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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zu – denken, wir sind alle lahm. Ich kann – Ihr Gesicht sehen, Sir. Soll ich –
Spiegel dort oben entzweischießen? Wenn ja, machen Sie zweimal hintereinander die Augen zu. Oder
können Sie die Augen auch nicht …«
    O'Keefe, alte Hundeschnauze, dachte Tiff begeistert. Dann schloß er die Augen zweimal
hintereinander.
    »… ist gut«, stöhnte O'Keefe. »Hab' verstanden.«
    Tiff hörte eine Serie von Geräuschen. Er glaubte zu hören, wie O'Keefe sich auf die Seite
drehte und wie er langsam seinen Arm nach etwas ausstreckte, was ein ganzes Stück weit von ihm
entfernt zu liegen schien. Er stöhnte ununterbrochen und murmelte zornige Flüche vor sich hin.
Und dann: »… uuuh-oooh – ich hab's. Jetzt gleich – S-sir – warten
Sie …«
    Ganz rechts in Tiffs eingeengtem Gesichtsfeld tauchte die vordere Spitze eines
Thermostrahlerlaufs auf. Tiff kniff die Augen zusammen, O'Keefe stöhnte noch einmal, als ob es
ihm Anstrengung bereitete, den Auslöser zu drücken. Dann schoß er.
    Blendende Helligkeit fraß die drei Hohlspiegel von einer Sekunde zur anderen. Flüssiges,
dampfendes Metall tropfte von der Decke und versprühte auf dem Boden.
    In Tiffs Raumanzug schaltete sich die Klimaanlage klickend ein. Tiff spürte, wie der Druck von
ihm abfiel, als die Spiegel verschwanden, aber als er versuchte, sich zu bewegen, gelang es ihm
immer noch nicht.
    O'Keefe kannte seine Sorgen.
    »Glauben Sie nicht …«, ächzte er, »daß jetzt alles gleich wieder gut ist. Es dauert eine
Weile …«
    Er kam von selbst auf die Idee, daß man als nächstes die TITAN informieren mußte. Tiff war
glücklich, als er ächzend und jammernd zu dem Sendeaggregat hinüberkroch, es in Betrieb setzte
und einen kaum artikulierten Spruch durchgab.
    Dann kam O'Keefe zurück und legte sich, wie er berichtete, in die Kuhle, auf die einer der
drei Spiegel gerichtet gewesen war.
    Tiff wußte, was nun kommen würde, deshalb versuchte er, das Seinige dazu zu tun, daß die
Nerven ihre Aktionsfähigkeit zurückerhielten.
    Er konzentrierte sich ein paar Minuten lang auf das Bewegen des rechten Armes, dann ließ er
die ganze aufgestaute Gehirnenergie explosionsartig in den einen Befehl fließen: Rechten Arm
beugen!
    Und der Arm bewegte sich. Zwar nicht so, wie Tiff es gewünscht hatte, aber er bewegte
sich.
    Tiff ließ nicht nach. Nach einer Weile konnte er den rechten Arm so bewegen, wie er wollte.
Mit dem linken Arm kam er schneller zurecht. Dann trainierte er die Beine und schließlich Mund,
Zunge und Stimmbänder.
    Anderthalb Stunden, nachdem er erwacht war, konnte er das erste Wort sagen. Es hieß:
»Gut …«
    Und er meinte O'Keefe damit.
    Dann stand er auf. Das Bewegen machte ihm Schmerzen, und wenn seine Stimmbänder besser in
Ordnung gewesen wären, hätte er geschrien. An Halligans reglosem Körper vorbei torkelte er
dorthin, wo die ›Götter‹ die Waffen ihrer Gefangenen deponiert hatten – offenbar fest davon
überzeugt, daß diese sie niemals mehr würden benutzen können – und nahm seinen Desintegrator
auf.
    Die Anstrengung war so groß, daß er sich hinsetzen mußte, als er die Waffe im Arm hatte.
    Es wunderte ihn, daß die ›Götter‹ sich nicht rührten. Sie mußten bemerkt haben, daß die drei
Hohlspiegel ausgefallen waren. Warum taten sie nichts, um sich ihrer Gefangenen von neuem zu
versichern?
    Ein Teil der Antwort war gewiß, daß der Gegner die lange Nachwirkung der Schockbeeinflussung
kannte und er deshalb keine Eile zeigte.
    Den anderen Teil der Antwort konnte Tiff nicht kennen. Die ›Götter‹ zerbrachen sich im
Augenblick den Kopf über einen anderen Eindringling, der ihnen weitaus mehr Sorge machte als die
drei Gefangenen, weil er sehr zielstrebig, rasch und mit einem Optimum an Ausrüstung gegen den
Stützpunkt vorging.
    Perry Rhodan mit seinen fünfhundert Mann.
    Die Anfertigung der Netze hatte anderthalb Stunden gedauert und um den Talkessel
mit Shifts zu erreichen, brauchte Rhodan nochmals zwei Stunden.
    Die Argonin-Vergifteten aus dem Kessel zu entfernen und auf den Weg zur TITAN zu bringen, nahm
eine halbe Stunde in Anspruch.
    Den verborgenen Zugang zum unterirdischen Stützpunkt zu finden, dauerte nur zehn Minuten.
Rhodan ließ die Felswände des Kessels mit Desintegratoren abrasieren. Was übrigblieb, war eine um
zwanzig Meter weiter zurückliegende Wand und das dunkle Loch eines schräg in die Felsen führenden
Stollens.
    Im selben Augenblick griffen die

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