Bottini, Oliver - Louise Bonì 02
Oliver Bottini
Im Sommer
der Mörder
02.2009/V1.0
Sommer im Breisgau. Kirchzarten ist der friedlichste Ort der Welt. Bis eines Tages im Morgengrauen ein kleiner Holzschuppen in Flammen aufgeht – und urplötzlich ein Inferno losbricht. Verheerende Explosionen überraschen die Freiwillige Feuerwehr …
Die Idylle von Kirchzarten war trügerisch: Unter dem Schuppen hatten Unbekannte ein illegales Waffenlager angelegt. Hauptkommissarin Louise Bonì von der Freiburger Kripo steht vor einem verwirrenden Fall.
ISBN: 978-3-596-16638-1
Verlag: Fischer
Erscheinungsjahr: 2007
Dieses E-Book ist nicht zum Verkauf bestimmt!!!
Buch
Sommer im Breisgau. Kirchzarten ist der friedlichste Ort der Welt. Bis eines Tages im Morgengrauen ein kleiner Holzschuppen in Flammen aufgeht – und urplötzlich ein Inferno losbricht. Verheerende Explosionen überraschen die Freiwillige Feuerwehr und fordern ein Menschenleben. Die Idylle von Kirchzarten war trügerisch, denn unter dem Schuppen hatten Unbekannte ein illegales Waffenlager angelegt. Die Freiburger Hauptkommissarin Louise Bonì steht vor dem schwierigsten Fall ihrer Karriere. Erste Spuren führen zurück in das zerfallende Jugoslawien der Neunziger Jahre. Doch als ein kaltblütiger Mord geschieht, beginnt Louise zu begreifen, dass der Fall weit größere Dimensionen hat.
Oliver Bottini, der für seinen ersten Kriminalroman »Mord im Zeichen des Zen« den Deutschen Krimi Preis 2005 erhielt, hat einen hochaktuellen und brisanten Roman geschrieben, in dem es um Waffenschmuggel und internationalen Terrorismus geht.
Autor
Oliver Bottini, geb. 1965 in Nürnberg, studierte in München Neuere deutsche Literatur, Italianistik und Markt- und Werbepsychologie. Er praktiziert seit zehn Jahren Kung Fu und Qi Gong und lebt als Autor und freier Redakteur mit seiner Frau in München. Sein erster Roman »Mord im Zeichen des Zen«
(Bd. 16545) ist ebenfalls im Fischer Taschenbuch Verlag lieferbar. Für den zweiten Roman mit der Freiburger Kommissarin Louise Bonì, »Im Sommer der Mörder«, erhielt der Autor den Deutschen Krimi Preis 2007 (3. Platz) und wurde für den Friedrich-Glauser-Preis 2007 vorgeschlagen.
Für Chiara
Ohne ethisches Prinzip gibt es keine langfristige Politik.
ANDRE GLUCKSMANN
Ich sage Ihnen, es gibt noch so einige andere Geschichten …
SEYMOUR HERSH IN EINEM INTERVIEW MIT DER
SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG
PROLOG
ADAM BAUDY SAH DAS FEUER ERST, als sie den Ortsrand von Kirchzarten erreicht hatten. Ein schmaler Streifen Glut auf der Weide zwischen Straße und Wald, vereinzelte Flammen, die in der beginnenden Morgendämmerung träge aufflackerten. Das Feuer war im Begriff zu erlöschen, sie kamen zu spät.
Der Einsatzleitwagen vor ihm verlangsamte, bog in den Feldweg ein. Baudy folgte ihm. Auf der Brandfläche stürzte eine letzte Eckstütze um. Eine Funkenwolke flog hoch, ein Schwarm aus hektischen rötlichen Insekten, der Momente später im Dunkelgrau des Morgens erlosch. Von Riedingers kleinem Holzschuppen war nichts geblieben als Glut und Asche.
»Du kannst die Augen aufmachen, Schatz«, sagte Baudy und nahm das Handy aus der Halterung. Während er Martin Andersens Nummer wählte, dachte er, dass er sich schon nicht mehr erinnerte, wie der Schuppen ausgesehen hatte. Seit Jahrzehnten kam er täglich daran vorbei und hatte ihn nicht ein einziges Mal bewusst wahrgenommen. Er fragte sich, wie genau man schauen musste, um alles zu sehen, was es gab. Die wichtigen Dinge, die unwichtigen Dinge.
Die Mailbox sprang an, Baudy sagte: »Ruf zurück.«
»Das ist ja schon aus, das Feuer«, sagte Lina.
»Ja, zum Glück.«
Im Rückspiegel tauchten die Scheinwerfer des ersten Tanklöschfahrzeugs auf. Rechts und links holte das Blaulicht ein paar Meter Weide aus der Dämmerung. Baudy unterdrückte ein Gähnen. Zum ersten Mal an diesem Morgen spürte er die Müdigkeit. Wenn Lina bei ihm war, schlief er wenig. Er lag lange wach und dachte daran, dass sie bald wieder fort sein würde.
»Papa, war da ein Mensch drin?«, flüsterte Lina.
Baudy wandte sich halb um. Lina hatte sich im Kindersitz vorgebeugt, um das Feuer sehen zu können. Er lächelte beruhigend. »Nein.«
»Und ein Tier?«
»Auch nicht.«
»Vielleicht zwei oder drei Mäuse.«
»Die sind doch schnell, die bleiben nicht da, wo’s brennt. Die rennen weg, Schatz.«
Lina sah ihn an. »Und was war dann da drin?«
»Nur ein bisschen Heu.«
Baudy blickte auf die Uhr. Viertel nach fünf. Vor fünfzehn Minuten
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