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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ingenieure in den
Energiezentralen dankten ihrem Herrgott, daß sie nicht in diese Hochdruck-Giftküche
hinausgeschickt wurden.
    Die Männer der Bodenkommandos überprüften wieder und wieder die einwandfrei funktionierenden
Mikrogeneratoren ihrer Arkoniden-Anzüge. Die Wissenschaftler dachten darüber nach, was beim
Ausfall der Körper-Schutzschirme mit einem Menschen geschehen müsse. Eigentlich brauchten sie
nicht darüber nachzudenken. Sie wußten sehr genau, was Druck, Schwerkraft und Giftgase bewirken
mußten.
    Im Interesse einer uneingeschränkten Bewegungsfreiheit war es unmöglich, unter den
arkonidischen Einsatzanzügen noch schwere, ungefüge Raumpanzer für Sonderunternehmen zu tragen.
Außerdem hätten diese unförmigen Rüstungen auch nur die giftigen Gase und den hohen Druck
abwehren können. Gegen eine Schwerkraft von 2,8 Gravos halfen sie auch nicht.
    »Eine Frühlingsnacht in der mexikanischen Sonora wäre mir lieber«, sagte jemand tonlos.
    Draußen tobte ein Orkan. Die Windgeschwindigkeit wurde mit 480 km/h gemessen.

22.
    »Wie verhalten sie sich?« fragte Crest.
    ›Sie‹, das waren die Geschöpfe, die kurz nach der Landung aufgetaucht waren. Zu Tausenden,
wahrscheinlich aber zu Zehntausenden, umlagerten sie in respektvollem Abstand das gelandete
Schlachtschiff.
    Sie waren viel größer, als man sie in der Erinnerung hatte. Etwa 2,5 Meter hoch, mehr als 1,5
Meter breit, lasteten sie in ihrer glockenförmigen Quallengestalt auf dem Boden. Oben schoben
sich runde Köpfe mit weit hervortretenden Knopfaugen aus dem farblosen Schwammkörper, dessen
Elastizität unverhoffte Orkanböen unter starken Verformungs- und Abflachungserscheinungen
absorbierte.
    Sie waren von der Natur so eingerichtet, daß sie den heftigen Winden immer die Schmalseite
zudrehen konnten, gleichgültig, wie sie nun auf dem Grund kauerten.
    Mehr als ein Kauern schien es nicht zu sein, und doch hatte man unglaublich rasche und flinke
Bewegungen beobachtet. Aus dem unteren Rand des aufgewölbten Quallenleibs ragten zahllose,
stummelartige Gehwerkzeuge hervor. Natürliche Greifmechanismen schienen die Mooffs nicht zu
haben. Wenigstens hatte man noch nie welche bemerken können.
    Gucky war kurz nach der Landung aus seiner Kurznarkose erwacht. Nun hockte der Mausbiber vor
den Bildschirmen und belauerte die Geistesimpulse der Nichtmenschlichen. Sie waren natürliche
Telepathen. Ein normales, menschenähnliches Sprechen wäre im Geräuschinferno der ewigen Orkane
auch kaum möglich gewesen. Die Natur hatte einen glänzenden Ausweg gefunden.
    Seit zehn Minuten trug jeder Mann der Besatzung einen arkonidischen Einsatzanzug, aber Rhodan
hatte den Ausschleusungsbefehl noch nicht gegeben. Er wartete auf etwas, was er als
selbstverständlich voraussetzte.
    Wenn jemand die Zentrale betrat, tat er es niemals allein. Nach dem telepathischen Überfall
hatte Rhodan die einzelnen Kommandos auf zumindest zehn Mann verstärkt. Jeder hatte jeden zu
beobachten, ob er sich auch normal benahm.
    So stand die TITAN auf ihren turmstarken Landebeinen inmitten einer weiten, von Schluchten
zerrissenen Ebene. Weit entfernt ragte ein flaches Gebirge in den wolkenverhangenen Himmel. Vom
Orkan gepeitschte Ammoniakkristalle zuckten in ununterbrochener Folge in den hochgespannten
Schutzschirm des Schiffes hinein. Es sah aus, als veranstalte ein Unsichtbarer ein gewaltiges
Feuerwerk.
    An der der Windrichtung zugekehrten Seite leuchtete und blitzte es ohne Unterlaß auf. Die
Kristalle verglühten unter Entwicklung hochgiftiger Dämpfe.
    Man hatte festgestellt, daß die TITAN einer der wenigen Raumer der Arkon-Flotte mit
kristallfeldintensivierter Hülle war. Man konnte also notfalls lange Zeit auf diesem Giftplaneten
bleiben, ohne daß die Hülle angegriffen wurde. Dies zeigte, daß die TITAN für expeditionsähnliche
Unternehmen konzipiert war.
    »Warum greifen sie nicht an? Warum nicht?« sagte Rhodan vor sich hin. Sein fragender Blick
streifte die führenden Offiziere des Riesenschiffs.
    Everson saß vor den Vergrößerungsschaltungen der Infra-Ortung. Die Körper der Mooffs
entwickelten ein hervorragendes Wärmeecho, obwohl sie in dieser unterkühlten Atmosphäre ebenfalls
lebenden Eisschränken gleichen mußten. Etwas Körperwärme besaßen sie aber doch. Die I-Erfassung
war besser als die rein optische Beobachtung, die immer wieder von stiebenden Materiewolken
getrübt wurde.
    »Taktik«, meinte Everson unruhig. »Sie

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