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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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programmiert, daß sie jede Verfehlung mit sofortiger Verhaftung des
Schuldigen ahnden. Glauben Sie nur nicht, einen Roboter mit positronischem Gehirn täuschen zu
können. Selbst dann, wenn Sie die Mittel besäßen, einen Roboter unschädlich zu machen, würde
Ihnen das nichts nützen. Ihre gesamte Energie würde dazu verwendet, einen Hyperfunkspruch an das
Robotgehirn von Arkon zu senden. Die Folgen wären unabsehbar.«
    Chefarzt Borat nickte eifrig. In seinen Augen standen nacktes Entsetzen und die
Bereitwilligkeit, jetzt alles zu tun, was man von ihm verlangte. Trotzdem sagte er: »Ich kann
nicht allein entscheiden. Der Rat der Ärzte muß seine Zustimmung geben und …«
    »Es gibt keine andere Alternative. Jeder Kompromiß ist ausgeschlossen. Es war eben Ihr Fehler,
mit dem Erreichten nicht zufrieden zu sein. Es ist gut, Sie können das Schiff verlassen und
ungehindert in Ihr Büro zurückkehren. Ich erwarte die Entscheidung des Rates innerhalb von drei
Stunden. Das ist Zeit genug. Leben Sie wohl – und bleiben Sie gesund, Borat. Tiff, bringen
Sie ihn zur Luke.«
    Mit einem Lächeln sah er hinter dem Ara her, bis er verschwunden war. Dann wandte er sich an
Gucky. »Nun zu dir, mein Freund. Du hast dich geweigert, einen Befehl auszuführen. Hast du eine
Entschuldigung für dein Verhalten?«
    Der Mausbiber rutschte förmlich in sich zusammen. Sein hilfesuchender Blick ging zu Thora, die
Rhodan verlegen ansah. Eine leichte Röte färbte ihre Wangen.
    »Es war meine Schuld, Perry. Ich bat ihn, Themos zu töten.«
    Rhodan blickte an ihr vorbei. »Sie haben ein Menschenleben auf dem Gewissen, Thora.«
    »Er war ein Verräter, Perry. Er hatte den Tod verdient.«
    »Können Menschen das entscheiden? Auch Borat hätte den Tod verdient, wenn wir so urteilen
wollen – und Tausende mit ihm. Sie sehen aber, daß er uns lebendig mehr nützen kann. Auch
Themos hätte künftig seine Vergehen wiedergutmachen können.«
    »Haben wir ihn getötet?« verteidigte sich Thora. »Er sprang in den Schacht, der uns als
Todesfalle zugedacht war. Er selbst war es, der sich tötete. Wenn Gucky ihm nicht half, so war
das höchstens eine Unterlassung, aber kein Mord.«
    »Also mildernde Umstände?« fragte Rhodan sarkastisch. Er schüttelte den Kopf. »Bitte, Thora,
versuchen Sie künftig nicht mehr, meine Entschlüsse derart zu ändern. Auf der anderen Seite kann
ich Ihren Zorn verstehen. Sprechen wir also nicht mehr darüber.« Er beugte sich zu Gucky hinab.
»Dir laß es eine Lehre sein, Freundchen. Thora hat zwar mehr Geduld, dir in Mußestunden das Fell
zu kraulen und dir in der Bordküche einige Mohrrüben zu erbetteln, aber das heißt noch lange
nicht, daß meine Anordnungen ignoriert werden dürfen. Hast du das verstanden?«
    Guckys treue Augen blickten noch treuer. Sein Nagezahn wagte den ersten Vorstoß zu einem
Grinsen. Er nickte heftig mit dem Kopf. »Verstanden, Chef!«
    Er lauschte in Richtung der Tür. Die Rüge schien er schon vergessen zu haben, denn er grinste
voller Erwartung, als er quer durch die Zentrale watschelte und die Tür zur Seite gleiten
ließ.
    Etwas verdutzt über die unerwartete Maßnahme stolperte Bully über die Schwelle und sah auf
Gucky herab, der als sein Busenfreund galt. Bullys rote Haarborsten lagen friedlich auf dem
runden Schädel, das breite Gesicht strahlte Freude und Zufriedenheit aus. In den blauen Augen
schimmerte so etwas wie verhaltene Trauer, die im krassen Gegensatz zur besagten Zufriedenheit
stand. Bully mußte sich in einem seelischen Zwiespalt befinden.
    »Hallo!« machte er und winkte allgemein in die Luft hinein. »Da bin ich wieder. Ist inzwischen
etwas passiert?«
    Gucky schnaubte verächtlich. »Während wir die ganze Milchstraße retten, hast du im Bett
gelegen, geschlafen und still vor dich hingegrinst. Man muß den Aras dankbar sein, daß sie uns
für einige Zeit vor deinem ständigen Anblick bewahrten. Ausgerechnet ich habe das Medikament
besorgen müssen, das dich erweckte.«
    Bully machte ein Gesicht, als habe man ihn soeben dreimal zum Tode verurteilt. Ein Blick in
das strahlende Gesicht des Mausbibers brachte sein Herz fast zum Schmelzen. Langsam wankte er zum
nächsten Sessel. Mit einem Aufstöhnen sank er hinein und schloß die Augen. Die Umwelt schien für
ihn nicht mehr zu existieren.
    Gucky stemmte die Arme in die Hüften. Sein Nackenfell stand zu Berge. Er schüttelte
fassungslos den Kopf. »Was er jetzt denkt, ist so

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