dieses einmalige Wassertor der

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