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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wurde schließlich von den Wänden der dünnen Luft
mitgeteilt, die den viereckigen Saal erfüllte.
    Das Geräusch war ein monotones Summen in verschiedenen Tonlagen.
    Irgendwo dort hinter der Wand arbeitete ein mächtiges Aggregat. Vielleicht die Luftversorgung
des Stützpunkts, vielleicht die Energiebereitung oder die Positronik, die die Abwehrmaßnahmen
steuerte?
    »Wir sollten hier in dieser Ecke eine Tür finden«, sagte Tiff voller Spannung. »Es muß eine geben!«
    Sie gingen ein paarmal dicht vor der Wand auf und ab, und es war wiederum O'Keefe vorbehalten,
die richtige Position zu finden, so daß ein Stück der Wand plötzlich zur Seite glitt und einen
schmalen Gang freigab, der schräg von dem Saal aus in den Felsen hineinführte.
    Das Summen wurde um einige Grade lauter, als sich die Tür öffnete. O'Keefe zögerte und wies
mit stummer Geste in den Gang hinein.
    Tiff nickte. »Nur zu!«
    Sie marschierten hinein, und die Tür schloß sich hinter ihnen automatisch. Der Gang schien im
Vergleich zu den anderen recht kurz zu sein. Von vorn her gleißte eine blendende Lichtfülle, die
aus einem größeren Raum zu kommen schien, aber keine Konturen erkennen ließ.
    Tiff drängte nach vorn. Er war plötzlich sicher, daß sie einen Teil des Rätsels gelöst haben
würden, wenn sie in den Raum dort vorn hineinschauten.
    Später hatte er keine allzu deutliche Erinnerung mehr daran, was dann eigentlich kam, und auch
bei den beiden Sergeanten setzte das Gedächtnis aus. Tiff sah noch, wie die Wände des Ganges zur
Seite wichen und sich zu einem kreisrunden Raum von erheblichem Durchmesser öffneten. Er sah, daß
der Raum vollgepfropft war mit einer Menge von Geräten, deren Zweck er nicht kannte, und daß die
auffallendsten von ihnen eine Serie von Hohlspiegel waren, die in unerträglicher Helligkeit
glänzten.
    Dann war er vollends aus dem Gang heraus, und von irgendwoher traf ihn ein mörderischer
Schlag, der ihm das Bewußtsein augenblicklich raubte.

18.
    Perry Rhodan gestand sich ein, daß er noch selten unangenehmere Stunden verbracht
hatte als diese. Nach wie vor war er seiner Sache sicher, daß es Leutnant Tifflor und zwei
weiteren Männern gelungen war, der allgemeinen Euphorie zu entrinnen, und daß sie der Spur des
Feindes weiter folgten.
    Aber der Zustand der Nachrichtenlosigkeit zerrte an den Nerven.
    Stunden verstrichen und reihten sich zu Tagen.
    Aber von Tifflor kam keine Nachricht.
    Rhodan begann damit zu rechnen, daß Tiff und seine beiden Männer dem Feind in die Hände
gefallen waren. Unter diesen Umständen würde die TITAN eingreifen müssen. Eingreifen wo und gegen
wen, davon hatte allerdings niemand eine Ahnung.
    Während Rhodan grübelnd in der Zentrale der TITAN saß, kam plötzlich ein Funkspruch herein.
Was der Empfänger von sich gab, war zwar vorerst noch nichts, womit man etwas hätte anfangen
können, aber Rhodan gab die Hoffnung nicht auf.
    Und er hatte recht. Das unartikulierte Gestammel formte sich zu Worten. Rhodan kannte die
Stimme nicht, die da sprach – Tifflors war es nicht –, aber sie sprach Englisch, und
das beseitigte die meisten Zweifel, die Rhodan gehabt hatte.
    »… Talkessel – Eingang in nordöstlicher Wand – unterirdische Anlage –
Vorsicht vor Robot-Fliegen – fünf Zentimeter lang, etwa wie Libelle – tragen
Argonin – Netze bereithalten, engmaschig …«
    Diese Meldung schien die Kraft des Sprechenden erschöpft zu haben. Eine Zeitlang kam nichts
als das übliche Rauschen aus dem Empfänger.
    Dann meldete sich die Stimme von neuem und wiederholte, was sie schon gesagt hatte. Rhodan
erkannte, daß er nicht mehr erfahren würde, und gab dem technischen Stab die nötigen Befehle.
    Rund tausend Mann brauchbare Besatzung hatte die TITAN an Bord. Fünfhundert davon befahl
Rhodan zu dem bevorstehenden Großeinsatz. Die Zurückbleibenden reichten aus, um die
Schiffsgeschütze im Fall eines Angriffs zu bedienen.
    Die GANYMED, die immer noch auf einer Umlaufbahn Honur wachsam umrundete, wurde in
Alarmzustand versetzt. Oberst Freyt wurde darauf hingewiesen, daß eine Landung des Schiffes von
nun an in jedem Augenblick notwendig sein könne.
    Die Vorbereitungen zum großen Schlag gegen den Feind wurden in aller Eile getroffen. Die
wichtigsten Dinge hatte Rhodan, ohne daß jemand ahnte, wozu sie gut seien, ohnehin schon längst
zuvor erledigen lassen.
    Nun mußten nur noch in aller Eile die Netze hergestellt werden, aber das

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