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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war kein Problem.
    Tiff erwachte vom monotonen Klang einer Stimme, die zu ihm sprach.
    Sprach?
    Im Halbdunkel des zurückkehrenden Bewußtseins versuchte er, die Sprache zu erkennen. Er
erkannte sie nicht, trotzdem verstand er die Worte.
    Er schlug die Augen auf und sah Dämmerlicht um sich her. Er versuchte, den Kopf zu bewegen und
sich umzusehen, aber der Kopf bewegte sich nicht. Er bemühte sich, den Arm zu heben oder das Bein
zur Seite zu setzen, aber nichts davon gelang ihm.
    Er war gefangen. Gefangen durch eine Methode, die sein Gehirn paralysierte.
    Trotzdem verstand er die Stimme.
    »… glaubtet ihr, den Göttern trotzen zu können. Ihr wißt nicht, was für arme Würmer ihr
gegen die gewaltigen Götter seid. Sie verfolgten euren Weg und nahmen euch gefangen, als sie es
für richtig hielten. Hier werdet ihr bleiben und den Rest eures Lebens als Diener der Götter
verbringen.«
    Die Stimme schwieg. Je deutlicher Tiffs klarer Verstand zurückkehrte, desto mehr war er davon
überzeugt, daß er nicht in Wirklichkeit eine Stimme hörte, sondern sein Gehirn eine
Telepathie-Sendung aufgefangen hatte.
    Deswegen konnte er die Sprache nicht erkennen. Es waren keine Worte, sondern Gedankenimpulse,
die frei waren von jeder Einengung durch die gesprochene Sprache.
    Tiff versuchte sich zu erinnern. Da war der kurze, schräge Gang gewesen, der Raum voller
Instrumente, die Serie der Hohlspiegel – und dann der fürchterliche Schlag.
    Tiff erinnerte sich, daß er einen ähnlichen, wenn auch nicht so heftigen Schlag damals
verspürt hatte, als er in der Nacht im Talkessel den Honos folgte und sie kurz vor der Talwand
noch einholte.
    Was war es? Eine Lähmungswaffe?
    Einem Gegner, der ein so seltsames Gift wie das Argonin produzierte, war zuzutrauen, daß er
Nervenwaffen besaß.
    Daher also die Lähmung, registrierte Tiff. Alles, was ich bewegen kann, sind die
Augenlider.
    Er untersuchte den Raum, in dem er sich befand – das heißt: den Ausschnitt, den er von
seinem Platz aus sehen konnte. Das war ziemlich wenig, aber Tiff stellte fest, daß er in einer
kleinen niedrigen Kammer lag. Wie weit sie sich hinter ihm noch fortsetzte, entzog sich seinem
Blick. Tiff sah weiterhin – und das erschreckte ihn sehr – drei schimmernde
Hohlspiegel, die dort hingen, wo die Wand der Kammer an die Decke stieß, und zwar genau vor ihm.
Die Spiegel waren so geneigt, daß einer davon Tiff genau ins Gesicht leuchtete.
    Es dauerte eine Weile, bis Tiff verstand, was das bedeutete: Der einmalige Schock, den die
Strahlung der großen Hohlspiegel in jenem kreisrunden Raum erzeugt hatte, reichte nicht aus. Um
ihrer Gefangenen sicher zu sein, mußten die ›Götter‹ sie dauernd unter Beeinflussung halten.
    Die Spiegel dort oben zertrümmern, dachte Tiff, und alles ist wieder in Ordnung.
    Aber er konnte nicht einmal den Kopf bewegen, geschweige denn aufstehen, um seinen Gedanken in
die Tat umzusetzen.
    Drei Spiegel, dachte Tiff, das heißt …
    Instinktiv versuchte er, den Kopf ein zweites Mal zu bewegen. Aber es gelang ihm ebenso wenig
wie zuvor.
    Halligan und O'Keefe mußten in der Nähe sein, sonst hätten die drei Hohlspiegel keinen Sinn.
Oder gab es mehr solche Räume, und die ›Götter‹ hatten die Gefangenen einzeln untergebracht?
    Tiff zerbrach sich den Kopf darüber, und schließlich beantwortete sich die Frage auf höchst
merkwürdige Art und Weise. Im Empfänger seines Raumhelms hörte Tiff ein Geräusch, das sich wie
das Raspeln einer Säge ausnahm. Dahinter kam ein scharfes, zischendes Pfeifen.
    Und dann sagte jemand, unbeholfen und langsam: »S-s-s-sir …«
    Tiff wollte antworten, aber Zunge, Kiefer und Stimmbänder gehorchten ihm ebenso wenig wie die
anderen Muskeln. Er blieb stumm.
    »S-s-sir?« fragte es zum zweitenmal, diesmal schon ein wenig flüssiger.
    Es war O'Keefes Stimme, kein Zweifel.
    Seltsamerweise schien O'Keefe die Lage zu kennen, in der Tiff sich befand. Er sagte:
»S-sir – weiß, wie es – Ihnen geht. B-bin ein bißchen – besser dran. Habe im
letzten Augenblick noch auf die verdammten – Spiegel geschossen – keinen so schweren
Schock gekriegt. Kann mich noch bewegen.«
    Braver O'Keefe, dachte Tiff. Wenn er sich bewegen kann, warum steht er nicht auf und macht die
Spiegel kaputt?
    O'Keefes Gerede wurde flüssiger, je länger er sprach. »Die verdammten – Götter haben uns
hier eingesperrt. Waffen, Sender – noch alles da. Sie – trauen uns nichts mehr

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